Košice-Marathon

Košice-Marathon
AustragungsortKošice
Slowakei Slowakei
Erste Austragung1924
Rekorde
Distanz42,195 Kilometer
StreckenrekordMänner: 2:07:01 h, 2012
Kenia Lawrence Kimwetich Kimaiyo
Frauen: 2:24:04 h, 2022
Kenia Margaret Agai
WebsiteOffizielle Website
Das Denkmal des Friedensmarathons auf der Marathonstraße in Košice

Der Košice-Marathon (offizielle Bezeichnung slowakisch Medzinárodný maratón mieru – „Internationaler Friedensmarathon“; englisch Kosice Peace Marathon) ist ein Marathon in Košice (Slowakei). Er findet seit 1924 statt und ist somit die älteste Marathonveranstaltung in Europa und, nach dem Boston-Marathon, die zweitälteste der Welt. Der Austragungstermin ist in der Regel der erste Oktobersonntag. Zum Programm gehört ein Halbmarathon sowohl für Läufer wie auch für Inline-Skater.

Geschichte

Die Inspiration für den Lauf hatten drei ostslowakische Sportfunktionäre bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris. Am 28. Oktober desselben Jahres wurde er zum ersten Mal ausgetragen, mit Start in Turňa nad Bodvou und Ziel in Košice. Von acht Startern erreichten sieben das Ziel. Bereits im zweiten Jahr fand das Rennen mit internationaler Beteiligung statt. Start und Ziel war in Košice, der Wendepunkt der Strecke lag in Čaňa. Der Kurs der dritten Auflage, eine Wendepunktstrecke nach Seňa, wurde dann bis 1988 beibehalten. Nur 1951 (Strecke mit Wendepunkt in Lemešany) und 1952 (Start in Prešov und Ziel in Košice) bildeten Ausnahmen.

1931 triumphierte der Olympiasieger des darauffolgenden Jahres Juan Carlos Zabala mit fast einer Viertelstunde Vorsprung und stellte einen Streckenrekord auf, der bis 1950 Bestand hatte.

Die internationalen Konflikte, die schließlich im Zweiten Weltkrieg mündeten, führten dazu, dass der Lauf von 1938 bis 1944 ausfiel. Unter der ungarischen Besatzung wurden fünf nationale Marathonmeisterschaften in Košice ohne ausländische Beteiligung ausgetragen, die vom Veranstalter nicht als Teil der Serie angesehen werden:

  • 1. Oktober 1939: József Kiss, 2:47:47,6 h
  • 12. Oktober 1941: József Gyimesi, 2:56:17,8 h
  • 13. September 1942: József Kiss, 3:02:27 h
  • 19. September 1943: Géza Kiss, 2:50:14 h
  • 9. September 1944: Rezső Kövári, 2:58:49 h

Nach dem Krieg wurde die ursprüngliche Tradition wieder aufgenommen, ab 1946 auch wieder mit ausländischen Startern. In den Folgejahren dominierten vor allem skandinavische Athleten. 1949 wurde eine Qualifikationszeit von 3:45 h eingeführt, die mit verschiedenen Anpassungen bis 1980 in Kraft blieb. 1951 erhielt die Veranstaltung den Beinamen Friedensmarathon. 1959 erzielte der Russe Sergei Popow mit 2:17:46 h eine Jahresweltbestzeit und blieb mehr als vier Minuten unter dem alten Streckenrekord.

1960 wurde zu Ehren des Laufs ein Denkmal errichtet, das aus einer Statue, dem Siegesboten von Arpád Račko, und einer Tafel, auf der die Gewinner des Rennens verewigt werden, besteht. Im Jahr darauf trug sich Olympiasieger Abebe Bikila als erster Afrikaner auf ihr ein. 1963 blieb Buddy Edelen nur gut eine halbe Minute über seiner Weltbestzeit aus dem gleichen Jahr und verbesserte den Streckenrekord um mehr als zweieinhalb Minuten auf 2:15:10 h.

1974 gab der spätere Olympiasieger Waldemar Cierpinski sein Debüt über die 42,195-km-Distanz und wurde auf Anhieb Dritter. Ein Jahr später belegten drei Athleten aus Nordkorea die Podiumsplätze – die ersten beiden von ihnen mit exakt derselben Zeit, auf die Zehntelsekunde genau gemessen, gestoppt. Das Schiedsgericht erklärte schließlich Cho Chang-Sop zum Gewinner. Dem unterlegenen Go Chun-Son gelangen dafür in den Folgejahren zwei Siege, 1978 mit dem Streckenrekord von 2:13:35 h, der bis 2001 ungebrochen blieb.

