Kohleminen von Ronchamp

Die drei Konzessionsgebiete Mitte des 19. Jahrhunderts
Fördermengen und Anzahl Bergmänner

Die Kohleminen von Ronchamp waren Steinkohlebergwerke um Ronchamp in der Franche-Comté im Osten Frankreichs. Sie erstrecken sich auf dem Gebiet der drei Gemeinden Ronchamp, Champagney und Magny-Danigon.

Geschichte

Die mehr als zwei Jahrhunderte lang (Mitte des 18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts) betriebenen Kohlezechen haben die Landschaft, Wirtschaft und lokale Bevölkerungsentwicklung tief geprägt.[1]

Durch den Kohleabbau hat sich nicht nur die Landschaft um Ronchamp und Champagney durch die Anhäufung von Schachtanlagen stark verändert, sondern auch die Wirtschaft und mit dem Zuzug polnischer Einwanderer, die ihre Bergbautradition mitbrachten, die lokale Bevölkerung. Der Abbau begann in den Stollen an den Flanken der Hügel, bevor 1810 der Schacht Saint-Louis geteuft wurde. Es war die erste größere Bergbauaktivität in diesem Gebiet überhaupt. Die Kohleflöze reichten immer tiefer, und um erfolgreich zu sein, teufte das Bergbauunternehmen (die Société civile des houillères de Ronchamp) schließlich doppelt so tiefe Schächte, wie es sie bis dato in Frankreich gab; 1878 erreichte der Schacht du Magny 694 m und der Schacht Arthur de Buyer im Jahre 1900 1010 Meter Teufe. Bei der Verstaatlichung der Bergwerke im Jahr 1946 wurden die aktiven Gruben und das Wärmekraftwerk an Electricité de France übertragen.

Nach der Schließung im Jahr 1958 wurden die Bergwerke gesichert, die Infrastruktur meist abgerissen und die Arbeiter umgeschult. Später entstanden ein Museum und zwei Vereine, die sich um die Erinnerung an die Bergbaugeschichte und die Erhaltung einzelner Standorte und die Möglichkeit der Besichtigung bemühten.

Liste der Schächte

TeufbeginnNameTeufein BetriebFunktionEine weitere Funktion
1810Schacht Saint-Louis135 m1823–1842Förderschacht
1815Schacht Henri IV61 m1816–1835Förderschacht
1822Schacht Samson19 m1824Förderschacht
1825Schacht Nr. 1164 m1827–1833Förderschacht
1825Schacht Nr. 2156 m1828–1833Förderschacht
1825Schacht Nr. 338 m1826–1829Förderschacht
1829Schacht Nr. 445 m1830–1841Förderschacht
1830Schacht Nr. 574 m1832Untersuchungsschacht
1832Schacht Nr. 666 m1834–1836FörderschachtWetterschacht 1839–1850
1839Schacht Nr. 7205 m1843–1849FörderschachtWetterschacht 1849–1872
1845Schacht Saint Charles / Nr. 8315 m1847–1895Förderschacht
1850Schacht Saint Joseph453 m1855–1895Förderschacht
1851Schacht Notre Dame d'Éboulet564 m1859–1896FörderschachtWasserhaltung 1896–1958
1854Schacht Saint Jean51 m1856Untersuchungsschacht
1854Schacht Sainte Barbe324 m1860–1872FörderschachtWetterschacht von Schacht Sainte-Pauline
1854Schacht Sainte Pauline546 m1861–1884Förderschacht
1855Schacht de l'Espérance103 m1858Förderschacht
1864Schacht Sainte Marie359 m1866–1869FörderschachtWetterschacht 1869–1958
1866Schacht Saint Georges470 m1870–1873Förderschacht
1873Schacht du Magny694 m1878–1958FörderschachtStillgelegt 1916–1928
1873Schacht du Chanois588 m1900–1951Förderschacht
1883Schacht du Tonnet / Nr. 9574 m1886–1888Förderschacht
1884Schacht Nr. 10247 m1886–1896Wetterschacht
1892Schacht Arthur de Buyer / Nr. 111 010 m1900–1954Förderschacht
1949Schacht de l'Étançon / Nr. 1344 m1950–1958Förderschacht

Siehe auch

  • Kohlebergbau in den Vogesen und im Jura

Weblinks

Commons: Bassin minier de Ronchamp et Champagney – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Kohleminen von Ronchamp

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Puits Arthur de Buyer.jpg
Le gisement de Ronchamp-Champagney a été exploité depuis la seconde moitié du XIXe siècle dans 27 puits. Ces installations industrielles sont les puits Arthur de Buyer, à une époque le plus profond de France (-1010m). Numérisation d'un carte postale des années 1910-1920.
Houillères de Ronchamp effectifs et production.svg
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Evolution of employees and production of coal at the Ronchamp Collieries, Haute-Saone, France. Data from abamm.org web site.
PAB (82).JPG
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Les ruines du puits Arthur. à gauche le bâtiment de la machines du puits A ; à droite celle du puits B
La-Houillère-puits-Saint-Louis.jpg
Le puits Saint-Louis en 1826, de gauche à droite : les bâtiments des houillères à l'arrière plan, la haute cheminée des chaudières, le bâtiment de la machine à vapeur et de la bobine, le bâtiment recouvrent le puits et l'ancien barritel. La cheminée de droite située derrière les arbres est un toc-feu, dispositif qui permet d'évacuer l'air vicié des mines grâce à une source de chaleur.
2011-12-11 15-03-11-Galerie ancienne.jpg
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Diese Aufnahme wurde mit einer Nikon D300 erstellt.
2015-11 - Terril du Chanois - 01.JPG
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Le terril noir de Magny-Danigon et le terril rouge de Ronchamp vus depuis une colline du Chérimont.
Concessions Houillères de Ronchamp.png
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Les concessions Houillères de Ronchamp.
Ronchamp, Förderturm des Kohlebergwerks.jpg
Dieses Gebäude ist als historisches Denkmal (Monument historique) eingetragen. Es ist in der Base Mérimée, einer Datenbank des französischen Kulturministeriums über das architektonische Erbe Frankreichs, aufgeführt, unter der Angabe PA70000053 .