Kirchenhistoriker

Als Kirchenhistoriker werden Historiker des Fachbereiches Kirchengeschichte bezeichnet. Die meisten dieser Historiker sind von ihrer Ausbildung her Theologen.

Die Begründung der neuzeitlichen wissenschaftlichen Kirchengeschichtsschreibung erfolgte durch die ab 1559 erscheinenden Magdeburger Centurien, initiiert durch den Theologen Matthias Flacius. Hauptbearbeiter war Johannes Wigand.

Als Vater der modernen römisch-katholischen Kirchengeschichte gilt Kardinal Cesare Baronio, der im Auftrag des heiligen Philipp Neri bei den Oratoriumstreffen Referate hielt, aus denen später das Standardwerk der Annales wurde, die als Gegenentwurf zu den Zenturien angesehen werden können.

Keine Wissenschaftler im modernen Sinne sind die Verfasser der spätantiken und mittelalterlichen „Kirchengeschichten“, die oft ebenfalls als Kirchenhistoriker bezeichnet werden.

Wichtige Kirchenhistoriker

Neuzeit

Kirchliche Zeitgeschichte

Siehe auch

Literatur

  • Manfred Heim: Einführung in die Kirchengeschichte. 2. durchgesehene und aktualisierte Auflage. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58297-4.
  • Kirchliche Zeitgeschichte. Internationale Halbjahresschrift für Theologie und Geschichtswissenschaft, seit 1988,
  • Heft 1/2009: „Geistes-Geschichten.“ Neue Perspektiven in der (Kirchen-) Geschichtsschreibung
  • Dirk Fleischer: Zwischen Tradition und Fortschritt. Der Strukturwandel der protestantischen Kirchengeschichtsschreibung im deutschsprachigen Diskurs der Aufklärung. 2 Bde., Waltrop 2006.
  • Hubert Jedin: Die Aufgabe des Kirchengeschichtsschreibers. In: ders.: Kirche des Glaubens – Kirche der Geschichte. Ausgewählte Aufsätze und Vorträge, Bd. I. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1966, S. 23–35.