Bei der 50. Austragung 1980 wurden die Qualifikationszeiten abgeschafft und zum ersten Mal Frauen zugelassen: Insgesamt 18 starteten in dem Rekordfeld von 1114 Athleten. Im Jahr darauf gab es einen deutschen Doppeltriumph: Hans-Joachim Truppel setzte sich als erster Deutscher seit Paul Hempel 1929 durch, und die Westdeutsche Christa Vahlensieck feierte ihren ersten von insgesamt fünf Siegen.

1989 folgte man dem Trend zu Stadtmarathons und ersetzte die eintönige und windanfällige Strecke nach Seňa und zurück durch einen innerhalb von Košice verlaufenden Kurs. 1994 wurde die Veranstaltung um einen Halbmarathon erweitert. 1997 war Košice Schauplatz der 6. Halbmarathon-Weltmeisterschaften. Bei dem gesonderten Rennen, dem am Nachmittag der reguläre Marathon folgte, stellten die Sieger Shem Kororia mit 59:56 min und Tegla Loroupe mit 1:08:14 h die Schnelligkeit der Strecke unter Beweis.

Strecke

Die Strecke ist flach, komplett asphaltiert und ohne motorisierten Verkehr. Gelaufen werden zwei Runden durch die historische Altstadt von Košice und naheliegende Parks.

Statistik

Streckenrekorde

  • Männer: 2:07:01 h, Lawrence Kimwetich Kimaiyo Kenia Kenia, 2012
  • Frauen: 2:24:04 h, Margaret Agai Kenia Kenia, 2022

Siegerliste

Quellen: Website des Veranstalters,[1] ARRS[2]

