Klausen-Leopoldsdorf
Klausen-Leopoldsdorf | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Baden | |
Kfz-Kennzeichen: | BN | |
Fläche: | 60,05 km² | |
Koordinaten: | 48° 5′ N, 16° 1′ O | |
Höhe: | 375 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.677 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 28 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2533, 3033, 3053 | |
Vorwahl: | 02257 | |
Gemeindekennziffer: | 3 06 16 | |
NUTS-Region | AT127 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | 2533 Klausen-Leopoldsdorf 84 | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Manfred Krombholz (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Klausen-Leopoldsdorf im Bezirk Baden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Klausen-Leopoldsdorf ist eine Gemeinde in Niederösterreich im Bezirk Baden. Auf einer Fläche von 60,03 km² leben 1677 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023).
Geografie
Die Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf[1] liegt am Oberlauf der Schwechat im Wienerwald. Der auf 375 Meter Meereshöhe liegende Ort ist ringsum von 400 bis 500 Meter hohen bewaldeten Bergen des Wienerwaldes umgeben. Es gibt vier Übergänge in Nachbartäler: Nach Westen über den Fürsthof nach Laaben, nach Nordwesten über Hochstraß nach Altlengbach, nach Norden über den Hengstlsattel nach Pressbaum und nach Nordosten über die „geschriebene Buche“ nach Gruberau. Mehr als achtzig Prozent der sechzig Quadratkilometer großen Gemeinde sind bewaldet, etwas über zehn Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[2]
Gemeindegliederung
Katastralgemeinden | Ortschaften in der Gemeinde |
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Klausenleopoldsdorf (40,59 km²) | |
Legende |
Ortsteile der Katastralgemeinden Klausen-Leopoldsdorf und Kleinmariazellerforst sind Agsbach, Dörfl, Forsthof, Gaisrücken, Groß-Krottenbach (nördlich des Großen Krottenbachs), Hainbach, Hasenriegel, Hauptbach (nördlich der Schwechat), Hochstraß, Klein-Krottenbach, Lammerau, Lengbachl, Mitterriegel, Obergrödl, Ranzenbach, Riesenbach, Schlottleiten, Schöpflgitter und Untergrödl sowie mehrere Einzellagen.
Nachbargemeinden
Altlengbach | Pressbaum | Wolfsgraben |
Brand-Laaben | Wienerwald | |
Altenmarkt | Alland |
Geschichte
Die älteste urkundliche Erwähnung eines Gemeindeteiles betrifft den Forsthof, der 1547 im Anzbacher Urbar aufgeführt ist.
Der Wienerwald war ein weitläufiges kaiserliches Jagdgebiet. Um den Holzreichtum zu nutzen, wurden Holzknechte aus Oberösterreich, Salzburg, Bayern und Schwaben angesiedelt und 1667 errichteten Zimmerleuten aus dem Salzkammergut eine Klause, die spätere Hauptklause eines größeren Systems. Nach dem Gründer Kaiser Leopold I. wurde die Ansiedlung Leopoltsdorff in den Claussen genannt. Schon zwei Jahre später zerstörten Unwetter die Klause. Die neue Klause wurde zur Sicherheit mit zwei Toren ausgestattet.
Nachdem 1679 ein Großteil der Bevölkerung an der Pest starb, siedelten sich Waldbauern aus Salzburg und Tirol mit ihren Familien an.
Im Jahr 1720 wurden 100.000 Festmeter Holz getriftet. Da überwiegend Nadelholz geschlagen wurde, änderte sich der Mischwald bestehend aus Tannen und Buchen zum Laubwald. In den Jahren 1756/57 wurde die hölzerne Klause durch einen Massivbau aus Stein ersetzt. Da das Bauholz knapp wurde und durch das Schlägern mit der Axt viel Holz verloren ging, schrieb Maria-Theresia 1766 die Verwendung von Zugsägen vor.
In Dörfl hatte sich bereits eine kleine Siedlung gebildet, als sich um 1750 am Zusammenfluss von Schwechat, Hainbach, Lammeraubach und Agsbach die Ansiedlung Leopoldsdorf in den Klausen entwickelte. 1754 entstand ein Schulhaus neben der hölzernen Kapelle. Im Folgejahr wurde die Kapelle durch eine steinerne Kirche mit Holzturm ersetzt. Diese, dem hl. Leopold geweihte Kirche, wurde 1767 zur Pfarrkirche erhoben.
Waren bis 1820 Kahlschläge üblich, so blieben nun einzelne Besamungsbäume stehen. Ab 1825 begann man mit den Anbau von Forstpflanzen, fünf Jahre später durchforstete man die Wälder systematisch. Im Jahr 1870 war sogar der Bau einer Eisenbahnlinie von Baden nach Klausen-Leopoldsdorf geplant, die „Wienerwaldbahn“ wurde jedoch nicht realisiert.
