Klara Köttner-Benigni

Klara Köttner-Benigni

Klara Köttner-Benigni (* 21. März 1928 in Wien; † 26. Juli 2015 in Eisenstadt[1]) war eine österreichische Schriftstellerin, Publizistin und Naturschützerin.

Leben

Klara Köttner wurde als Tochter des Amtsdirektors Ambros Köttner und seiner Frau Stefanie, geb. Drahokupil, geboren und entstammte einer alteingesessenen Wiener Familie. Ihr älterer Bruder Ambros wurde 1920 geboren. Eine ihrer Großmütter war eine – deutschsprachige – Böhmerwälderin, alle anderen der Familie Wiener. Ihr Vater, der seine Laufbahn im Post- und Telegrafendienst noch als k.k. Beamter begonnen hatte, dachte großösterreichisch. So zeigte er sich auch dem Burgenland gegenüber von Anfang an aufgeschlossen. Nach 1930 fuhr er mit seiner Familie, einschließlich der dreijährigen Klara, in die Sommerfrische Lockenhaus.

Auf den Besuch der Volksschule bei den Dominikanerinnen in Hütteldorf-Hacking folgte die Frauenoberschule auf dem Wiedner Gürtel und, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, der naturwissenschaftliche Zweig der Oberschule für Jungen in Laa an der Thaya.

Bereits in der Kindheit entwickelte Klara Köttner ein botanisches Interesse, als Jugendliche war sie kurze Zeit Mitarbeiterin an der Biologischen Station Wilhelminenberg. In dieser Zeit unternahm sie mit Otto Koenig und seinem Team ihre erste Fahrt zum Neusiedler See. Nach kriegs- und krankheitsbedingter Unterbrechung legte sie 1949 die Realgymnasium-Matura beim Stadtschulrat für Wien ab.

Studium

Klara Köttner studierte zunächst Psychologie an der Universität Wien. Der Ordinarius Hubert Rohracher war ein Naturwissenschaftler und konnte sie nicht fesseln.[2] So studierte sie „kreuz und quer“ und machte bei der Rezitatorin Charlotte Zu der Luth eine Sprecherausbildung.[3] Sie belegte auch Vorlesungen und Übungen anderer Fakultäten, u. a. bei Viktor E. Frankl und setzte sich mit Philosophie und Theologie auseinander.

Sie unternahm häufige Fahrten in das nördliche Burgenland, aus Neigung zum Neusiedler See und zu den Menschen, die dort lebten und arbeiteten. Um diese Menschen beruflich unterstützen zu können, wechselte sie das Hauptfach und studierte Soziologie bei August Maria Knoll. In diesem Fall war der Ordinarius August Maria Knoll kein Empiriker, sondern eher ein Philosoph.[4] Als sie ihre Dissertation vorbereitete, starb Knoll.

Als Nachfolger entsprach Leopold Rosenmayr ihren Interessen, er war in den USA ein Vertreter empirischer Sozialforschung geworden. Ohne weiteres Studium versuchte sie eine neue Dissertation, begriff die zusätzlichen Wünsche des jungen Doktorvaters, hielt deren Erfüllung aber für sinnlos. Denn die geforderten Voraussetzungen für die ihr angebotene und von ihr erwünschte Tätigkeit als Berufsberaterin im Burgenland waren längst erfüllt, sodass sie 1954 mit dem Absolutorium abschloss.

Ab 1958 verlegte sie ihren ständigen Wohnsitz ins Burgenland, arbeitete als Berufsberaterin der Arbeitsmarktverwaltung in Neusiedl am See bis 1971, zuletzt als pragmatisierte Bundesbeamtin.

Widerstand gegen die Brücke über den Neusiedler See

Hauptartikel:Projekt Neusiedler-See-Brücke

Von Jugend an war sie im Tierschutz, später auch im Naturschutz aktiv. So wandte sich das Ehepaar Köttner-Benigni ab 1970 mit aller Kraft gegen das bereits im Bundesstraßengesetz verankerte Projekt einer Brücke über den Neusiedler See, was für sie zu einer dienstlichen Rüge und anderen verbalen Angriffen führte. Aus diesem Grund quittierte sie den Bundesdienst.

