Kipchoge Keino

Kipchoge Keino

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Kipchoge Keino 2014

NationKenia Kenia
Geburtstag17. Januar 1940
GeburtsortKipsamo, Nandi County
Größe173 cm
Gewicht66 kg
Karriere
DisziplinMittelstreckenlauf,
Langstreckenlauf,
Hindernislauf
Statuszurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Spiele2 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Commonwealth Games3 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Panafrikanische Spiele2 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
GoldMexiko-Stadt 19681500 m
SilberMexiko-Stadt 19685000 m
GoldMünchen 19723000 m Hindernis
SilberMünchen 19721500 m
Logo der Commonwealth Games Federation Commonwealth Games
GoldKingston 19661 Meile
GoldKingston 19663 Meilen
GoldEdinburgh 19701500 m
BronzeEdinburgh 19705000 m
Logo der Afrikaspiele Afrikaspiele
GoldBrazzaville 19651500 m
GoldBrazzaville 19655000 m
SilberLagos 19731500 m

Kipchoge Keino (Kipchoge Hezekiah „Kip“ Keino;) (* 17. Januar 1940 in Kipsamo, Nandi County) ist ein ehemaliger kenianischer Leichtathlet, der zweimal Olympiasieger wurde und die Dominanz seines Landes im Mittelstrecken-, Langstrecken- und Hindernislauf einleitete.

Keino, der aus der Ethnie der Nandi stammt, war der erste kenianische Athlet, der auf der Titelseite der Sports Illustrated (am 30. September 1968) abgebildet wurde.[1][2] Da seine Heimat 1800 Meter über Meereshöhe liegt, gilt er als Erfinder des Höhenlauftrainings; in dieser Umgebung trainierte er und half mit seinen Erfahrungen das Höhentraining als Technik zur Verbesserung von Laufzeiten in jeder Höhe zu entwickeln.

Karriere

International aufmerksam wurde man auf Keino, als er 1962 kenianischen Rekord über die Meile lief. 1964 in Tokio lief Keino für sein Land, das erstmals an Olympischen Spielen als unabhängige Nation teilnahm, und wurde Fünfter im 5000-Meter-Lauf. Im darauf folgenden Jahr lief er zwei Weltrekorde: Über 3000 Meter in der Zeit von 7:39,6 min und über 5000 Meter in der Zeit von 13:24,2 min. Es waren die ersten Weltrekorde eines afrikanischen Läufers überhaupt.

Bei den ersten Panafrikanischen Spielen, die 1965 in Brazzaville ausgetragen wurden, gewann er den 1500- und den 5000-Meter-Lauf, 1966 gewann er bei den British Empire and Commonwealth Games in Kingston die Läufe über eine Meile und über drei Meilen.

Seine größten Erfolge errang er in den folgenden Jahren und erlangte damit höchste internationale Anerkennung: Bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt gewann er den 1500-Meter-Lauf in der olympischen Rekordzeit von 3:34,9 min, obwohl sein Taxi im Verkehrsstau steckengeblieben war und er den letzten Kilometer zum Stadion laufen musste. Der Rekord hatte bis 1984 Bestand. An einer schweren Infektion erkrankt, erlief er sich zuvor schon die Silbermedaille über 5000 Meter.

Bei den Olympischen Spielen 1972 in München gewann Keino seine zweite Goldmedaille, diesmal über 3000 Meter Hindernis sowie seine zweite Silbermedaille, diesmal über 1500 Meter.

Kipchoge Keino gehört zu den großen Legenden im Laufsport. In der „ewigen“ Weltbestenliste rückte er zu verschiedenen Zeitpunkten seiner Karriere bis auf folgende Positionen vor: 800 m (54); 1500 m (2); 1 Meile (2); 2000 m (11); 3000 m (1); 2 Meilen (2); 5000 m (1); 10.000 m (3); 3000 m Hindernis (7).

Kip Keino beendete seine internationale Läuferkarriere 1973. Seither widmet er sich, gemeinsam mit seiner Frau Phyllis, einer von ihm gegründeten Wohltätigkeitsorganisation, die sich um kenianische Waisenkinder kümmert. Er ist dem Laufsport in seiner Heimat Kenia weiterhin verbunden, und er ist der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees.[3]

Olympia-Skandal

Im Skandal um verschwundene Gelder und Ausrüstung für Kenias Olympia-Mannschaft 2016 in Rio de Janeiro ließ die Staatsanwaltschaft die Anklage gegen Keino fallen, und er soll nun, wie dessen Anwalt am 16. November 2018 mitteilte, als Schlüsselzeuge im Prozess aussagen.[4] Gegen Keino und sechs weitere Funktionäre war im Oktober 2018 Anklage wegen Veruntreuung erhoben worden, da die Gruppe um ihn umgerechnet rund eine halbe Million Euro aus dem Regierungsfonds zur Unterstützung von Kenias Olympia-Teilnehmern abgezweigt haben soll.[4]

Bestzeiten

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Kipchoge Keino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Mexico: The Problem Olympics. SI Cover History: Sept. 27–Oct. 3. In: Sports Illustrated. Archiviert vom Original am 4. Oktober 2009; abgerufen am 16. Dezember 2013.
  2. Simon Filler: Sports in Kenya: Facts & Figures. (Nicht mehr online verfügbar.) ETH Studio Basel, 6. März 2008, archiviert vom Original am 16. Dezember 2013; abgerufen am 16. Dezember 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.studio-basel.com
  3. Die Hungrigen gewinnen. In: Der Spiegel. Nr. 32, 1995 (online).
  4. a b Silke Bernhart: Flash-News des Tages – Olympia-Skandal: Kip Keino wird vom Angeklagten zum Zeugen@1@2Vorlage:Toter Link/www.leichtathletik.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Notizen, auf: leichtathletik.de, vom 20. November 2018, abgerufen 21. November 2018

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