Die letzte Trift auf der Schwechat fand 1939 statt. 1963 erlosch die Triftbewilligung und die meisten Klausen wurden aus rechtlichen Gründen funktionslos gemacht.[3][4]
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Katholische Pfarrkirche Klausen-Leopoldsdorf hl. Leopold
- Holztriftanlage Klausen-Leopoldsdorf: Unter Kaiser Leopold I wurde im Jahr 1667 die Holztriftanlage mit 14 Klausen errichtet.
Vereine
- "Die Hochstraßer" Musikverein Hochstraß
- Sport-, Kultur- und Fremdenverkehrsverein (SKFV) Hochstraß / Klausen-Leopoldsdorf
- Radsportteam RSC Klausen-Leopoldsdorf
- Tennisverein Klausen-Leopoldsdorf
- Dorferneuerungsverein Klausen-Leopoldsdorf
- Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein
- Schützenverein Klausen-Leopoldsdorf – Heiligenkreuz (SVK-H)
- Reitclub Gut Ranzenbach
- Klausna Dirndl Rocka – Mädchen-Schuhplattlergruppe
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den vierzig landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden sieben im Haupterwerb geführt. Diese bewirtschafteten die Hälfte der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten rund sechzig Prozent der Erwerbstätigen in der Bauwirtschaft. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die sozialen und öffentlichen Dienste (49 Beschäftigte), die freiberuflichen Tätigkeiten (33) und der Handel (21).[5][6][7]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
---|---|---|---|---|
2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 40 | 58 | 30 | 22 |
Produktion | 15 | 8 | 69 | 39 |
Dienstleistung | 70 | 45 | 1124 | 101 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Berufspendler
Im Jahr 2011 lebten 831 Erwerbstätige in Klausen-Leopoldsdorf. Davon arbeiteten 140 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.[8]
Verkehr
- Straße: Erreichbar ist Klausen-Leopoldsdorf auf der Straße von Alland. Diese führt weiter nach Hochstraß und über den Hengstlsattel nach Pressbaum. Von Klausen-Leopoldsdorf führen auch Straßen weiter entweder nach Gruberau (Gemeinde Wienerwald) oder über Schöpflgitter und Kleinmariazellerforst nach Sankt Corona am Schöpfl ins Triestingtal bzw. über den Forsthof nach Laaben. Am Ort vorbei führt die Wiener Außenringautobahn, deren nächste Auffahrt bei Alland liegt. Lange Zeit war hier Autobahnende, bis sie 1982 durchgehend befahrbar war.
Öffentliche Einrichtungen
In Klausen-Leopoldsdorf befindet sich eine Volksschule.[9]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
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Bürgermeister
- 1990–2022 Herbert Lameraner (ÖVP)
- seit 2022 Manfred Krombholz (ÖVP)
Wappen
Der Gemeinde wurde 2007 folgendes Wappen verliehen: In Grün schräggekreuzt eine silberne Zugsäge und ein silbernes Sappel, darunter aus einem blauen Schildfuß wachsend eine silberne Bachklause mit zwei rundbogigen Durchlässen und zwei Wehrhäuschen mit Walmdach.[16]
Weblinks
- Klausen-Leopoldsdorf in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 30616 – Klausen-Leopoldsdorf. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Alte Ansichten von Klausen-Leopoldsdorf und Umgebung
- Webpräsenz von Klausen-Leopoldsdorf
Einzelnachweise
- ↑ Die amtliche Schreibweise ist festgelegt bzw. dargestellt im Gesetz über die Gliederung des Landes Niederösterreich in Gemeinden LGBl.Nr.1030–94 vom 9. Dezember 2011 und auf Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Februar 2021.
- ↑ Horst Schmid: Unser Ort. Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf, abgerufen am 17. Februar 2021.
- ↑ Gedächtnis des Landes - Orte: Klausen-Leopoldsdorf. Abgerufen am 17. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Februar 2021.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Klausen-Leopoldsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. April 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Klausen-Leopoldsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. April 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Klausen-Leopoldsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. April 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Klausen-Leopoldsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. April 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Klausen-Leopoldsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. April 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Klausen-Leopoldsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 3. April 2020.
- ↑ Gemeindewappen. Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf, abgerufen am 17. Februar 2021.
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historische Landkarte 1:25.000. Kleinere Datei in 300 dpi, abgemagerte Version. Wienerwald mit Sulz, Klausen-Leopoldsdorf, Mayerling, Sparbach, Sittendorf, Gaaden, Heiligenkreuz, Alland, Klein Mariazell, Hafnerberg, Hoher Lindkogel westlich Baden im Südwesten von Wien
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Östliches Ortsende an der L 125 der Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf
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Hauptklause im Verlauf der Schwechat, Klausen-Leopoldsdorf, Niederösterreich
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Gemeindeamt Klausen-Leopoldsdorf, Bezirk Baden, Niederösterreich
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Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Baden hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
Wappen der Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf, Niederösterreich
Bezirk Baden
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Westansicht der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Leopold in der niederösterreichischen Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf. Eine einfache Saalkirche mit Schopfwalmdach und Dachreiter. Sie entstand 1780 durch Umbau und wesentliche Erweiterung einer steinernen Kapelle, die in den 1750er Jahren errichtet wurde. Der Dachreiter mit Zwiebelhelm stammt aus dem Jahr 1840.