Der Bau dieser Brücke hätte die Schaffung des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel, die dann auch gelungen ist, von vorneherein unmöglich gemacht. Dies war die erfolgreiche, (überhaupt) erste Bürgerinitiative im Bereich des Umweltschutzes in Österreich.

Nach Jahrzehnten des Totschweigens dieses Themas schrieb Köttner-Benigni 2007 eine Abhandlung über diesen – vor allem ihren – Kampf um den Neusiedler See.[5]

Kulturaustausch zwischen österreichischen und slowakischen Schriftstellern und anderen Künstlern

Ab 1978 erfolgte mit Wissen des Bundesministeriums für Auswärtige Angelegenheiten ihr planmäßiger Aufbau kultureller Beziehungen, besonders zwischen dem Burgenland und der Slowakei, ab 1983 in Zusammenarbeit mit Walter Benigni (literarische Lesungen, Publikationen auch mit eigenen Nachdichtungen, Aufsätze, Ausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen, Vorträge, Mitwirkung bei Symposien usw.)

Familie

1962 heiratete sie den Beamten und Kunst-Fotografen Walter Benigni.

Grabstätte von Klara Köttner-Benigni

Ihre Urne wurde wie die ihres Mannes am Stadtfriedhof (Urnenhain Nr. 12) in Eisenstadt beigesetzt.

Mitgliedschaften und Funktionen

Preise und Auszeichnungen

Elias Hügel-Ehrenzeichen

Werke

Zeitschriften- und Rundfunkbeiträge

Die Landschaft um den Neusiedler See, Gemeinden des Gebietes, auch schon das an der Dreiländerecke Österreich – Tschechoslowakei – Ungarn liegende Dorf Deutsch Jahrndorf, aber auch Ungarn selbst waren Themen weiterer Aufsätze. Veröffentlicht wurden die Beiträge ab 1956 in Volk und Heimat (jetzt Kultur und Bildung) des Burgenländischen Volksbildungswerkes. 1968 konnte man ebendort erstmals sozialkritische, unkonventionelle Gedichte von „K.K.-B.“ lesen. Später kam das Magazin für internationale Zusammenarbeit Pannonia (von György Sebestyén gegründet und herausgegeben) dazu.

Hauptberuflich gestaltete sie als freie Mitarbeiterin Rundfunkbeiträge beim ORF, so entstanden hunderte Abhandlungen zur Tschechoslowakei, zur Slowakischen und auch der Tschechischen Republik, vor allem zu Kultur und Kulturaustausch, zu Literatur und literarischen Veranstaltungen. Damit deckte Klara Köttner-Benigni weit über das Burgenland hinaus den dringendsten Bedarf an Information ab, was in diesen Nachbarländern sehr gewürdigt wurde.

In den Burgenländischen Heimatblättern (der Zeitschrift des Landesarchivs) verfasste sie 1980 eine umfangreiche Abhandlung über die burgenländische Schriftstellerin und Künstlerin Mida Huber, 1981 in der Wortmühle (herausgegeben von Günter Unger) ebenfalls eine umfassende Abhandlung Zur Entwicklung der burgenländischen Literatur, 1982 in Österreich in Geschichte und Literatur (Wien) desgleichen über Einige Beispiele der Mundart- und Volksgruppenliteratur des Burgenlandes Vergleichender Literaturwissenschaft und in podium (einer der führenden Literaturzeitschriften Österreichs) einen Aufsatz Zur slowakischen Lyrik der Gegenwart, 1984 in Revue svetovej literatúry (Revue der Weltliteratur, Bratislava) einen größeren Beitrag über die Literatur des Burgenlandes, 1986 und 1987 mit Konrad Biricz in Volk und Heimat in vier Teilen Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk in Österreich. Weiters 1989 in Pannonia Ein angekratztes Nationalheiligtum? Neues über Božena Němcová (nämlich zu der Herkunft, den frühen Jahren der tschechischen Nationalschriftstellerin in Wien). 1990 erfolgte ihre Mitarbeit am Sammelband Österreichische Lyrik – und kein Wort Deutsch von Gerald Nitsche, Innsbruck mit ihrem Essay Tschechen in Österreich und ausgewählte Beispiele.

