Kleinblütige Segge

Kleinblütige Segge

Kleinblütige Segge (Carex parviflora)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung:Süßgrasartige (Poales)
Familie:Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung:Seggen (Carex)
Art:Kleinblütige Segge
Wissenschaftlicher Name
Carex parviflora
Host

Die Kleinblütige Segge (Carex parviflora) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seggen (Carex) innerhalb der Familie Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Sie ist in Europa verbreitet.

Beschreibung

Illustration aus Host: Icones et Descriptiones Graminum Austriacorum

Vegetative Merkmale

Die Kleinblütige Segge ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Sie wächst horstförmig oder mit kurzen Ausläufern. Die steif aufrechten Stängel sind glatt.

Die Laubblätter sind 2 bis 4 Millimeter breit und teilweise länger als der Stängel. Die grundständigen Blattscheiden sind dunkelbraun und nicht netzfaserig.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Die Kleinblütige Segge ist eine gleichährige Segge; die Form und Farbe aller Ährchen ist ähnlich. Die sitzenden oder nur kurz gestielten Ährchen stehen kopfig zusammengezogen zu zweit bis viert und sind bei einer Länge von 5 bis 8, selten bis zu 10 Millimetern eiförmig. Das endständige Ährchen ist am oberen Ende weiblich, am Grund (teilweise bis zur Spitze) männlich. Die seitenständigen Ährchen sind alle weiblich. Die Tragblätter sind schwarz-braun und haben einen weißlichen Rand; sie sind wenig kürzer als die Früchte. Der Griffel trägt drei Narben.

Die braun-schwarze, kahle, höchstens raue Frucht ist 3 bis 4 Millimeter lang, ohne Adern, etwas abgeflacht und verschmälert sich plötzlich in den sehr kurz zweizähnigen Schnabel.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 54.[1]

Vorkommen

Die Kleinblütige Segge ist ein submeridional-alpines bis boreal-alpines Florenelement. Sie ist in Europa von West- über Mittel- bis Südeuropa und den Balkan verbreitet. Es gibt Vorkommen in den Ländern Spanien, Frankreich, Italien, Schweiz, Österreich, Deutschland, Polen, Slowenien, Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Albanien, Montenegro und Nordmazedonien.[2]

Sie wächst in steinigen Matten und Geröll in den Alpen in der subalpinen bis alpinen Höhenstufe in Höhenlagen von 2300 bis 3000 Metern. In den Allgäuer Alpen kommt sie nur in Höhenlagen oberhalb 1700 Metern vor.[3] In Graubünden erreicht sie am Piz Ot eine Höhenlage von 3200 Meter, im Kanton Wallis am Gornergrat 3115 Meter.[4] Sie gedeiht auf schneefeuchten, meist kalkhaltigen, neutralen bis mild-humosen, meist feinschuttreichen Lehm- und Tonböden. Sie ist pflanzensoziologisch eine Charakterart des Verbands Arabidion caeruleae.[5]

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung von Carex parviflora erfolgte 1801 durch Nicolaus Thomas Host in Icones et Descriptiones Graminum Austriacorum, Band 1, S. 64, Tafel 87.[2][6] Synonyme für Carex parvifloraHost sind: Carex atrata var. parviflora(Host) Beck, Carex nigraAll. nom. illeg. non(L.) Reichard, Carex binataPoir.[7]

Literatur

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin (DDR) 1987, ISBN 3-06-012539-2 (Areal).

Einzelnachweise

  1. Carex parviflora bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  2. a b P.Jiménez-Mejías, M.Luceño (2011+): Cyperaceae. Datenblatt Carex parviflora In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  3. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 258.
  4. Wolfram Schultze-Motel: Familie Cyperaceae. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band II, Teil 1. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1980, ISBN 3-489-54020-4, S. 170–171.
  5. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 184.
  6. Carex parviflora bei Tropicos.org. In: 2023-10-08. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  7. Datenblatt Carex parviflora bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.

Weblinks

Commons: Kleinblütige Segge (Carex parviflora) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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