JahrMännerNationZeitFrauenNationZeit
6. Okt. 2024Denis Kipngeno ChirchirKenia Kenia2:07:49Rebecca Sirwanei TanuiKenia Kenia2:21:07
1. Okt. 2023Philemon Rono CheropKenia Kenia2:06:55Jackline CheronoKenia Kenia2:24:41
2. Okt. 2022Reuben Kiprop Kerio -3-Kenia Kenia2:07:16Margaret AgaiKenia Kenia2:24:04
3. Okt. 2021Reuben Kiprop Kerio -2-Kenia Kenia2:07:18Ayuntu TadesseAthiopien Äthiopien2:24:35
4. Okt. 2020Marek HladíkSlowakei Slowakei2:26:08Petra PastorováTschechien Tschechien2:52:11
6. Okt. 2019Hillary Kibiwott KipsambuKenia Kenia2:09:33Kumeshi Sichala DeressaAthiopien Äthiopien2:26:01
7. Okt. 2018Raymond ChogeKenia Kenia2:08:11Miliam EbongonKenia Kenia2:27:16
1. Okt. 2017Reuben Kiprop KerioKenia Kenia2:08:12Sheila JerotichKenia Kenia2:27:34
2. Okt. 2016David Kemboi KiyengKenia Kenia2:08:58Chaitu TafaAthiopien Äthiopien2:32:20
4. Okt. 2015Samuel Kiplimo KosgeiKenia Kenia2:07:07Mulu DiroAthiopien Äthiopien2:35:33
5. Okt. 2014Gilbert Kiptoo Chepkwony -2-Kenia Kenia2:08:26Lydia Ruto JerotichKenia Kenia2:28:48
6. Okt. 2013Patrick Kiptanui KorirKenia Kenia2:09:36Ashete BekereAthiopien Äthiopien2:27:47
7. Okt. 2012Lawrence Kimwetich KimaiyoKenia Kenia2:07:01Hellen Wanjiku MugoKenia Kenia2:29:59
2. Okt. 2011Elijah Kiprono KemboiKenia Kenia2:11:15Maryna DamanzewitschBelarus Belarus2:33:53
3. Okt. 2010Gilbert Kiptoo ChepkwonyKenia Kenia2:08:33Almaz AlemuAthiopien Äthiopien2:36:35
4. Okt. 2009Jacob Kipkorir ChesireKenia Kenia2:10:59Olena BurkowskaUkraine Ukraine2:30:50
5. Okt. 2008Dejene YirdawAthiopien Äthiopien2:10:51Selina Chemunge ChelimoKenia Kenia2:34:23
7. Okt. 2007William BiamaKenia Kenia2:09:53Natallja Krawez-Kulesch -2-Belarus Belarus2:34:50
1. Okt. 2006Edwin Kimutai KipchomKenia Kenia2:12:53Natallja Krawez-KuleschBelarus Belarus2:36:47
2. Okt. 2005David Maiyo ChirchirKenia Kenia2:16:07Edyta LewandowskaPolen Polen2:37:48
3. Okt. 2004Adam DobrzyńskiPolen Polen2:12:35Rika TabashiJapan Japan2:33:52
5. Okt. 2003Grigori AndrejewRussland Russland2:13:24Alena MasoukaBelarus Belarus2:39:23
6. Okt. 2002David Kariuki -2-Kenia Kenia2:12:40Tadelesh BirraAthiopien Äthiopien2:36:49
7. Okt. 2001David KariukiKenia Kenia2:13:27Halyna SchuljewaUkraine Ukraine2:36:55
1. Okt. 2000Ernest KipyegoKenia Kenia2:14:35Ivana MartincováTschechien Tschechien2:46:17
3. Okt. 1999Róbert ŠtefkoSlowakei Slowakei2:14:10Katarína JedinákováSlowakei Slowakei2:55:39
4. Okt. 1998Andrzej KrzyścinPolen Polen2:14:29Wioletta Uryga -2-Polen Polen2:46:23
4. Okt. 1997Mytahar EchchadiMarokko Marokko2:16:22Wioletta UrygaPolen Polen2:38:56
6. Okt. 1996Marnix Goegebeur -2-Belgien Belgien2:17:41Gulnara Tasetdinowa -2-Russland Russland2:44:28
1. Okt. 1995Marnix GoegebeurBelgien Belgien2:13:57Gulnara TasetdinowaRussland Russland2:43:03
2. Okt. 1994Petr PipaSlowakei Slowakei2:15:03Ľudmila MelicherováSlowakei Slowakei2:40:27
3. Okt. 1993Wieslaw Palczyński -2-Polen Polen2:14:11Olena PlastininaUkraine Ukraine2:42:11
4. Okt. 1992Wieslaw PalczyńskiPolen Polen2:16:24Dana HajnáTschechoslowakei Tschechoslowakei2:43:27
6. Okt. 1991Vlastimil BukovjanTschechoslowakei Tschechoslowakei2:18:21Mária StarovskáTschechoslowakei Tschechoslowakei2:46:00
30. Sep. 1990Nikolai KolesnikowSowjetunion Sowjetunion2:20:28Carol McLatchieVereinigte Staaten Vereinigte Staaten2:46:00
1. Okt. 1989Karel DavidTschechoslowakei Tschechoslowakei2:18:39Alena PeterkováTschechoslowakei Tschechoslowakei2:31:28
2. Okt. 1988Michael HeilmannDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik2:17:52Christa Vahlensieck -5-Deutschland BR BR Deutschland2:39:03
4. Okt. 1987Jörg PeterDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik2:14:59Christa Vahlensieck -4-Deutschland BR BR Deutschland2:38:40
5. Okt. 1986František Višnický -2-Tschechoslowakei Tschechoslowakei2:18:43Christa Vahlensieck -3-Deutschland BR BR Deutschland2:41:08
6. Okt. 1985Walentin StarikowSowjetunion Sowjetunion2:17:13Ljuzija BeljajewaSowjetunion Sowjetunion2:38:19
7. Okt. 1984Ri Dong-MyongKorea Nord Nordkorea2:18:59Christa Vahlensieck -2-Deutschland BR BR Deutschland2:36:56
2. Okt. 1983František VišnickýTschechoslowakei Tschechoslowakei2:16:52Raissa SadreidinowaSowjetunion Sowjetunion2:34:41
3. Okt. 1982György SinkóUngarn Ungarn2:18:48Gillian BurleyVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich2:43:26