Vorträge

„Ich muss schreiben, ob ich gelesen werde oder nicht, ob ich verstanden, begriffen werde oder nicht, gedruckt oder nicht gedruckt, ob es mir nützt oder schadet, .. es ist meine einzige Verständigungsmöglichkeit mit dem ‚Nichts‘ oder mit dem, was ‚Gott‘ genannt wird.“

Bücher

Buchpublikationen eigener Literatur (meist mit Fotografien des Ehemannes Walter Benigni)

  • Nichts, in das ich Zeichen setze. Lyrik. Bergland-Verlag, 1976.
  • Abläufe. (zu Udo Weingart), Roetzer, Eisenstadt 1983, ISBN 3-85374-10-7-X.[9][10][11][12][13][14][15][16]
  • In der Zone des roten Winds. Lyrik. Roetzer, 1989, ISBN 3-85374-055-3.[17][18][19][20][21]
  • Obrat/Wendepunkt/Turning point. (Lyrik mit Ján Štrasser), slowakisch. Modrý Peter Verlag, Levoča 1993, ISBN 80-85515-14-8.
  • Terminal. (poetry, translated by Peter Waugh, graphics by Walter Benigni), Labyrinth, Wien/London, 1997 ISBN 3-9500556-0-6[22]
  • Lapidea ’97/Begegnungen. Fotos: Rüdiger Lam, u. a., Verlag Majanum, Mayen 1997, ISBN 3-9802390-5-5.
  • Aus tiefen Quellen. Zu Natur und Landschaft des Burgenlandes. Verlag Volksbildungswerk für das Burgenland, Eisenstadt 1998, ISBN 3-900665-01-X.[23]
  • Zeit der untergehenden Sonne/Čas zapadajúceho slnka. Mit Etela Farkašová. Edition Doppelpunkt, 2000, ISBN 3-85273-083-X.
  • Widmungen/Venovania/Věnování. Edition Doppelpunkt, 2004, ISBN 3-85273-149-6.[24]

Herausgegeben hat sie fünf Anthologien, wie

  • Dichtung aus dem Burgenland., Herausgeberin mit Franz Forster und Helmut Stefan Milletich. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1970; (erste Anthologie außerhalb des Burgenlandes von Autoren und Autorinnen aus dem Land. (Vorher Frauenanthologie von Franz Probst in Eisenstadt.))
  • Aus der Slowakei, Lyrik und Grafik. deutsch/slowakisch. Rötzer 1990, ISBN 3-85374-190-8.[25]

Klara Köttner-Benigni gab weitere Anthologien sowie Einzelbände von Autoren auch in Mundart heraus, wurde selbst in in- und ausländische Sammelbände aufgenommen, sie hat auch an Hörbüchern mitgearbeitet und es wurden von ihr außer im Österreichischen Rundfunk von ausländischen Sendern Hörspiele produziert.

  • Eine Bildungseinrichtung im Spiegel einer Biografie. Anlässlich ihres 80. Geburtstages schrieb Klara Köttner-Benigni für Kultur und Bildung (1-2008) einen Artikel, der ihre Arbeit dokumentiert. In: Kultur und Bildung. 03/2015, S. 8–11.

