Kirche Ammerbach (Jena)
Die evangelische Dorfkirche Ammerbach im ländlich geprägten Stadtteil Ammerbach der Stadt Jena in Thüringen gehört zum Seelsorgebezirk Links der Saale des Kirchenkreises Jena im Propstsprengel Gera-Weimar der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[1]
Lage
Der Stadtteil liegt in südwestlicher Richtung der Altstadt Jena in einem von Bergen des Saaletals umrahmten Dorf. Dort befindet sich mitten im ländlichen Dorf an der Straße nach Bucha rechter Hand die Dorfkirche.
Geschichte
Für das Jahr 1228 belegt ist eine zur Pfarrei Lobeda gehörende Kapelle. Im 13. Jahrhundert wurden Turm und Langhaus errichtet.[2] Eine vermauerte Rundbogentür befindet sich an der Südseite des Langhauses hinter einem Barockstein und an der Ostseite des alten Schiffes steht ein vermauerter Stein mit romanischen Ranken. Diese romanischen Kapitelle wurden im 14. bis 15. Jahrhundert gotisiert und die ursprüngliche Apsis im Osten durch ein Chorquadrat ersetzt. Das Gotteshaus ist ein einschiffiger Bau mit eingezogenem Chorturm. 1718/19 erfolgte ein Teilabbruch des gotischen Turms, der durch einen oktogonalen Barockturm mit Schweifkuppel und Laterne über dem Chorquadrat ersetzt wurde. 1740–1745 wurde das Gebäude renoviert und mit einer barocken Ausstattung versehen.[2] Die Kirche war ab 1529 nach Burgau eingepfarrt und wurde 1903 Filialkirche von Lichtenhain.
Inneres
Die dreiseitigen Emporen sind an der Süd- und Nordseite zweigeschossig. Das Langhaus überspannt eine abgeflachte Holztonne. Durch den Triumphbogen öffnet sich der kreuzgewölbte Chor mit quadratischem Grundriss. Dort steht auch der Kanzelaltar von 1740[2] mit einem Säulenpaar und ist von einem gesprengten Giebel gekrönt.
Die Orgel mit zwei Manualen und Pedal sowie 16 Registern wurde 1861 von Johann Friedrich Schmidt aus Gaberndorf geschaffen.[3][4]
Ausstattung
- Kanzelaltar aus dem Jahr 1745, gestaltet von Michael Zieger aus Lobeda
- Vierflügeliger Schnitzaltar von 25. Oktober 1504 aus Saalfelder Schule vom Meister des Meckfelder Altars. Der Altar wurde im 18. Jahrhundert aus der Kirche entfernt. Der rechte Außenflügel ist verschollen, der linke ist im Besitz der Klassik Stiftung Weimar und zurzeit in der Marienkirche (Mühlhausen) zu sehen. Der Rest des Schreins kann in der Kirche besichtigt werden.
- Tafelbild – Beweinung Christi
- Glocke vom Ende des 14. Jahrhunderts[1]
- Die Turmuhr von Johann Friedrich Weule von 1927.
- Eine Einbaumtruhe mit schweren Eisenbeschlägen, in der im Mittelalter sakrale Gegenstände und Geld aufbewahrt wurden.
Weblinks
- Die Kirche auf www.dietrich-bonhoeffer-gemeinde-jena.de, abgerufen am 31. Oktober 2017
Einzelnachweise
- ↑ a b Kirche Ammerbach. Kirchenkreis Jena, abgerufen am 14. April 2021.
- ↑ a b c Traugott Keßler, Petra Zippel: Kulturdenkmale in Jena. Jena 2000.
- ↑ Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Band 1: Thüringen und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-921140-86-4, S. 261.
- ↑ Informationen zur Orgel. In: orgbase.nl. Abgerufen am 14. April 2021 (deutsch, niederländisch).
Koordinaten: 50° 54′ 17,7″ N, 11° 33′ 17″ O
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Turmuhr von Johann Friedrich Weule (Bockenem 1927) in der Dorfkirche Ammerbach
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Orgel von Johann Friedrich Schmidt (Gaberndorf, 1861, II/P16) in der Dorfkirche Ammerbach
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Vierflügeliger Schnitzaltar von 1504 aus Saalfelder Schule in der Dorfkirche Ammerbach. Die geschlossenen Seitenflügel zeigen Anfang und Ende Jesu. Links die Rückseite des rechten Seitenflügels, die Beweinung Jesu. Rechts die Rückseite des linken Seitenflügels, Anna Selbdritt und Elisabeth.
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Mittelteil eines vierflügeligen Schnitzaltars von 1504 aus Saalfelder Schule in der Dorfkirche Ammerbach vom Meister des Meckfelder Altars. Er zeigt im höheren Mittelschrein Maria mit dem Christusknaben, links davon, von außen: St Sebastian (Buch), St. Barbara (Kelch), St. Nikolaus(drei goldene Kugeln); rechts, von innen: St. Thomas (Buch), St. Katharina (Buch), St. Urban (Weintraube).
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Dorfkirche Ammerbach von Süden
Wappen der Stadt Jena, genehmigt am 16. September 1992
- „Das Wappen der Stadt Jena zeigt in Silber einen silber-blau gekleideten Engel mit langen goldenen Haaren sowie goldenem Nimbus, Harnisch, Helm und Flügel; mit der Rechten einem grünen Drachen eine Lanze in den Rachen stoßend, in der Linken einen goldenen Schild mit aufgerichtetem schwarzen Löwen haltend; der linke Fuß steht auf dem Drachen. Unter dem Drachen ein kleiner silberner Schild mit blauer Weintraube.“
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Innenraum Panorama der Dorfkirche Ammerbach
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Vierflügeliger Schnitzaltar von 1504 aus Saalfelder Schule in der Dorfkirche Ammerbach. Vorderseite linker Seitenflügel, von außen: St. Margareta (Drachen), St. Laurentius (hier mit Buch), St. Maria Magdalena (Salbenbüchse); Vorderseite rechter Seitenflügel, von innen: St. Erasmus, St. Dorothea, St. Martin (Mantel). In der Ecküberhöhung links König David, rechts der Prophet Jesaja.
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Vierflügeliger Schnitzaltar von 1504 aus Saalfelder Schule der Dorfkirche Ammerbach. Der linke äußere Seitenflügel zeigt bei geschlossenen Innenflügeln die Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel an Maria. In der Ecküberhöhung links die Botschaft des Balaam. Das Original befindet sich zur Zeit in der Marienkirche Mühlhausen.
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Vierflügeliger Schnitzaltar von 1504 aus Saalfelder Schule der Dorfkirche Ammerbach. Der linke äußere Seitenflügel zeigt bei geschlossenem Altar den Hl. Georg und den Hl. Wigbert. In der Ecküberhöhung rechts der Spruch des Psalmensängers. Das Original befindet sich zur Zeit in der Marienkirche Mühlhausen.