Knoten (Handwerker)

Was seind mer, Knoten seind mer? (Philipp von Foltz, 1829)

Als Knote und Gnote („Genosse“) wurde ein Handwerker im alten Stettin und Königsberg bezeichnet.

In der Niederdeutschen Sprache war Genote die Bezeichnung für Genosse. Das Wort erschien 1772 in der Soldatensprache. Bei Christian Wilhelm Kindleben (1781) ist es eine studentische Schelte für Handwerksburschen und Nichtstudenten. Baltendeutsche gebrauchten das Wort für Angehörige unterer Schichten. Mit anlautendem G war Gnote bis etwa 1862 in Gebrauch.[1] An der Albertus-Universität Königsberg bezeichneten Angehörige von Studentenverbindungen einen „ungebildeten Kerl“ als Knoten.

Im Ständestaat fühlte sich auch der Bursch als Angehöriger eines Standes. Seine Burschenehre unterschied ihn vom Philister und vom „Knoten“.[2]

Literatur

Wiktionary: Genosse – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. R. Paschke, 1999
  2. Siegfried Schindelmeiser: Die Albertina und ihre Studenten 1544 bis WS 1850/51 und Die Geschichte des Corps Baltia II zu Königsberg i. Pr. (1970–1985), Bd. 1, S. 367. München 2010, ISBN 978-3-00-028704-6

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Knoten (Philipp von Foltz).JPG
Die handschriftliche Legende lautet: "was seind mer, Knoten seind mer? een D--eck seind mer un wer des sagt, is en Esel! un des sag i". In einem Wirtshaus haben zwei Studenten (links) ehrbare Bürger als "Knoten" bezeichnet. Das niederdeutsche Wort war eine despektierliche Bezeichnung für Handwerksburschen. Die Begebenheit soll sich in Heidelberg zugetragen haben. Philipp von Foltz hat sie ins Münchener Milieu verlegt.