Kinga Göncz

(c) The Chancellery of the Senate of the Republic of Poland , CC BY-SA 3.0 pl
Kinga Göncz (2007)

Kinga Göncz (* 8. November 1947 in Budapest) ist eine ungarische Politikerin. Vom 6. September 2006 bis zum 20. April 2009 war sie ungarische Außenministerin. In der neuen Regierung unter Gordon Bajnai wurde sie am 20. April 2009 von Péter Balázs als Außenministerin abgelöst.

Bei den Wahlen zum Europaparlament im Juni 2009 hat sie auf Platz 1 der Wahlliste der Sozialistischen Partei MSZP kandidiert und wurde in das Europaparlament gewählt.

Kinga Göncz ist die Tochter des ehemaligen ungarischen Staatspräsidenten Árpád Göncz.

Leben

Göncz ist Ärztin und Psychotherapeutin. Sie schloss 1972 ihr Studium an der Semmelweis-Universität für Medizin in Budapest mit der Promotion ab und arbeitete bis 1978 als Psychiaterin, anschließend beim Nationalen Medizinischen Institut. 1978 absolvierte sie ihr Fachexamen in Psychiatrie, 1982 in Psychoanalyse. An der Ausarbeitung des ersten sozialpolitischen Erziehungsprogramms Ungarns war sie maßgeblich beteiligt. 1989 wurde sie Juniorprofessorin beim Institut für Sozialwissenschaften der Loránd-Eötvös-Universität Budapest. Seit 1990 führte sie eine psychotherapeutische Praxis. Von 1994 bis 2002 leitete sie das Institut „Partners Hungary“, eine US-amerikanische Organisation, die sich mit Konfliktmanagement befasst. 2002 wurde sie zur Politischen Staatssekretärin im Ministerium für Gesundheit, Soziales und Familie berufen. Am 15. Juni 1994 wurde sie zur Ministerin ohne Geschäftsbereich, jedoch mit Zuständigkeit für Minderheiten und Gleichberechtigung, ernannt, ab 9. Oktober mit dem vollen Titel „Ministerin für Jugend, Familie, Soziales und Gleichberechtigung“. Nach einer Kabinettsreform wurde sie am 6. September 2006 zur Außenministerin ernannt. Dieses Amt hatte sie bis April 2009, bis zum Amtsantritt der neuen Regierung unter Gordon Bajnai, inne.

Göncz spricht fließend Englisch und Deutsch. Seit ihrer Ernennung zur Außenministerin belegt sie regelmäßig einen der ersten Plätze in den Beliebtheitsumfragen der Meinungsforschungsinstitute und wurde auch gelegentlich als potenzielle Kandidatin für die Nachfolge des zurückgetretenen Ministerpräsidenten Gyurcsány genannt. Allerdings ist sie kein Mitglied der seit Juli 2008 alleinregierenden Sozialistischen Partei (MSZP), wohl aber von dieser delegiert.

Kinga Göncz ist verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder sowie Großmutter eines Jungen.

Tätigkeiten als EU-Parlamentarierin

Als Mitglied in der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialisten & Demokraten im Europäischen Parlament ist Göncz Stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres.

Sie ist Mitglied in der Delegation für die Beziehungen zu Albanien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro sowie Kosovo. Als Stellvertreterin ist Göncz im Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten, im Petitionsausschuss und in der Delegation für die Beziehungen zu den Ländern Südostasiens und der Vereinigung südostasiatischer Staaten (ASEAN).[1]

Weblinks

Quellen

  1. Website des Europäischen Parlaments

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Flag of Hungary from 6 November 1915 to 29 November 1918 and from August 1919 until mid/late 1946.
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Flag of Hungary from 6 November 1915 to 29 November 1918 and from August 1919 until mid/late 1946.
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The red flag commonly used by socialists, communists, some anarchists, and other left-wing or far-left groups.
Flag of Hungary (1946-1949, 1956-1957).svg
Flag of Hungary from mid/late 1946 to 20 August 1949 and from 12 November 1956 to 23 May 1957.
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Flag of Hungary from 20 August 1949 to 12 November 1956.
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(c) The Chancellery of the Senate of the Republic of Poland , CC BY-SA 3.0 pl
Foreign minister of Hungary Kinga Göncz in the Polish Senate