Kleeblättriges Schaumkraut

Kleeblättriges Schaumkraut

Kleeblättriges Schaumkraut (Cardamine trifolia)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung:Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie:Kreuzblütler (Brassicaceae)
Tribus:Cardamineae
Gattung:Schaumkräuter (Cardamine)
Art:Kleeblättriges Schaumkraut
Wissenschaftlicher Name
Cardamine trifolia
L.

Das Kleeblättrige Schaumkraut (Cardamine trifolia), auch als Kleeblatt-Schaumkraut bezeichnet, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Schaumkräuter (Cardamine) innerhalb der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).[1]

Beschreibung

Illustration aus Atlas der Alpenflora
Laubblatt
Blütenstand mit vierzähligen Blüten

Vegetative Merkmale

Das Kleeblättrige Schaumkraut ist eine wintergrüne, mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 30 Zentimetern erreicht. Durch kurze Ausläufer werden niedrige Blattteppiche ausgebildet.

Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist relativ lang.[2] Die Blattspreite ist dreiteilig. Die drei gleich großen Blattteile sind rhombisch bis rundlich und flachbuchtig-gekerbt.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von März bis Juni. Es werden lockere, trugdoldige Blütenstände gebildet. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die vier weißen, freien Kronblätter sind 8 bis 11 Millimeter lang.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[3]

Vorkommen

Das Kleeblättrigen Schaumkraut ist in Europa verbreitet. Es gibt Fundortangaben für die Schweiz, Italien, Österreich, Deutschland, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Polen und die nordwestliche Balkanhalbinsel. Als Neophyt kommt es auch in Großbritannien vor.[4]

Das Kleeblättrige Schaumkraut kommt zerstreut bis häufig in allen österreichischen Bundesländern außer Wien vor. In Deutschland ist sie weitgehend auf Bayern beschränkt, insbesondere Alpen, Voralpenland sowie Bayerischer Wald. In den Allgäuer Alpen steigt sie am Südwesthang der Reuterwanne in Bayern in eine Höhenlage von bis zu 1350 Meter auf.[5]

Standorte sind feuchte, schattige Buchen- und Fichten-Mischwälder, seltener Erlenbruchwälder mit modrig-sauren Oberböden – aber meist über Kalk – in der montanen Höhenstufe. Cardamine trifolia ist eine Charakterart des ostalpinen Cardamino-trifoliae-Fagetum, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Alno-Ulmion vor.[3]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+ (feucht), Lichtzahl L = 2 (schattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3 (montan), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[1]

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung von Cardamine trifolia erfolgte 1753 durch in Species Plantarum, Tomus II, S. 654. Das Artepitheton trifolia bedeutet „dreiblättrig“.

Verwendung als Zierpflanze

Das Kleeblättrige Schaumkraut wird gärtnerisch zu den sogenannten Waldstauden gezählt. Dies sind Stauden, die am besten im Schutz von Gehölzen gedeihen. Als solche verträgt diese Pflanzenart auch eine Überdeckung mit herabfallenden Laub im Herbst. Aufgrund ihrer hohen Schattenverträglichkeit ist es auch möglich, diese Pflanzenart in Staudenbeeten zu pflegen, die beispielsweise im Mauerschatten liegen. Sie eignet sich aber auch zur Verwilderung im schattigen Naturgarten.

Literatur

  • Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.

Weblinks

Commons: Kleeblättriges Schaumkraut (Cardamine trifolia) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Cardamine trifolia L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
  2. Cardamine trifolia L., Kleeblatt-Schaumkraut. FloraWeb.de
  3. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
  4. Jaakko Jalas, Juha Suominen: Atlas florae europaeae. Band 10 Cruciferae (Sisymbrium to Aubrieta). Seite 152, Helsinki 1996, ISBN 951-9108-09-2.
  5. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 584–586.

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Gardamine trifolia L. — Dreiblättriges Schaumkraut.

Tirol bis Kärnten, bes. auf Kalk, bis 1500 M. Mai— Juni.