Kirchenkreis Hattingen-Witten

Kirchenkreis Hattingen-Witten

Johanniskirche in Witten
Organisation
LandeskircheEvangelische Kirche von Westfalen
Statistik
Fläche280 km²
Kirchengemeinden17
Gemeindeglieder58.136 (Stand 31. Dezember 2021)[1]
Leitung
SuperintendentinJulia Holtz
HauptpredigtkircheJohanniskirche (Witten)
BüroanschriftWideystraße 26
58452 Witten
Webpräsenzhttps://www.kirche-hawi.de/

Der Evangelische Kirchenkreis Hattingen-Witten ist einer von 26 Kirchenkreisen innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen. Sitz des Kreiskirchenamts, von dem aus der Kirchenkreis verwaltet wird, ist die Stadt Witten. Insgesamt gehören 58.136 evangelische Gemeindeglieder (Stand 31. Dezember 2021) in 17 Kirchengemeinden zum Kirchenkreis.

Lage

Der Kirchenkreis umfasst den größten Teil des Ennepe-Ruhr-Kreises sowie die zur rheinischen Stadt Velbert gehörende Gemeinde Nierenhof. Er grenzt, von Norden aus im Uhrzeigersinn, an die Kirchenkreise Bochum, Gelsenkirchen und Wattenscheid und Dortmund sowie an die Kirchenkreise Hagen und Schwelm (mit denen er einen gemeinsamen Gestaltungsraum in der westfälischen Landeskirche bildet). Im Westen grenzt er an die Kirchenkreise Niederberg und Essen der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Geschichte

Die Reformation hatte in dem zu Kleve-Mark gehörenden Gebiet an der mittleren Ruhr (mit Ausnahme von Wengern, wo die Kirchengemeinde schon 1543 evangelisch wurde) erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Fuß gefasst, sich aber dann weitestgehend durchgesetzt. Die meisten Gemeinden blieben lutherisch, es entstanden im 17. Jahrhundert aber auch reformierte Gemeinden. Auch nach der Eingliederung in Brandenburg-Preußen konnten beide Kirchen ihre presbyterial-synodale Verfassung erhalten und festigen. Die lutherischen Gemeinden bildeten ab 1797 die Classe Hattingen (zu der auch Werden gehörte, das aber 1818 an den rheinischen Kirchenkreis Düsseldorf fiel)[2] während die reformierten zu der von Essen bis nach Schwerte reichenden Classe Ruhr gehörten.[3] Im Zuge der Neuordnung der Provinz Westfalen nach dem Wiener Kongress wurde 1818 als einer von 16 Kirchenkreisen auch der Kirchenkreis Hattingen (nach damaligem Sprachgebrauch Diözese Hattingen oder Synode Hattingen) gegründet, in dem die lutherischen und reformierten Gemeinden vereinigt waren.

Als 1933 die Kirchenkreise im Ruhrgebiet zur Anpassung an die kommunalen Grenzen neu zugeschnitten wurden, wurde der Kirchenkreis Hattingen zum Kirchenkreis Hattingen-Witten. Er gab Silschede und Herzkamp an den Kirchenkreis Schwelm, Stiepel, Linden und Dahlhausen an den Kirchenkreis Bochum und Königssteele an den zur rheinischen Provinzialkirche gehörenden Kirchenkreis Essen ab; dafür kamen Witten, Annen-Wullen und Stockum aus dem Kirchenkreis Bochum und Rüdinghausen aus dem Kirchenkreis Dortmund dazu. 1971 wurde auch die von Niederwenigern aus gegründete Kirchengemeinde Burgaltendorf an den Kirchenkreis Essen abgegeben.

Kirchengemeinden und Kirchengebäude

Zum Kirchenkreis Hattingen-Witten gehören 16 Kirchengemeinden.