Literatur

  • Köttner-Benigni Klara. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. 2008, Bd. 1. K. G. Saur, München/Leipzig 2009.
  • Köttner-Benigni Klara. In: Deutsches Schriftstellerlexikon 2009, Ein Querschnitt durch die deutschsprachige Literatur der Gegenwart. Verlag des Bundes Deutscher Schriftsteller BDS e.V. Dietzenbach.
  • Who is Who in Österreich und Südtirol. Verlag für Personenenzyklopädien, Zug 2008.
  • Zeitschrift Autorensolidarität, das Börsenblatt österreichischer Autorinnen, Autoren & Literatur. Redakteur Dieter Scherr: Darstellung ihres Lebens und Schaffens, auch im Zusammenhang mit ihrem Ehemann, mit zahlreichen Fotos, Nr. 2-3/S 26-30, 2003.
  • Natur und Land. Zeitschrift des Österreichischen Naturschutzbundes in Salzburg. Ingrid Hagenstein[26]: Kampf gegen eine Brücke über den Neusiedler See. Nr. 2/S 9-10, 2009.
  • Helmut Stefan Milletich, Franz Forster, Sabine Milletich (Hg.): Beiträge zu einer Literaturgeschichte des Burgenlandes. Band 1: Chronologie. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2009, ISBN 978-3-205-78308-4.
  • Judith Duller-Mayrhofer, Der Neusiedlersee, Von Fischen und Fürsten, von Wein und Wind, S 142f, Kampf: Als Frontfrau der Bewegung ..., Metro Verlag 2013, ISBN 978-3-99300-127-8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Angaben des Grabsteines
  2. Hubert Rohracher lehnte Tiefen-, Ausdruckspsychologie usw. ab, erschien ihr mehr eine Variante von Gehirnphysiologie.
  3. Aussage von Klara Köttner-Benigni
  4. Er war stark staatswissenschaftlich ausgerichtet und konnte ihr auf psychologischem Gebiet und auf soziologischem kaum das vermitteln, was sie suchte
  5. Klara Köttner-Benigni: Das Projekt einer Brücke über den Neusiedler See. In: Burgenländische Heimatblätter. 4/2007, S. 214–231, zobodat.at [PDF]
  6. Schreiben von Karel Velkoborsky, Museumsleiter, im Juli 2011 an Klara Köttner-Benigni. .. seit vielen Jahren sind wir uns ihres außergewöhnlichen Beitrages für unsere Region im Bereich historischer Forschung in Literatur bewusst .
  7. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2008
  8. Klara Köttner-Benignis Zusammenarbeit mit Kaisersteinbruch ist von den Anfängen 1991 dokumentiert. In: Helmuth Furch, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch, 2. Bd. Index: Köttner-Benigni Klara. 2004. ISBN 978-3-9504555-8-8.
  9. Fritz Werf, Autor und Verleger, Andernach; Brief 1983 .. „Abläufe“ ist viel mehr als eine Hommage auf den Künstler Weingart, auf das Vielschichtige (Stein als Herausforderung für den Künstler - Kulturlandschaft/Kunstlandschaft Mayen/St. Margarethen - Krankheitsbeschreibung - literarisch-musikalische Trouvaillen usw.) ist es gerade, das mich so fasziniert. Das Buch ist eine bewundernswerte Montage.
  10. Ernst Schönwiese, Wien, Brief 1983 .. Ein Zeitdokument von ungewöhnlichem Rang, weit mehr als eine Dokumentation! Der Blick einer Dichterin auf ein zeitgenössisches Leben, in dem sich spürbarer, überzeugender als in einem anderen die Wahrheit und wahrscheinlich Hoffnungslosigkeit heutiger Existenz spiegelt.
  11. "Rhein-Zeitung", BRD, 1983 .. Es gelingt der Autorin, rein Monograhisches auszuweiten und mit subtiler Intuition Flora und Gesteinsformationen im Umfeld der Eifelstadt nachzuzeichnen. Ein Plädoyer für die Erhaltung der Zeugnisse aus zweitausendjähriger Tradition.
  12. Alois Vogel in "podium", Baden bei Wien 49/50 1983 .. Mit diesem Buch wird ein faszinierendes Beispiel gegeben, wie komplex jede Annäherung an eine andere Person sein müsste, will man sie nur annähernd begreifen. In immer neuen Anläufen geht die Autorin den Weg dieser Annäherung .
