Kifisos (Böotien)
Kifisos (Κηφισός) | ||
Verlauf des Flusses in Mittelgriechenland | ||
Daten | ||
Lage | Mittelgriechenland (Fokida, Fthiotida und Böotien) | |
Flusssystem | Kifisos | |
Quelle | bei Lilea; höchster Quellfluss im Giona-Massiv | |
Quellhöhe | 300 m | |
Mündung | Yliki-SeeKoordinaten: 38° 25′ 56″ N, 23° 14′ 43″ O 38° 25′ 56″ N, 23° 14′ 43″ O | |
Mündungshöhe | 90 m | |
Höhenunterschied | 210 m | |
Sohlgefälle | 3,5 ‰ | |
Länge | 60 km | |
Einzugsgebiet | 2420 km² | |
Linke Nebenflüsse | Kanianitis, Livadorrachis, Apostolias, Xirorema, Melanas | |
Rechte Nebenflüsse | Agorianitis, Melanas, Erkyna | |
Kleinstädte | Orchomenos | |
Der Kifisos bei Orchomenos auf einem Gemälde von Edward Dodwell (1821) |
Der Kifisos (griechisch Κηφισός, auch Kifissos Κηφισσός, Böotischer Kifisos Βοιωτικός Κηφισός, früher auch Mavroneri Μαυρονέρι oder Fokikos Φωκικός, altgriechisch ΚηφισσόςKēphissos) ist der Hauptfluss der griechischen Landschaft Böotien. Er ist rund 60 Kilometer lang und durchfließt Teile der Regionalbezirke Fthiotida und Böotien.
Der Kifisos entsteht aus der Vereinigung mehrerer Quellbäche, als Hauptquelle gilt seit der Antike ein Quellteich am Nordhang des Berges Parnass bei dem zur Gemeinde Delfi in Fokida gehörenden Dorf Lilea. Pausanias beschreibt das gegen Mittag mit lautem Geräusch aus dem Boden hervorquellende Wasser[1]. Der Flussgott Kephissos wurde hier von den Einwohnern des antiken Lilaia verehrt. An diesem Quellteich steht heute die Kirche der Barmherzigen Muttergottes (gr. Paliapanagia, Panagia Eleousa oder Panagia Mavromandila)[2].
Der Kifisos fließt zunächst nach Nordosten. Bald nach der Quelle fließen ihm wesentlich längere Bäche zu, so von Süden aus dem Parnass der Agorianitis (Αγοριανίτης), von Westen aus dem Giona-Gebirge der Kanianitis (Κανιανίτης), der Livadorrachis (Λιβαδόρραχης) und der Apostolias (Αποστολιάς). Nach rund fünf Kilometern biegt der Fluss nach Südosten ab, nimmt die Wasser des nördlich vom Kallidromo kommenden Xirorema (Ξηρόρεμα) auf und bildet im weiteren Oberlauf ein fruchtbares Tal zwischen den Bergstöcken des Parnass und des Kallidromo. Rund drei Kilometer nördlich der Stadt Amfiklia passiert der Kifisos ein enges Tal, passiert weiter südöstlich das Dorf Kato Tithorea und tritt nach Böotien in die Ebene um das Dorf Cheronia, an der Stelle des antiken Chaironeia, ein. Nördlich von Cheronia wendet er sich nach Osten und fließt der Stadt Orchomenos zu, wo er ursprünglich in den Kopaïs-See (neugriechisch ΚωπαΐδαKopaida) mündete, der ohne oberirdische Abflüsse war und in der Antike auch nach dem Fluss als Kēfissis (Κηφισσίς) bezeichnet wurde[3]. Dieser See wurde im 19. Jahrhundert trockengelegt, und der Kifisos wurde zum nahe gelegenen See Yliki umgeleitet. Seither bewässert er die ausgedehnten Felder der Kopaida-Ebene.[4] Weitere Nebenflüsse im Unterlauf sind der Platanias, die Erkyna und der Melas oder Melanas, welcher ursprünglich in den Kopais-See mündete und heute in zahlreichen Kanälen die Felder der Ebene bewässert.
Das System des Kifisos bildet zusammen mit den Seen Yliki und Paralimni das Natura 2000-Gebiet Limnes Yliki ke Paralimni – Systima Viotikou Kifissou[5][6].
Geschichtliche Bedeutung erhielt der Fluss durch die Schlacht am Kephissos am 15. März 1311.
Weblinks
- Beschreibung auf viotikoskosmos.wikidot.com (griechisch)
- Beschreibung auf den Seiten des griech. Landwirtschaftsministeriums (Memento vom 19. Januar 2012 im Internet Archive) (griechisch)
Einzelnachweise
- ↑ Pausanias 10.33 ([1] online engl.)
- ↑ Beschreibung der Sehenswürdigkeiten auf der Webpräsenz der ehemaligen Gemeinde Parnassos (griech.). www.parnassos.gov.gr. Archiviert vom Original am 6. Juli 2010. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Boeotia, in: William Smith: Dictionary of Greek and Roman Geography, illustrated by numerous engravings on wood, London (Walton and Maberly) 1854
- ↑ Η ΛΙΜΝΗ. In: org-kopaidos.gr. Archiviert vom Original am 16. September 2010; abgerufen am 26. Januar 2015 (griechisch, Porträt des Kopaida-Sees).
- ↑ Natura 2000 Gebiet GR4220011, griechisch (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ NATURA 2000 STANDARD DATA FORM – GR2410001 LIMNES YLIKI KAI PARALIMNI – SYSTIMA VOIOTIKOU KIFISOU. Abgerufen am 26. Januar 2015.
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Ruins of Orchomenos