Die Ortsgemeinde Kirf besteht aus dem namensgebenden Hauptort und den Ortsteilen Beuren/Saargau und Meurich. Beide Ortsteile sind Ortsbezirke. Zum Ortsteil Kirf gehören auch die Wohnplätze Hof Breitenacker, Hof Spirkelsbach und Brunnenhof; zu Beuren gehört der Weiler Breinsdorf und die Wohnplätze Kampholzer Hof und Waldhof; zu Meurich gehören die Oberste und die Unterste Neumühle sowie die Wohnplätze Weyerhäuschen und „In den Dreimorgen“.[2]
Geschichte
Der Ort war früh besiedelt, was steinzeitliche Gerätfunde und römische Baureste in der Gemarkung beweisen. Seit der Mitte des 5. Jahrhunderts wurde ein fränkischer Friedhof im Umfeld der heutigen Kirche belegt. Diese trägt das Remigius-Patrozinium, was eine Kirchengründung im 7. Jahrhundert nahelegt. Der Ort erscheint als Kirchfa im Jahre 1222 in der Liste der im 10. Jahrhundert nach Mettlach wallfahrenden Orte. Der Ortsname wird vom fränkischen Vach, Wehr für Fischfang, abgeleitet.
Die mittelalterliche und neuzeitliche Ortsgeschichte weist kirchlich, landesgeschichtlich und grundherrschaftlich zersplitterte Rechte auf. Kirf war mit Beuren ein kurtrierisch-lothringischesKondominat, Teile des Ortes gehörten auch zu luxemburgischen Herrschaften.[3] Nach dem Trierer Feuerbuch gab es im Jahr 1563 21 Feuerstellen bzw. Familien in Kirf, im Jahr 1684 wurden nur elf gezählt.[4]
Am 7. Juni 1969 wurde der Ort Kollesleuken mit seinen damals 101 Einwohnern von Kirf nach Freudenburg umgemeindet.[5][6] Die beiden zuvor selbständigen Gemeinden Beuren (Saargau) (seinerzeit 205 Einwohner) und Meurich (201 Einwohner) wurden am 17. März 1974 eingemeindet.[7]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kirf bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[8]
Reinhold Anton (FWG) wurde am 22. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Kirf.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 61,11 % für fünf Jahre gewählt worden.[11]
Antons Vorgänger Josef Krug (CDU) hatte das Amt von 2009 bis 2019 ausgeübt.[12]
Blasonierung: „In Blau eine silberne eingebogene Spitze, darin ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, vorne ein goldenes Doppelkreuz, hinten vier silberne Balken.“
Wappenbegründung: Kirf gehörte vor 1800 zu drei verschiedenen Grundherrschaften. Der größte Teil der Gemeinde gehörte zu Kurtrier, worauf das kurtrierische Kreuz in der Spitze deutet; ein weiterer Teil war lothringisch, daher das lothringische Doppelkreuz vorne; ein kleiner Teil gehörte zu Luxemburg, wiedergegeben durch die Grundfarben des ehemaligen luxemburgischen Landeswappens, von Silber und Blau geteilt (heute neunfach).
Sehenswürdigkeiten
Das Ortsbild von Kirf ist gekennzeichnet durch die katholische Pfarrkirche St. Remigius (seit ca. 2020 wegen Baufälligkeit geschlossen)[14] und das gegenüberliegende Kriegerdenkmal für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges.
Otto Theisen (1924–2005), Jurist und Politiker (CDU)
Dieter Schmitt (* 1944), Politiker (CDU)
Literatur
Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg. (= Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 15, III. Abteilung). L. Schwann, Düsseldorf 1939 (Nachdruck Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1982), S. 126–127.
Karl-Josef Gilles: Ein Goldmünzschatz aus Kirf, Kreis Trier-Saarburg : Der erste keltische Münzschatz im Trierer Land (= Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier : Aus der Arbeit des Rheinischen Landesmuseums Trier. Band42 (2010)). 26. August 2019, doi:10.11588/fuabt.2010..54719 (uni-heidelberg.de [PDF]).
↑Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band393). Bad Ems März 2006, S.176, 182 (PDF; 2,6 MB).Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.