Klaus Schneeberger

Klaus Schneeberger (2013)

Klaus Schneeberger (* 18. April 1950 in Lienz, Tirol) ist ein österreichischer Politiker (ÖVP). Seit 2015 ist er Bürgermeister von Wiener Neustadt, und damit der erste ÖVP-Politiker der Zweiten Republik, der dieses Amt innehat.[1]

Von 1993 bis März 2023 war er Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag, von 2000 bis 2023 war er dort auch Klubobmann seiner Partei.

Leben

Nach der Volksschule besuchte Schneeberger die Unterstufe des Gymnasiums und danach die Handelsakademie Wiener Neustadt, die er 1971 mit der Matura abschloss. Im Anschluss studierte Schneeberger Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien, schloss sein Studium mit dem akademischen Grad Mag. rer. soc. oec. Ab. Danach unterrichtete er einige Jahre an der Handelsakademie Wiener Neustadt und war danach als Personalreferent bei der EVN, zuletzt als Abteilungsleiterstellvertreter tätig.

Schneeberger begann seine politische Karriere in der Jungen ÖVP Wiener Neustadt und wurde 1975 in den Gemeinderat der Stadt gewählt. Von 1986 bis 2000 war er Vizebürgermeister in Wiener Neustadt, zuständig unter anderem für Archiv, Museum und Fremdenverkehr sowie für Bauen und Verkehr. In dieser Zeit initiierte er unter anderem 1988 die Gründung des RIZ NÖ Süd mit Standort in Wiener Neustadt. Schneeberger ist seit dem 7. Juni 1993 Abgeordneter zum Landtag und übernahm im Jahr 2000 das Amt des Klubobmanns. Bereits seit 1990 ist Klaus Schneeberger Vorstandsvorsitzender der Arena Nova BetriebsGmbH.

In der Funktion des geschäftsführenden Klubobmanns unterstützte er Projekte für die Stadt Wiener Neustadt, so 1994 den Bau der Multifunktionshalle Arena Nova, den Bau der Fachhochschule und die Gründung des Technologie- und Forschungszentrums TFZ.

Schneeberger verhandelte für die Volkspartei auf Landesebene die Einführung von Vorzugsstimmen auch auf Landesebene und des Grundsatzes „Name vor Partei“, wodurch es zu einer Stärkung des Persönlichkeitselementes des Wahlrechts kam. Im Rahmen eines Demokratiepakets der Volkspartei Niederösterreich verhandelte Schneeberger mit den anderen im Landtag vertretenen Parteien zahlreiche Minderheitenrechte für kleinere Fraktionen. So werden ab der 19. Gesetzgebungsperiode bereits vier statt bisher sechs Abgeordnete erfolgreich Anträge und Aktuelle Stunden einbringen können. Außerdem kommt ab dann das Recht auf Einsetzung von Untersuchungsunterschüssen, auf Gebarungsprüfung durch den Rechnungshof und auf Gesetzesprüfung durch den Verfassungsgerichtshof schon einem Drittel der Mandatarinnen und Mandatare des NÖ Landtages zu.

Am 20. Februar 2015 wurde Schneeberger mit einer Mehrheit von 22 aus 40 Stimmen des Gemeinderates zum Bürgermeister von Wiener Neustadt gewählt. Gemeinsam mit der FPÖ, den Grünen, der Liste Soziales Wiener Neustadt und der Liste Haberler ließ er sich auf das Experiment einer „Bunten Stadtregierung“ ein.[2]

Im November 2021 wurde er unter Präsident Michael Ludwig zu einem der vier Vizepräsidenten des Österreichischen Städtebundes gewählt.[3] Bei der Landtagswahl in Niederösterreich 2023 kandidierte er nicht mehr, ÖVP-Spitzenkandidat im Landtagswahlkreis Wiener Neustadt wurde Franz Dinhobl.[4][5]

Klaus Schneeberger ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern sowie Großvater von fünf Enkelkindern.

Seit 1970 ist er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.Ö.H.V. Neostadia im ÖCV.[6]

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Klaus Schneeberger – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Wr. Neustadt: Erstmals ÖVP-Bürgermeister. 20. Februar 2015, abgerufen am 30. Mai 2022.
  2. Bianca Werfring: Bunte Regierung startet in die zweite Halbzeit - Wiener Neustadt. In: meinbezirk.at. 31. Juli 2017, abgerufen am 25. Februar 2024.
  3. Klaus Schneeberger (ÖVP) ist neuer Städtebund-Vizepräsident. In: Kurier.at. 12. November 2021, abgerufen am 12. November 2021.
  4. Klaus Schneeberger sagt der NÖ Landespolitik adieu. In: noen.at/APA. 14. November 2022, abgerufen am 14. November 2022.
  5. Stefan Jedlicka: "Eine Zäsur": Klaus Schneeberger scheidet aus NÖ-Landespolitik aus. In: Kurier.at. 14. November 2022, abgerufen am 14. November 2022.
  6. Cartellverband der katholischen österreichischen Studentenverbindungen (Hrsg.), Gesamtverzeichnis 2004, Wien 2004, IV. Teil, S. 510
  7. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
VorgängerAmtNachfolger
Bernhard MüllerBürgermeister der Stadt Wiener Neustadt
seit 2015

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Landtagsabgeordneter und Klubobmann Klaus Schneeberger des NÖ Landtages