Klaus Wunderlich (Musiker)

Klaus Wunderlich (* 18. Juni 1931 in Chemnitz; † 28. Oktober 1997 in Engen OT Bittelbrunn) war ein deutscher Musiker. Er wurde mit insgesamt 13 Goldenen Schallplatten, einer Goldenen Musikkassette und einer Silbernen Schallplatte ausgezeichnet. Wunderlich war der erste deutsche Unterhaltungsmusiker, der die elektronische Orgel bei einem größeren Publikum populär machte.

Leben

Single Tico-Tico no Fubá, 1958

Wunderlich wuchs in Chemnitz als Sohn eines Polizeiinspektors auf. Bereits im Alter von 16 Jahren war er Korrepetitor, doch letztlich zog ihn die Unterhaltungsmusik stärker an.

1951 siedelte Wunderlich mit einer Band nach Westdeutschland über und „tingelte“ als Pianist in einem Bar-Trio durch die Bundesrepublik. Mitte der 1950er gehörte er als Gründungsmitglied auch kurzzeitig zur New Jazz Group Hannover, die 1954 entstand, nachdem die Musiker in einer Studioproduktion für den NWDR aufgenommen wurden.[1] Er machte auch Bekanntschaft mit der Hammond-Orgel, die ab 1955 zu seinem Hauptinstrument wurde. „Die Orgel ist mein Leben“ und „Auf der Hammond-Orgel kann man jedes Streichinstrument nachmachen mit Ausnahme des Buttermessers,“ sagte Klaus Wunderlich. Es folgten Soloauftritte in diversen Kabaretts, bis 1958 das Label Teldec auf ihn aufmerksam wurde und ihm nach einem Probevorspielen einen Schallplattenvertrag anbot.

Seine Musik war stets auf leichte Unterhaltung ausgerichtet.

In den 1970er Jahren errichtete er in Reichenbach bei Karlsruhe sein eigenes Tonstudio und begann mit dem Moog-Synthesizer zu arbeiten; er spielte damit drei Langspielplatten ein. Sein 1973 unter dem Titel „Sound 2000 – Moog, Organ, Rhythm“ erschienenes Moog-Debüt wartete mit Schlagerklassikern wie „La Paloma“ auf. Bekannt wurde sein New Pop Organ Sound, als er die Melodieführung auf der Hammond H100 um Soundeffekte der WERSI-Orgeln W248S, Lowrey H 25-3 und ab 1977 auch der WERSI Helios ergänzte. Dieser Sound war im Studio nur aufwendig zu produzieren und live auf der Bühne nicht reproduzierbar. Zu seinen späten öffentlichen Live-Konzerten gehört ein Auftritt in der Londoner Royal Albert Hall.

Wunderlich setzte hauptsächlich noch folgende Orgelmodelle ein: Hammond C3, H-100, Lowrey H25-3, Wersi W248S, Wersi Helios, Wersi Beta DX400, Wersi Spectra CD700.

Am 28. Oktober 1997 erlag Wunderlich im Beisein seiner Frau Traudl und Freunden in seinem Haus in Bittelbrunn im Landkreis Konstanz einem Herzinfarkt.

Diskografie

Wunderlich veröffentlichte mehr als 100 Alben,[2] wovon 13 LPs und eine Musikkassette eine Goldene Schallplatte erhielten.[3]

Alben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE UK NL
1965Hammond-FeuerwerkDE24
(4 Wo.)DE
1966Barmusik – 28 Melodien, die man nie vergißtDE28
(4 Wo.)DE
1969Hammond Pops IIIDE10
(12 Wo.)DE
1971Hammond Pops 6DE41
(12 Wo.)DE
1974Uraltedelschnulzensynthesizergags
1975The Hit World of Klaus WunderlichUK27
(8 Wo.)UK
1976Speelt voor u 28 wereldbekende melodieënNL2
(12 Wo.)NL
1978The Unique Klaus Wunderlich SoundUK28
(4 Wo.)UK
1979The Fantastic Sound of Klaus WunderlichUK43
(5 Wo.)UK
NL2
(17 Wo.)NL
1981The Fantastic Sound of Klaus Wunderlich Vol. IINL24
(13 Wo.)NL
1984On the Sunny Side of the StreetUK81
(2 Wo.)UK
1987The CollectionUK
Silber
Silber
UK

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1978: für das Album Hammond Pops

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
Silber Gold PlatinVer­käu­feQuel­len
 Kanada (MC)0! S Gold10! P50.000musiccanada.com
 Vereinigtes Königreich (BPI) Silber10! G0! P60.000bpi.co.uk
Insgesamt Silber1 Gold1

Siehe auch

Quellen

  1. W. Knauer, »Play yourself, man!« Die Geschichte des Jazz in Deutschland. Reclam, Stuttgart 2019, S. 188.
  2. Discogs, Klaus Wunderlich
  3. Okey Magazine,Klaus Wunderlich (1931–1997) in einem Porträt von Ralf Hoffmann (Memento vom 15. April 2016 im Internet Archive)
  4. Chartquellen: DE UK NL

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