Kolk (Spandau)

Alte Stadtmauer am Kolk mit Mühlengraben

Der Kolk ist das älteste Siedlungsgebiet und eine Ortslage im Berliner Ortsteil Spandau, nahe der im Ortsteil Haselhorst gelegenen Zitadelle. Der Kolk grenzt unmittelbar an die Altstadt Spandau.

Bezeichnung

Straße Kolk

Heute wird das Gebiet Behnitz (früher auch Bähnitz) und Kolk genannt. Kolk heißt darüber hinaus eine Straße innerhalb dieses Gebietes (neben Möllentordamm, Hoher Steinweg und Behnitz). Trotzdem hat sich die Bezeichnung ‚Kolk‘ im Volksmund durchgesetzt.

Die Straße Kolk liegt auf der früheren Insel Behnitz, einem der ältesten Siedlungsgebiete des Bezirks Spandau. Im Kolk liegen eine Reihe bemerkenswerter alter Häuser, beispielsweise eine um 1750 erbaute Gaststätte, die seit 1945 den Namen Alte Kolkschenke[1] trägt.

Geschichte

Blick auf den Behnitz,
Zeichnung aus dem Jahr 1806

Die Altstadt Spandau und den Kolk trennte bis 1912 ein Wasserarm, der sogenannte „Deutsche Rhein“. Dann wurde er zugeschüttet und die Straße Am Juliusturm angelegt. Bis 1875 gab es an der Nordseite (dem heutigen Möllentordamm) das selbstständige Dorf Damm, das nicht der Stadt Spandau, sondern dem Landkreis Osthavelland unterstellt war. Die Bewohner lebten überwiegend vom Fischfang und hatten nach einer vom Kurfürst Joachim I. ausgestellten Urkunde das Recht, den freien Fischfang auszuüben. Diese Fischereigerechtigkeit ist auch heute noch als Recht im Grundbuch der jeweiligen Grundstücke eingetragen.

Sehenswertes

  • Bekannt ist die 1847–1848 erbaute römisch-katholische Kirche St. Marien am Behnitz, nach der Hedwigskathedrale die zweitälteste erhaltene katholische Kirche in Berlin seit der Reformation.
  • Anfang des 14. Jahrhunderts wurde Spandau mit einer Stadtmauer umgeben, in die der Kolk eingebunden war. Die Stadtmauer weist auch den Rest eines Wiekhauses auf.
  • Das Haus Kolk 5 wurde 1974 von den Architekten Peter Heinrichs und Joachim Wermund rekonstruiert. Die außergewöhnliche Fachwerkfassade aus dem frühen 18. Jahrhundert wurde liebevoll rekonstruiert und mit einer zeitgenössischen Dachgaube versehen.[2]

Literatur

  • Jürgen Grothe: Spandau vor Berlin. Verlag Haude & Spener, Berlin 1980, ISBN 3-7759-0217-1.
  • Joachim Jauch: Wegweiser zu Berlins Straßennamen – Spandau. 2. Auflage. Edition Luisenstadt. Berlin 1996, ISBN 3-89542-083-2, S. 67, 240.
  • Kurt Vogel: Der feste Behns zu Spandowe. In: Spandauer Notizen. „Spandauer Heimatbrief“, Edition Kreis der Freunde und Förderer des Heimatmuseums Spandau – Heimatkundliche Vereinigung 1954, Jahresausgabe 1996, S. 49–64.

Weblinks

Commons: Kolk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Alte Kolkschenke in der Denkmaldatenbank des Landesdenkmalamts Berlin
  2. Rolf Rave, Hans-Joachim Knöfel, Jan Rave: Bauen der 70er Jahre in Berlin. Kiepert, Berlin 1981, Projektnummer 387

Koordinaten: 52° 32′ N, 13° 12′ O

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Kolk Berlin-Spandau.JPG
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Dies ist ein Foto des Berliner Kulturdenkmals mit der Nummer
Panorama kolk spandau.jpg
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Panorama der Stadtmauer im Kolk in Berlin/Spandau.
Giuseppe Pietro Bagetti - View of Spandau.jpg
Sicht auf die Stadt Spandau und der Zitadelle. Angefertigt von dem Kriegszeichner Giuseppe Pietro Bagetti, nach der Besetzung Spandaus durch die französischen Truppen im Jahr 1806. Vermutlich wurde die Zeichnung von der St.-Nikolai-Kirche aus erstellt. Im Vordergrund verläuft bogenförmig die Havelstraße. Dahinter trennt der sogenannte Deutsche Rhein - ein kleiner Wasserarm - den Behnitz (Kolk) von der Altstadt Spandau. 1912 wurde der Havelarm für den Bau der Straße Am Juliusturm zugeschüttet.