  13. Klaus Basset, Stuttgart, Oslip, in "Literarisches Österreich", Wien 2/1984 .. Die ungemein präzise Vielschichtigkeit von "Abläufe" ergibt sich gewiss aus der besonderen literarischen Optik, mit welcher Weingart wahrgenommen wird; nicht alleine nämlich mit den Augen der von seinem Schicksal betroffenen Autorin, sondern von den unterschiedlichsten Richtungen her. Dies bewirkt, dass der Gegenstand selbst und unsere Kenntnis von ihm sich abrunden, und dass wir bei aller persönlichen Anteilnahme ein objektives Bild von ihm gewinnen. Mir fällt im Zusammenhang mit dem überaus originellen Verfahren der Autorin der Begriff "Spurensicherung" ein. .. Sachverhalte müssen umkreist, nach allen Richtungen hin durchquert, von verschiedenen Sichtebenen her angeschaut werden, ehe Zusammenhänge erkannt werden können .
  14. Emmerich Lang in "Schreiben + Lesen", Berlin, Dezember 1984 .. Den reinsten Widerhall fand Weingarts Dasein wohl in den meditativen lyrischen Aussagen, die Köttner-Benigni der Begegnung mit ihm verdankt.
  15. Ján Lenčo in "Revue der Weltliteratur", Bratislava 3/1985 .. Das Buch von Köttner-Benigni ist dank der präzise überlegten und durchdachten Konzeption des Ganzen, das die Autorin "erfand", ein Novum, eine Entdeckung für den Leser. Es ist eine ungemein komplizierte Komposition von Passagen fast professioneller Art, mit philosophischen Reflexionen, Auszügen aus Korrespondenzen, Poesie, persönlichen Erinnerungen usw. Und ebenso mannigfaltig sind auch die Interessenssphären der Autorin: Im Buch wird über Geologie, Mineralogie, Psychiatrie, Bildhauerei und Politik geschrieben. Sehr gescheit und dabei dezent, auf hohem fachlichem Niveau und dabei emotionell und ungemein fesselnd. .. Das Buch gehört zu den Spitzenwerken der fortschrittlichen und humanistischen westlichen Literatur denkerischer Art und intellektueller Prägung, es gehört zu einer Strömung, die Tradition schafft.
  16. Kurt A. Schantl, Autor, Sauerbrunn bei Wiener Neustadt, Statement 1986 .. "Abläufe" - die Seelenlandschaft spiegelt sich in der Steinbruchslandschaft: tektonische Schichten, breit gelagert, unruhig hochragende Säulen, erratische Blöcke..
  17. Ernst Schönwiese Brief vom 26. November 1989: Können Sie sich vorstellen, mit welcher besonderen Betroffenheit im Blick auf die historischen Veränderungen, deren Zeugen wir eben sind (nämlich in den Ländern Osteuropas und im Besonderen in der Tschechoslowakei) ich Ihr neues Gedichtbuch gelesen habe? Ihre Hoffnung auf sichtbaren Erfolg blieb nicht "illusionär", wie Sie befürchteten. .. Wie sehr müssen mich - gerade mich - Ihre Gespräche zwischen "Lenins Sohn" und "Buddhas Tochter" zutiefst anrühren! Wie oft zitiere ich beim Wiederlesen Ihre Zeile "Bei Ihr spricht das Herz .." .. Erschütternd, aufwühlend Ihre radikale Emotionalität im Gedicht über den "Kobersdorfer Friedhof". Mit den wenigen, aber überzeugenden Bildern und Wendungen treffen Sie den Lesenden, dass es schmerzt, wie in "Ergebnis" (S 37), das für mich eines der stärksten Stücke der Sammlung ist; oder in "Rettung" (S 45) und "Befund" (S 49). .. Lassen Sie sich von Herzen danken für Ihr wahrhaft menschliches Buch! Auch für den Laien ist spürbar: Mensch und Werk sind ident"
  18. Eva Loewenthal in "Literarisches Österreich" 4/1989 .. Es existieren hundert Verletzungen an Mensch, Kreatur und Umwelt rundum, es existieren hunderte solcher glasklarer, anprangender Beispiele der Autorin, die einen treffen, aufreissen und vielleicht zum Denken und Handeln bringen? Einwegig, plakativ? Klug sind sie, ehrlich und wahr in ihrer Herausforderung und ihrem schonungslosen Zynismus. Obs nun über Gefangenenfolter oder Tiermarterei, über Atombomben oder Rassenhass geht. ..
  19. Albert Janetschek in "podium" 74, 4/1989, S 35 .. denn der Autorin geht es in ihrer Lyrik hauptsächlich um das Aufzeigen misslicher und daher änderungsbedürftiger Zustände, von den oft willkürlichen Grenzziehungen bis zu den Übergriffen, die wir uns im Bereich unserer Umwelt erlauben, vor allem bei den unserem ungestümen Forschungsdrang schutzlos preisgegebenen Tieren. Die Gedichte Klara Köttner-Benignis sind vielfach Postulate, die sie erhebt, Appelle an unsere Menschenwürde, zu der es vor allem gehört, dass wir uns nicht dem nackten Zweckdenken überlassen dürfen .. Die hervorragenden Fotomontagen Walter Benignis geben dem Band ein zusätzliches künstlerisches Gewicht.
