Kleine Kiesau

Die Kleine Kiesau
Die Lage der Kleinen Kiesau, rot markiert auf einem Stadtplan von 1910
Kleine Kiesau 8 von Depenau aus gesehen
Ursprüngliche Ausfahrt der 1957 eröffneten ersten lübeckischen Hochgarage

Die Kleine Kiesau ist eine Straße der Lübecker Altstadt.

Lage

Die etwa 150 Meter lange Kleine Kiesau befindet sich im Marien Quartier im südwestlichen Teil der Altstadtinsel. Sie beginnt an der Großen Petersgrube, gegenüber der Einmündung des Kolks und verläuft in einem leichten Bogen südwärts. Etwa auf halbem Wege zweigt die Depenau von Kleine Kiesau nach Westen in Richtung Trave ab; die Straße endet schließlich an ihrer Einmündung in die Marlesgrube.

Geschichte

Die Kleine Kiesau wird erstmals 1443 als Kysow urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet wörtlich kiesige Au und bezog sich auf einen nicht mehr existierenden Bach mit Kiesbett, der vom Klingenberg abwärts zur Trave führte. 1852 wurde als amtlicher Name zunächst Kiesau bei St. Petri festgelegt, zur Unterscheidung von der zu jener Zeit nur als Kiesau bezeichneten Großen Kiesau im Norden der Altstadt. 1884 wurde der heute gültige Name eingeführt.

Die Kleine Kiesau war erheblich vom Luftangriff im März 1942 betroffen. Die historische Bebauung wurde größtenteils vernichtet; nur am Beginn der Straße verblieben einige alte Gebäude. Heute wird die Kleine Kiesau geprägt von den schmucklosen Rückfronten der Zentralbad-Schwimmhalle, zweier Parkhäuser und eines neu errichteten Hotels, die sämtlich nach anderen Straßen ausgerichtet sind.

Bauwerke

  • Kleine Kiesau 8, zwischen 1560 und 1600 errichtetes Renaissance-Giebelhaus

Gänge und Höfe

Von der Kleinen Kiesau gingen folgende Lübecker Gänge und Höfe ab (nach Hausnummern):

  • 10: Wichmanns Gang (abgängig)
  • 26: Meineken Gang (abgängig)

Literatur

  • W. Brehmer: Die Straßennamen in der Stadt Lübeck und deren Vorstädten. H. G. Rathgens, Lübeck 1889.
  • W. Brehmer: Lübeckische Häusernamen nebst Beiträgen zur Geschichte einzelner Häuser. H. G. Rathgens, Lübeck 1890.
  • Klaus J. Groth: Weltkulturerbe Lübeck – Denkmalgeschützte Häuser. Über 1000 Porträts der Bauten unter Denkmalschutz in der Altstadt. Nach Straßen alphabetisch gegliedert. Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck 1999, ISBN 3-7950-1231-7.
  • Max Hoffmann: Die Straßen der Stadt Lübeck. In: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde. Jg. 11, 1909, ISSN 0083-5609, S. 215–292 (Auch Sonderabdruck: 1909).

Koordinaten: 53° 51′ 53,3″ N, 10° 41′ 0,4″ O

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Lübeck - Kleine Kiesau.jpg
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Aus dem Pool gemeinfreier historischer Kartenwerke der Universität von Texas

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Die Lage der Kleinen Kiesau in Lübeck, dargestellt auf einem Stadtplan von 1910

HL Damals – Hochgarage in der Marlesgrube – Kleine Kiesau - 2021.jpg
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Ursprünglich eröffnete Hochgarage mit Erweiterungsbau im Hintergrund. Zur Eröffnung befand sich die Ausfahrt der Rampe zur Kleinen Kiesau. An deren Stelle befindet sich heute die Wand mit roten Ziegeln.
Luebeck Kl Kiesau 8 aus Depenau gesehen.jpg
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Lübecker Altstadt, Kleine Kiesau 8, Blick aus Depenau