Hattingen
St. Georg, Hattingen
  • Evangelische Johannes-Kirchengemeinde
    • Ev. Johannes-Gemeindezentrum
  • Evangelische Gemeinde Niederwenigern
    • Evangelische Kirche Niederwenigern
  • Evangelische Sankt-Georgs-Kirchengemeinde Hattingen
  • Evangelische Kirchengemeinde Welper-Blankenstein
    • Evangelische Kirche Blankenstein
    • Paul-Gerhardt-Haus (Welper)
  • Evangelische Kirchengemeinde Winz-Baak
Velbert
  • Evangelische Kirchengemeinde Nierenhof
    • Evangelische Kirche Nierenhof
    • Kapelle Elfringhausen
Sprockhövel
  • Evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid-Sprockhövel
    • Evangelische Kirche Niedersprockhövel
    • Wichern-Kirche, Hattingen
    • Martin-Luther-Kapelle, Hattingen-Bredenscheid
    • Berger-Kapelle, Hattingen
Witten
  • Evangelische Kirchengemeinde Annen
    • Erlöserkirche (Annen)
    • Friedenskirche (Annen)
  • Evangelische Kirchengemeinde Bommern
    • Evangelische Kirche Bommern
  • Evangelische Kirchengemeinde Herbede
    • Evangelische Kirche Herbede
  • Evangelische Kirchengemeinde Witten-Rüdinghausen
    • Evangelische Kirche Rüdinghausen
    • Gemeindehaus Schnee
  • Evangelische Kirchengemeinde Stockum
    • Evangelische Kirche Stockum
  • Evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde Witten
    • Evangelische Kirche Heven
    • Christuskirche Witten
  • Ev.-Luth. Johannis-Kirchengemeinde in Witten
  • Ev.-Luth. Martin-Luther-Kirchengemeinde
    • Martin-Luther-Kirche Witten
Wetter-Wengern
  • Evangelische Kirchengemeinde Wengern
    • Dorfkirche Wengern

Theologische Haltungen

Der Evangelische Kirchenkreis Hattingen-Witten gab 2014 eine Stellungnahme zur Rehabilitation der Opfer der Hexenprozesse ab.[4]

Einrichtungen

Der Kirchenkreis unterstützt die Kirchengemeinden, macht aber zugleich zahlreiche Angebote für übergemeindliche kirchliche Arbeit. So unterhält er mehrere Fachreferate, darunter ein Schulreferat mit Mediathek, und verschiedene Beratungsstellen. Die diakonische Arbeit wird bei der Diakonie Ruhr und der Diakonie Mark-Ruhr koordiniert.

Partnerschaften

Der Kirchenkreis unterhält Partnerschaften mit der Diözese von Sheffield in der Church of England sowie mit dem Kirchenkreis Gisenyi der Presbyterianischen Kirche in Ruanda.

Superintendenten

Kirchenkreis Hattingen

vonbisName
18181820Christian Gillhausen
18201825Carl Friedrich Ueltjesfort
18251828Friedrich Möller
18281831Jakob Nonne
18311834Johannes Schöneberg
18351844Gustav Ludwig Natorp
18441855Hugo Sweers
18551860Friedrich Köster
18611864Julius Thikötter
18651869Friedrich Köster
18701891Andreas Fernickel
18921898Rudolf Nonne
18981917Heinrich Meier-Peter
19171926Alexander van Hoefen
19261933Friedrich Neuhaus

Kirchenkreis Hattingen-Witten

vonbisName
19331936Erich Müller
19361941Wilhelm Richter
19411944Paul Winckler
19451956August Graefe zu Baringdorf
19561958Fritz Blesken
19581969Heinrich Hangebrauck
19701980Friedel Höhle
19801988Wilhelm Tometten
19882005Ernst Walter Voswinkel
20062016Ingo Neserke
2017heuteJulia Holtz

Siehe auch

Literatur

  • Evangelische Gemeinden an der Ruhr. Der Kirchenkreis Witten-Hattingen. Witten 1983.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistischer Jahresbericht der Evangelischen Kirche von Westfalen 2022, S. 26, abgerufen am 3. April 2023.
  2. Heinrich Heppe: Geschichte der Evangelischen Kirche von Cleve-Mark und der Provinz Westphalen. Varnhagen, Iserlohn 1867, S. 261.
  3. Silke Busch: Die Protokolle der reformierten Synoden und Klassen. In: Archivmitteilungen der Westfälischen Kirche. Nr. 9, 1999, S. 9–18, hier S. 17.
  4. Auszug aus dem Protokollbuch des Kreissynodalvorstandes des Ev. Kirchenkreises Hattingen-Witten (PDF; 837 kB)

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