  20. Peter Zajac, Bratislava, in "Revue svetovej literatúry" 5/1989, S99 .. Die Poesie Klara Köttner-Benignis spiegelt die inneren Wandlungen der österreichischen Poesie in den letzten Jahrzehnten wider. Sie steht zwischen zwei Linien deutschgeschriebener Lyrik, zwischen dem natur-magischen Aufspüren eingedrückter Linien, einer naturbezogenen Lyrik, und einer engagierten Poesie der zwischenmenschlichen Beziehungen. Dies ist die Poesie der Grenzüberschreitungen zwischen Menschen, eine Poesie der Überwindung von Vorurteilen und falschem Wissen, eine Poesie der Verletzlichkeit an den Grenzen der wachenden und träumenden Landschaften, eine Poesie "auf dünnen Fäden". Deutsch von Edita Peitlová und der Autorin selbst
  21. Anton Schumich in seinem Brief vom 1. Jänner 1990: Sie hat mich zutiefst angerührt. Das kleine Buch würde ich wahrscheinlich selbst dann für das in Wahrheit bedeutendste halten, wenn ich sämtliche literarischen Bestseller gelesen hätte.
  22. Herbert Kuhner, Reviews for Biblos .. Terminal is the first bilingual of poetry in the Labyrinth series. The editors have chosen well by starting theis programm off with Klara Köttner-Benigni. Her poems are sharp, concise and effective, yet they are imbued with a translucent delicacy. Köttner-Benigni writes with economy, without a touch of embellishment. The dominating themes are ecology and the Holocaust. This is poetry that deals with the phenomenon of life and the destruction of life. Köttner-Benigni is not among those who are shedding crocodile tears an cashingin on the Holocaust. Her commitment is sincere and genuine with no sentimentality. Here is a sample:
    Ad infinitum - Am Kalk/der Jahre/ein Totenfinger/Der Nagel/kratzt/an den Wänden/bis sie /durchlässig werden/für Licht.
    Ad infinitum - Along/the calcified years/runs the finger/of the dead/The nail/scratches/at the walls/till they/become pervious/to the light.
    Peter Waugh, the translator, deserves credit for transforming the poems into English. They have lost nothing in the process. He is a poet in his own right and editor of the Vienna-based English language quarterly for poetry, Subdream. Köttner-Benigni too is active as a translator. She has translated and edites collections Czech and Slovak poets. The design and graphics of Terminal have been provided by Walter Benigni, the poets’ husband. The packing is excellent .. Terminal deserves to find a large readership.
  23. Gottfried W. Stix in Literarisches Österreich. Organ des Österreichischen Schriftstellerverbandes, 2/98 .. „Aus tiefen Quellen“ schöpft ein Buch, das heute jedem ans Herz gelegt werden sollte, denn Klara Köttner-Benigni hat darin um ihre eigene Dichtung noch sechzehn Autoren geschart, die mit wissenschaftlichen, essayistischen und auch graphischen Beiträgen zum Natur- und Landschaftsschutz ihrer burgenländischen Heimat das in den Versen der Dichtung Geschaute ergänzen und gewiss im Wert noch erhöhen. Einleitend bezieht sich die Autorin auf den deutschen Dichter Siegfried Lenz, wenn sie sagt, dass jeder Künstler - man könnte auch meinen: jeder empfindsame Mensch - im Umgang mit der Natur ein starkes "inneres Erlebnis" erfährt, das in seiner oft recht bunten Bildhaftigkeit nicht selten zu Erkenntnissen führt, die gewisse Sentimentalitäten erst gar nicht aufkommen lassen. Klara Köttner-Benigni hat sich die Heimat erwandert und derart "die kleinen, weniger beachteten, fast unwegsamen Schutzgebiete" auf diese Weise zu erforschen vermocht, ohne, wie sie behauptet, je auch nur "voraussagen" zu können, ob und wann ihr die Einfälle kommen und welcher Art diese sein würden, ob poetisch, satirisch oder gar kritisch ... Eigentlich sollte man alles nur lassen, wie es ist. Am Ende wäre die Natur ja doch die letzte Instanz, in einer Größe und Wirkung bis hin zum Glauben an einen alles beherrschenden Willen. Wir Menschen, heißt es weiter, verlieren mit jeder Landschaftsvernichtung auch einen Teil unseres Wesens und unseres Seins, was gewiss auch bedeutet, dass wir dadurch selber Hand an uns legen. Das "Erbarmen-Haben" könnte freilich alles umgeben und wäre von extrem existentieller Bedeutung.
