Klaus Reder

Klaus Reder (* 25. Oktober 1958 in Obereßfeld[1]) ist ein deutscher Historiker und Volkskundler. Er ist seit 1999 hauptamtlicher Heimatpfleger im Bezirk Unterfranken. Seit 2007 ist er als Honorarprofessor an der Universität Würzburg tätig.

Leben und Wirken

Klaus Reder wurde im Jahr 1958 als einer der Söhne des Ingenieurs, Kommunalpolitikers, Musikers und Heimatforschers Anton Reder (1933–1998) und dessen Ehefrau Inge (geb. Ruck) in Obereßfeld geboren.[2]

Reder studierte an der Universität Würzburg die Fächer Volkskunde, Historische Hilfswissenschaften, Vor- und Frühgeschichte und fränkische Kirchengeschichte. Ab 1986 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Kulturarbeit und Heimatpflege beim Bezirk Unterfranken. Im Jahr 1994 promovierte er über Die bayerischen Physikatsberichte 1858–1861 als ethnographische Quelle am Beispiel Unterfranken zum Doktor der Philosophie. Reder ist seit 1996 Lehrbeauftragter und seit 2007 Honorarprofessor am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie/Volkskunde an der Universität Würzburg.

Neben seiner Lehrtätigkeit ist Reder seit 1999 Bezirksheimatpfleger und Leiter der Kulturabteilung des Bezirks Unterfranken. Das von ihm geleitete Referat Kulturarbeit und Heimatpflege unterstützt und berät Vereine, Verbände und Privatpersonen, die sich in Unterfranken für Geschichte und Brauchtum engagieren.

Reder engagiert sich für die Gemeinschaft Sant’Egidio und nahm an deren Weltfriedenstreffen 2017 in Münster und Osnabrück teil.[3]

Auszeichnungen

Publikationen (Auswahl)

  • Die bayerischen Physikatsberichte 1858–1861 als ethnographische Quelle am Beispiel Unterfranken (= Veröffentlichungen zur Volkskunde und Kulturgeschichte. Band 57). Würzburg 1995 (zugleich: Dissertation, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 1994), DNB 945196423 (Digitalisat).
  • mit Reinhold Albert: Rhön und Grabfeld im Spiegel der Beschreibungen der Bezirksärzte Mitte des 19. Jahrhunderts (= Schriftenreihe des Vereins für Heimatgeschichte im Grabfeld. Heft 8 / Veröffentlichungen zur Volkskunde und Kulturgeschichte. Band 58). Bad Königshofen im Grabfeld/Würzburg 1995, DNB 946572135 (Digitalisat).
  • Kunst und Künstler im Grabfeld. In: Hartmut Schötz (Hrsg.): Festschrift Kurt Töpner zum 60. Geburtstag. Gewidmet von Kollegen, Freunden und Mitarbeitern. Verlag Wilfred Eppe, Bergatreute 1997, ISBN 3-89089-047-4, S. 47–64.
  • mit Heidrun Alzheimer (Hrsg.): Veröffentlichungen zur Volkskunde und Kulturgeschichte. Bände 64–104. Würzburg 1998–2012, ISSN 0721-068X.[8]
  • Die Physikatsberichte – Versuch einer Landesaufnahme in der Mitte des 19. Jahrhunderts? In: Peter Kolb, Ernst-Günther Krenig (Hrsg.): Von der Eingliederung in das Königreich Bayern bis zum beginnenden 21. Jahrhundert (= Unterfränkische Geschichte. Band 5/1). Echter, Würzburg 2002, ISBN 3-429-02373-4, S. 311–326.
  • „Es ist nicht die glücklichste Zone der Erdoberfläche ...“ – Der Physikatsbericht 1858 für das bayerische Landgericht Orb von Dr. Johann Michael Fuchs (= Sammlung zu Bad Orb's Geschichte und Kultur. Band 3). Verlag Orbensien, Bad Orb im Spessart 2009, ISBN 978-3-927176-24-9.
  • Missionssammeldosen. Eine sachvolkskundliche Betrachtung der sogenannten Nickneger. In: Heidrun Alzheimer (Hrsg.): Bilder, Sachen, Mentalitäten. Arbeitsfelder historischer Kulturwissenschaften. Festschrift anlässlich des 80. Geburtstages von Wolfgang Brückner. Schnell + Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-2323-0, S. 413–423.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vademekum der Geschichtswissenschaften. 10. Ausgabe, Steiner, Stuttgart 2012/2013, S. 531.
  2. Persönlichkeiten aus Sulzdorf und Umgebung (4): Anton Reder (1933–1998). Abgerufen am 28. März 2017.
  3. Michaela Koller: Die Probleme sind zahlreicher und größer. Klaus Reder über die Bilanz des von der Gemeinschaft Sant'Egidio initiierten Weltfriedenstreffen. In: santegidio.org. 13. September 2017, abgerufen am 16. Dezember 2017.
  4. Ein großer Förderer der Heimat. In: Mainpost.de. 26. November 2004, abgerufen am 19. Januar 2023.
  5. Gambrinuspreis für Dotzels Heimat-Einsatz – Mit einem »Ehren-Gambrinus« wurde Bezirksheimatpfleger Klaus Reder ausgezeichnet. In: Main-Echo.de. 27. November 2010, abgerufen am 19. Januar 2023.
  6. Klaus Reder erhält Bundesverdienstkreuz. In: Bezirk-Unterfranken.de. 17. Januar 2023, abgerufen am 19. Januar 2023.
  7. Vier Jahrzehnte Einsatz für Toleranz, Frieden und Menschen, die Unterstützung benötigen: Prof. Dr. Klaus Reder erhält den Bundesverdienstorden. In: KM.Bayern.de. 17. Januar 2023, abgerufen am 19. Januar 2023.
  8. Veröffentlichungen zur Volkskunde und Kulturgeschichte. In: Uni-Bamberg.de. Abgerufen am 26. Januar 2022.