4. Okt. 1981Hans-Joachim TruppelDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik2:16:58Christa VahlensieckDeutschland BR BR Deutschland2:37:46
5. Okt. 1980Alexei LjaguschewSowjetunion Sowjetunion2:15:25Šárka BalcarováTschechoslowakei Tschechoslowakei2:50:15
7. Okt. 1979Jouni KortelainenFinnland Finnland2:15:12---------
1. Okt. 1978Go Chun-Son -2-Korea Nord Nordkorea2:13:34,5---------
2. Okt. 1977Go Chun-SonKorea Nord Nordkorea2:15:19,4---------
3. Okt. 1976Takeshi SōJapan Japan2:18:42,4---------
5. Okt. 1975Cho Chang-SopKorea Nord Nordkorea2:15:47,8---------
6. Okt. 1974Keith AngusVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich2:20:10---------
7. Okt. 1973Wladimir MoisejewSowjetunion Sowjetunion2:19:01,2---------
8. Okt. 1972John FarringtonAustralien Australien2:17:34,4---------
3. Okt. 1971Gyula Tóth -2-Ungarn Ungarn2:21:43,6---------
4. Okt. 1970Michail GorelowSowjetunion Sowjetunion2:16:26,2---------
5. Okt. 1969Demissie WoldeAthiopien Äthiopien2:15:37---------
28. Okt. 1968Václav ChudomelTschechoslowakei Tschechoslowakei2:26:28,4---------
1. Okt. 1967Nedo FarčićJugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien2:20:53,8---------
2. Okt. 1966Gyula TóthUngarn Ungarn2:19:11,2---------
3. Okt. 1965Aurèle VandendriesscheBelgien Belgien2:23:47---------
8. Aug. 1964Pavel Kantorek -3-Tschechoslowakei Tschechoslowakei2:25:55,4---------
13. Okt. 1963Buddy EdelenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten2:15:09,6---------
7. Okt. 1962Pavel Kantorek -2-Tschechoslowakei Tschechoslowakei2:28:29,8---------
8. Okt. 1961Abebe BikilaAthiopien Äthiopien2:20:12,0---------
9. Okt. 1960Samuel HardickerVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich2:26:46,8---------
11. Okt. 1959Sergei PopowSowjetunion Sowjetunion2:17:45,2---------
12. Okt. 1958Pavel KantorekTschechoslowakei Tschechoslowakei2:29:37,2---------
13. Okt. 1957Iwan FilinSowjetunion Sowjetunion2:23:57,8---------
7. Okt. 1956Thomas Hilt NilssonSchweden Schweden2:22:06---------
16. Okt. 1955Evert NybergSchweden Schweden2:25:40---------
10. Okt. 1954Erkki Puolakka -2-Finnland Finnland2:27:21---------
18. Okt. 1953Walter BednářTschechoslowakei Tschechoslowakei2:53:33---------
5. Okt. 1952Erkki PuolakkaFinnland Finnland2:29:10---------
28. Okt. 1951Jaroslav ŠtruppTschechoslowakei Tschechoslowakei2:41:07,8---------
29. Okt. 1950Gösta Leandersson -2-Schweden Schweden2:31:20,2---------
23. Okt. 1949Martti UrpalainenFinnland Finnland2:33:45,6---------
28. Okt. 1948Gösta LeanderssonSchweden Schweden2:34:46,4---------
28. Okt. 1947Charles HeirendtLuxemburg Luxemburg2:36:06,0---------
28. Okt. 1946Mikko HietanenFinnland Finnland2:35:02,4---------
28. Okt. 1945Antonín ŠpirochTschechoslowakei Tschechoslowakei2:47:21,8---------
28. Okt. 1937Désiré LericheFrankreich Frankreich2:43:42---------
28. Okt. 1936György BalabanOsterreich Österreich2:41:08---------
28. Okt. 1935Artūrs MotmillersLettland Lettland2:44:58---------
28. Okt. 1934Josef ŠulcTschechoslowakei Tschechoslowakei2:41:27---------
28. Okt. 1933József Galambos -4-Ungarn Ungarn2:37:54---------
28. Okt. 1932József Galambos -3-Ungarn Ungarn2:43:15---------
28. Okt. 1931Juan Carlos ZabalaArgentinien Argentinien2:33:19---------
28. Okt. 1930Istvàn ZelenkaUngarn Ungarn2:50:59---------
28. Okt. 1929Paul Hempel -2-Deutschland Deutschland2:51:31---------
28. Okt. 1928József Galambos -2-Ungarn Ungarn2:55:45---------
28. Okt. 1927József GalambosUngarn Ungarn2:48:25,2---------
28. Okt. 1926Paul HempelDeutschland Deutschland2:57:02---------
28. Okt. 1925Pál KirályUngarn Ungarn2:41:55---------
28. Okt. 1924Karol HallaTschechoslowakei Tschechoslowakei3:01:35---------

Siehe auch

Literatur

Commons: Košice Peace Marathon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Historical Results
  2. arrs.run: Kosice International Peace Marathon

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The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
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Autor/Urheber: Maros M r a z (Maros), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Slovakia, Košice, Memorial of the International Peace Marathon