  24. Alfred Warnes in Literarisches Österreich, 2/2004 .. Der bislang umfangreichste Lyrikband von Klara Köttner-Benigni liegt vor. Der zusätzliche Wert besteht darin, dass bei jedem der Gedichte die Übersetzung entweder ins Slowakische oder ins Tschechische daneben abgedruckt ist und so eine Mehrsprachigkeit entsteht, die dem Lebensgefühl und den sich über mehrere Jahrzehnte erstreckenden Bemühungen der Autorin um mitteleuropäische Nachbarschaft und umfassenden planmäßigen Kulturaustausch entspricht und gerecht wird. Die fast durchwegs ungereimten Poeme beziehen sich auf alltägliche Sachverhalte wie Verspätung, Nächtens, Abschiede, Botschaft, Entdeckung oder Hier ebenso wie auf Landschaften und Bauwerke (Böhmerwald, Donau bei Hainburg, Wenzelskirche zu Lundenburg) oder Gedanken an das Ghetto oder die Juden aus Prag. Mutterschaft, Alter, Naturschutz, Atompolitik, Grenzbahnhof und Grenzgebiet, Reisen, die Zäsur von 1989 und die verbindende Kraft und Wirkung der Musik seien als Wortsignale und Wegmarken für weitere Inhalte angeführt. Hervorgehoben wissen will Klara Köttner-Benigni die von ihr erst spät wahrgenommene Bedeutung des norwegischen Dichters Björnstjerne Björnson, eines Zeitgenossen von Henrik Ibsen, der als engagierter Publizist und politischer Aktivist nicht nur für die skandinavischen Staaten zu Beginn des 20. Jahrhunderts Bedeutung hatte, sondern konsequent die Gleichbehandlung der slawischen Völker gegenüber den Mächtigen forderte und sich für die unterdrückte Slowakei einsetzte...
    Slowaken//Alle wußten es besser:/Ungarn/Tschechen/Deutsche/Russen/Alle wußten/was für euch recht ist//Nun endlich/habt ihr aufgeatmet/Endlich geht ihr/auf eigenen Wegen.
  25. Unmittelbar nach der politischen Wende in der Tschechoslowakei erschien eine seit längerem vorbereitete Anthologie älterer und neuerer slowakischer Lyrik und Grafik, erstere einschließlich der Volksgruppen der Slowakei, in deutschen Übertragungen zum Teil von Klara Köttner-Benigni. In den nicht sonderlich großen Kreis interessierter, die nicht ausschließlich die politischen Veränderungen und gewisse durch sie gegebene Vorteile wahrnahmen, wurde ihr als erster ihrer Art viel Anerkennung zuteil, obwohl der Herausgeberin bewusst war, dass unter günstigeren Voraussetzungen vielleicht andere Auswahlkriterien möglich gewesen wären. Die Edition Roetzer in Eisenstadt trug wesentlich dazu bei, dass ein in der Ausstattung gelungenes, repräsentatives Werk zustande kam. Die Präsentation des Buches im Burgenland fand am 29. Juni 1990 in Rust am Neusiedler See vor einem ausgewählten Kreis statt. Als Sprecherin hatte die Herausgeberin ihre Kollegin vom ORF-Landesstudio, Martha Wedral, eingeladen. Erschienen war auch einer der bedeutendsten Germanisten, Jozef Bžoch. In "Kultúrny život" (Kulturelles Leben, Bratislava 25. Juli 1990) schrieb er unter dem Titel "Slovenská poézia v Burgenlande" (Slowakische Poesie im Burgenland)
  26. http://www.sn.at/wiki/index.php?title=Ingrid_Hagenstein&oldid=1246812

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Autor/Urheber: Unser Bildhauer Alexandru Ciutureanu stellte die Anstecknadel für diesen Anlass her, es ist im oberen Teil ein Detail von Hügels Kreuzigungsaltar, errichtet 1738 in der Kaisersteinbrucher Kirche, unten eine Kopie seiner Unterschrift aus dieser Zeit. Sie besteht also aus einfachen geometrischen Formen (Steinmetzzeichen) und Text (Name)., Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Dieses Elias Hügel-Ehrenzeichen (2,3 cm groß, Messing) überreichte der Obmann des Museum- und Kulturvereins Kaisersteinbruch Helmuth Furch nach 10 Jahren (2000) seinen engen Mitarbeitern.
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