Klassische Römische Liturgie

Als Klassische Römische Liturgie bezeichnet man primär die Messfeier in der Kirche von Rom in Spätantike und Frühmittelalter, d. h. den römischen Ritus vor seiner Beeinflussung durch die „Fränkisch-deutsche Liturgie“, und bevor die rituellen Gewohnheiten der römischen Kurie stilbildend wurden, die sodann den tridentinischen Ritus prägten. Die Klassische Römische Liturgie wurde als Gemeindemesse vom römischen Papst (bzw. einem ihn vertretenden Bischof) oder einem römischen Presbyter, in der Regel umgeben von Konzelebranten, vor allem in den großen Basiliken der Heiligen Stadt, namentlich in der Lateranbasilika und Alt St. Peter, gefeiert. Die klassischen liturgischen Bücher Roms sind: (1) als Gebetsammlungen die Sakramentare und (2) als Zeremonialanweisungen die Ordines Romani. Die Klassische Römische Liturgie diente der Liturgiereform von Papst Pius XII. und des Zweiten Vatikanums als Vorbild („Norm der Väter“).

Von der Klassischen Römischen Liturgie zu unterscheiden ist die tridentinische Liturgie bzw. die Liturgie von 1962 („Pianische Liturgie“).

Literatur

  • Theodor Klauser: Kleine Abendländische Liturgiegeschichte. Hanstein, Bonn 1965.
  • Cyrille Vogel: Introduction aux sources de l’histoire du culte chrétien au moyen âge. Centro italiano di studi sull’alto medioevo, Spoleto 1966.
  • Cyrille Vogel: Medieval Liturgy. An Introduction to the Sources. The Pastoral Press, Washington D.C. 1986, ISBN 0-912405-10-4.