Kleine Goldschrecke
Kleine Goldschrecke | ||||||||||||
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Kleine Goldschrecke (Euthystira brachyptera), Weibchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Euthystira brachyptera | ||||||||||||
(Ocskay, 1826) |
Die Kleine Goldschrecke (Euthystira brachyptera, Syn.: Chrysochraon brachyptera) ist eine Kurzfühlerschrecke aus der Familie der Feldheuschrecken. Sie ist in Mitteleuropa weit verbreitet.
Merkmale
Die Schrecken erreichen eine Körperlänge von 13 bis 17 Millimetern (Männchen) bzw. 18 bis 26 Millimetern (Weibchen). Besonders die Männchen sehen der Großen Goldschrecke (Chrysochraon dispar) recht ähnlich. Beide Geschlechter sind in ihrer Grundfarbe hellgrün und haben einen goldenen Schimmer. Es gibt gelegentlich auch Individuen, die eine graue, braune, goldene oder hellblaue Körpergrundfarbe besitzen. Die Weibchen besitzen stark verkürzte rosa oder selten gelbgrün gefärbte Flügel, die am Rücken deutlich voneinander getrennt sind. Die Flügel der Männchen sind etwa halb so lang, die der Hinterleib und sind am Ende abgestutzt. Es treten bei beiden Geschlechtern Tiere auf, bei denen die Flügel nicht verkürzt sind. Die Knie der gelbgrünen Hinterbeine sind braun gefärbt.
Verbreitung
Die Art kommt in Europa und Asien vor. Ihre Verbreitung erstreckt sich von den Pyrenäen über Frankreich, Belgien, Niederlande, den Süden und Südosten Deutschlands, Polen, die GUS-Staaten bis nach Sibirien. Weiters sind die Schweiz, Norditalien, Österreich sowie Ungarn, das ehemalige Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien und der Norden Griechenlands besiedelt. Man findet sie dabei in Mitteleuropa in einer Höhe von 200 bis deutlich über 1000 Metern, in den Südalpen auch bis 2500 Meter. Sie leben sowohl in feuchten, wie auch in trockenen Lebensräumen, wie etwa in Niedermooren oder auf Magerrasen. Die adulten Tiere treten von Anfang Juni bis September auf.
Lebensweise
Die Tiere ernähren sich herbivor von verschiedenen Gräsern, wie etwa von Wolligem Reitgras (Calamagrostis villosa). Die Weibchen legen ihre Eier in Eipaketen von fünf bis sechs Stück in etwa 20 bis 50 Zentimetern Höhe zwischen zusammengefalteten Blättern, meist von Gräsern, in einer aushärtenden, schaumigen Flüssigkeit ab. Bevorzugt geschieht dies in Beständen der Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum) oder des Blauen Pfeifengras (Molinia caerulea) statt. Die Blätter werden mit den Hinterbeinen meist zusammengeknickt, gelegentlich werden auch zwei Blätter verwendet. Nach etwa 30 Minuten sind die Kokons bereits ausgehärtet und verfärben sich braun. Darin sind die Eier vor Feuchtigkeit oder Austrocknung geschützt. Die Larven schlüpfen zwischen Ende März und Anfang Mai und entwickeln sich verhältnismäßig schnell zum adulten Tier.
Balz und Paarung
Der Gesang der Männchen kann etwa drei Meter weit gehört werden und besteht aus kurzen Versen aus vier bis sechs getrennten Silben. Bei höheren Temperaturen verschwimmen aber die Einzelsilben zu einem kurzen Schwirrlaut. Männchen reagiert auf den Ruf von Konkurrenten. Dabei werden Verse mit zwei bis Fünf Silben erzeugt. Das Weibchen kann durch die stark verkürzten Flügel keine Laute von sich geben. Die Begattung ist nur dann erfolgreich, wenn das Weibchen sich daran aktiv beteiligt. Ist dies nicht der Fall, versucht das Männchen zwar eine Kopulation, löst seine Genitalien aber bereits nach wenigen Sekunden.
Quellen
Literatur
- Heiko Bellmann: Heuschrecken: beobachten, bestimmen, Naturbuch Verlag 1993, ISBN 3-89440-028-5
- Peter Detzel: Die Heuschrecken Baden-Württembergs. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-8001-3507-8.
- Siegfried Ingrisch, Günther Köhler: Die Heuschrecken Mitteleuropas, Westarp Wissenschaften 1998, ISBN 3-89432-461-9
- Josef Szij: Die Springschrecken Europas, Die Neue Brehm-Bücherei Band 652, Westarp-Wissenschaften Hohenwarsleben 2004, ISBN 3-89432-910-6
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Euthystira brachyptera Männchen und Weibchen (Milkeler Moor)
(c) Wolfgang Forstmeier, CC BY 3.0
Elsbethen, Austria, 26 Sep 2021
Insects, Orthoptera, Grasshoppers, Crickets, Bush-crickets, Heuschrecken, Song, Diversity, Natural history, Macro videography, The recordings may be useful for training your identification skills but not for scientific analysis (frequency spectra affected by noise removal). USD = ultra sound detector used (Pettersson D 100) Slow motion is indicated in the top left corner
Temperatures refer to general air temperature (not measured directly where the insect is sitting)Autor/Urheber: Gilles San Martin from Namur, Belgium, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Euthystira brachyptera female
Autor/Urheber: Gilles San Martin from Namur, Belgium, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Euthystira brachiptera male
Autor/Urheber: Holger Krisp, Lizenz: CC BY 3.0
Kleine Goldschrecke (weiblich), Euthystira brachyptera Syn. Chrysochraon brachyptera, Familie: Acrididae, Fundort: Deutschland, Ulm, Ermingen