Kleophrades-Maler

Ein Gymnastiklehrer und einer seiner Athleten auf der Rückseite einer rotfigurigen Pelike; um 500/490 v. Chr., Louvre (G 235)

Der Kleophrades-Maler (tätig von etwa 505 bis kurz nach 475 v. Chr. in Athen) war ein griechischer Vasenmaler des rotfigurigen Stils. Seinen Notnamen erhielt er, weil er viele Gefäße des Töpfers Kleophrades bemalte. John Boardman bezeichnet ihn als besten Maler des frühen 5. Jahrhunderts v. Chr. neben dem Berliner Maler.[1] Neben den Vasen im rotfigurigen Stil sind auch einige Beispiele des schwarzfigurigen Stils (Panathenäische Preisamphoren) bekannt.

Dem Kleophrades-Maler werden über 100 Vasen und Fragmente zugeschrieben. Seine bevorzugten Vasenformen waren Peliken, Stamnoi, Kalpiden und Schalen. Zwei seiner Volutenkratere stellen Unikate dar, da sie zwei Friese am Hals aufweisen. John D. Beazley meinte, dass die Werke des Stiefel-Malers möglicherweise das Spätwerk des Kleophrades-Malers darstellen, dem die neuere Forschung jedoch widerspricht.

Nach der Entdeckung einer Epiktetos-Signatur auf der Pelike F 2170 in der Berliner Antikensammlung wurde der Maler als Epiktetos II. bezeichnet, da seine Arbeiten nicht mit dem bereits als Vasenmaler bekannten Epiktetos zu tun haben. Mittlerweile hat sich die Signatur jedoch als Fälschung herausgestellt, so dass die Fachwelt wieder zu dem alten Notnamen zurückgekehrt ist.

Ausgewählte Werke

  • Basel, Antikenmuseum und Sammlung Ludwig
Glockenkrater BS 482 • Panathenäische Amphora Kä 424
  • Berlin, Antikensammlung
Pelike F 2170
  • Boston, Museum of Fine Arts
Panathenäische Amphora 10.178
  • Cambridge, Harvard University Art Museums
Krater 1960.236
  • London, The British Museum
Halsamphora E 270
  • New York, Metropolitan Museum of Art
Halsamphore 13.233
  • Malibu, The J. Paul Getty Museum
Panathenäische Amphora 77.AE.11 • Volutenkrater 77.AE.11 • Hydria 85.AE.316
  • München, Glyptothek und Antikensammlung
Amphora 2305 • Amphora 2344
  • Neapel, Museo Archeologico Nazionale
Hydria 2422
  • Paris, Musée National du Louvre
Loutrophoros CA 453 • Stamnos G 55
  • Philadelphia, University of Pennsylvania
Stamnos L-64-185
  • Toledo, Toledo Museum of Art
Panathenäische Amphora 1961.24
  • Würzburg, Martin-von-Wagner-Museum
Amphora L 222 • Amphora L 507 • Amphora L 508
Panathenäische Amphora 1909.12 • Panathenäische Amphora 1909.13

Literatur

  • John D. Beazley: Attic Red-Figure Vase-Painters. 2. Auflage, Oxford 1963
  • John D. Beazley: The Kleophrades painter. Nachdr. d. rev. Ausg. 1944 u. 1948. Mainz 1974. (Forschungen zur antiken Keramik Reihe I: Bilder griechischer Vasen. Band 6)
  • John Boardman: Rotfigurige Vasen aus Athen. Die archaische Zeit (= Kulturgeschichte der Antiken Welt. Bd. 4). 4. Auflage. Philipp von Zabern, Mainz 1994, ISBN 3-8053-0234-7.
  • Erika Kunze-Götte: Der Kleophrades-Maler unter Malern schwarzfiguriger Amphoren : eine Werkstattstudie. Mainz 1992.

Weblinks

Commons: Kleophrades-Maler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. John Boardman: Rotfigurige Vasen aus Athen. Die archaische Zeit. von Zabern, 4. Auflage, S. 103

Auf dieser Seite verwendete Medien

Paidotribe Louvre G235.jpg
Paedotribe (gymnastics teacher) and one of his athletes. Side B from an Attic red-figure pelike.