Kobolt (Adelsgeschlecht)

Stammwappen der Kobolt bei Johann Siebmacher (1906)

Kobolt (auch Cobolt, Kobold, Kobolt von Tambach, Kobolt von Schwakenburg o. ä.) ist der Name eines bayerisch-westfälischen Adelsgeschlechts.

Geschichte

Die ursprünglich bürgerliche Familie stammt aus dem bayerischen Dinkelsbühl. Auch in Ulm gehörte die Familie zum Stadtbürgertum. 1562 besaßen Lienhard, Paul und David die Kobolden die Hofmark Ezzenberg in der Oberpfalz. Vermutlich derselbe Lienhart Kobolt war um 1570 Genannter des größeres Rats zu Nürnberg. Am 24. Februar 1573 erteilte Kaiser Maximilian II. den Brüdern Heinrich, Andree und Bartlmee Kobolt ein Adelsdiplom. Das Diplom wurde 1626 in Dinkelsbühl von einem Notar bestätigt.[1]

Die Familie stellte mit Leonhard Kobold (urkundl. 1597–1623) und Friedrich Kobold (urkundl. 1634–1653) zwei vielfache Bürgermeister in Dinkelsbühl. Johannes Bartholomäus Kobolt von Tambach (1592–1645) war promovierter Jurist, kurbrandenburgischer Rat, Domherr und Pfarrer zu Straubing. Am 20 Februar 1623 erhielt er das Palatinat. 1637 wurde er zum Weihbischof in Passau ernannt. Michael Wilhelm Kobolt von Tambach († 1667) kam 1628 als Kammerjunker im Gefolge des katholischen Bischofs Franz Wilhelm von Wartenberg nach Osnabrück und bekleidete dort zunächst das Amt des Oberststallmeisters. Durch seine Eheschließung mit Johanna Elisabeth von Hake gelangte er in den Besitz des ehemals von Langen’schen Burgmannssitzes in Haselünne, des Langenschen Ritterguts Schwakenburg in Andrup und der Burg Scheventorf. Michael Wilhelm Kobolt von Tambach wurde Osnabrückischer Rat und Drost der Ämter Fürstenau und Vorden. Durch ein Diplom vom 14. Dezember 1653 erhielt er von Kaiser Ferdinand III. die Erlaubnis, das Koboltsche Wappen mit dem Wappen der im Mannesstamm ausgestorbenen Linie des Geschlechts seiner Ehefrau, der Herren von Hake, zu vereinen.[2]

Persönlichkeiten

  • Friedrich Kobold, Bürgermeister im bayerischen Dinkelsbühl 1634–1648, 1650–1653
  • Johannes Bartholomäus Kobolt von Tambach (1592–1645), Weihbischof in Passau
  • Leonhard Kobold, Bürgermeister im bayerischen Dinkelsbühl 1604, 1607–1608, 1611–1617, 1620, 1623
  • Michael Wilhelm Kobolt von Tambach († 1667), Militärkommandant und Drost von Fürstenau
  • Plazidus Kobolt (1642–1719), Abt der Reichsabtei Ochsenhausen
  • Wilibald Kobolt, 1683–1697 Abt der Abtei Weingarten, Bruder von Plazidus Kobolt

Wappen

Blasonierung des Stammwappens: In Schwarz ein nach rechts gewendeter, goldener Löwe. Auf dem gekrönten Helm zwei schwarze Büffelhörner, nach außen je mit drei oder vier grünen Pfauenfedern besteckt, dazwischen ein wachsender, goldener Löwe. Die Helmdecken sind schwarz-golden.

Blasonierung des vermehrten Wappens vom 14. Dezember 1653: Geviert mit silbernem Mittelschild, in welchem drei (2:1) rote Haken wie eine 1 geformt. Felder 1 und 4 in Schwarz ein nach innen gewandter goldener Löwe; Felder 2 und 3 in Silber ein schwarzes, stehendes Kreuz, mit neun goldenen Kugeln belegt. Zwei Helme: I. gekrönt, zwei schwarze Büffelhörner, nach außen je mit drei oder vier grünen Pfauenfedern besteckt, dazwischen ein wachsender, goldener Löwe, mit einem silbernen rechtsschräg gestellten Schild belegt, in welchem sich das Kreuz aus Feld 2/3 wiederholt. II. gekrönt, mit zwei nach Außen gekehrten roten Haken. Die Helmdecken sind schwarz-golden und rot-silbern.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Seyler (1906), S. 94.
  2. Seyler (1906), S. 94.
  3. Spießen (1901–1903), S. 33.

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Wappen derer von Kobolt von Tambach
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Wappen der Hake auf Burg Scheventorf
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Wappen derer von Cobolt