Kia Pride

Kia
Kia Pride Fünftürer
Kia Pride Fünftürer
Pride
Produktionszeitraum:1986–2000
Klasse:Kleinwagen
Karosserieversionen:Limousine, Kombilimousine, Kombi
Motoren:Ottomotoren:
1,3 Liter
(44–54 kW)
Länge:3565–3940 mm
Breite:1605 mm
Höhe:1460 mm
Radstand:2295–2345 mm
Leergewicht:793–848 kg
NachfolgemodellKia Rio

Der Kia Pride (Hangeul: 기아 프라이드) ist ein Kleinwagen des koreanischen Automobilherstellers Kia Motors, dessen Fertigung 1986 begonnen wurde. Ab 1995 wurde er auch in Deutschland angeboten. Der Kia Pride konnte mit einer vergleichsweise guten Raumausnutzung und einer kräftigen Motorisierung aufwarten. Die Komfort-Ausstattung war mit elektrischen Fensterhebern, elektrischer Antenne, Umluftschaltung, Wärmeschutzverglasung und Drehzahlmesser in allen Versionen recht komplett. Der Kia Pride hatte mit nur einem Fahrerairbag (ab 1996) eine geringe Sicherheitsausstattung, ein Antiblockiersystem war nie erhältlich. Dennoch wurde er aufgrund der geringen Herstellungskosten als preisgünstiges Einstiegsmodell für Korea und Europa bis zum Jahr 2000 weitergebaut.

Den Kia Pride gab es als drei- sowie fünftüriges Schrägheck und als fünftürigen Kombi. Durchgängig gab es einen 1,3-Liter-Motor mit einheitlich 1324 cm³ (Bohrung 71 mm × Hub 83,6 mm) Hubraum. Anfangs wurde der Motor in 2 Leistungsstufen mit 44 kW (60 PS) und 54 kW (73 PS) angeboten. Die Leistung der stärkeren Version wurde Anfang 1996 auf 53 kW (72 PS) reduziert, dadurch erreichte diese Version nunmehr die Schadstoffklasse Euro 2. Der schwächere Motor wurde nur im Dreitürer verbaut. Ab 1997 gab es nur noch eine Motorvariante, die 47 kW (64 PS) leistete und in der Schaltgetriebeversion die Schadstoffnorm D3 erreichte. Alle Modelle verfügten serienmäßig über ein Fünfganggetriebe. Optional war für die Versionen mit 54 kW (73 PS), 53 kW (72 PS) sowie für die bis zur Produktionseinstellung im Jahr 2000 angebotene Version mit 47 kW (64 PS) ein 3-Gang-Automatikgetriebe gegen Aufpreis erhältlich. Das 64-PS-Modell erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h (Automatikversion 145 km/h).

Gegen Aufpreis gab es lediglich drei weitere Extras: Servolenkung, Klimaanlage und Metallic-Lackierung. Eine Zentralverriegelung gab es lediglich in der Kombiversion, dort jedoch serienmäßig, für die drei- und fünftürigen Modelle war diese nicht erhältlich.

Lizenzprodukte

Im Badge-Engineering baute die Kia Motors im Auftrag der Ford Motor Company den Kia Pride auf derselben Montagelinie auch als Ford Festiva, der insbesondere in Nordamerika und in Ozeanien vertrieben wurde. Er war in diesen Jahren das Einstiegsmodell von Ford, das es sowohl als Kleinwagen wie auch als klassische Stufenhecklimousine gab. Nachfolger wurde schließlich der Kia Avella, bzw. Ford Aspire sowie der Ford Aspire Trio in Ozeanien. In den Jahren 1988 bis 1991 gab es mit dem Mazda 121 einen Kleinwagen aus dem Hause der Mazda Motor Corporation. Anders als oftmals behauptet, handelt es sich daher nicht um einen "Lizenznachbau" des Mazda 121, sondern um ein gemeinsames Projekt der drei Hersteller.

In Pakistan war der Automobilhersteller Dewan Farooque Motors für die Produktion des Modells zuständig. Dort wurde das Modell zwischen 2000 und 2004 (oder später) als Kia Classic hergestellt.

Im Iran wird der Kia Pride seit April 2000 als Stufenhecklimousine vom Automobilhersteller SAIPA produziert und unter der Bezeichnung SAIPA Nasim DMi vermarktet. Er ist eines der erfolgreichsten Autos des Landes. In einer modifizierten Variante ist das Modell seit 2004 auch als Schrägheck unter der Bezeichnung SAIPA 141 erhältlich. Die Stufenheckvariante hatte man parallel dazu in SAIPA 131 umbenannt. Im Jahr 2011 kam dann eine weitere Modifizierung auf den Markt, die als Kleinwagen unter dem Namen SAIPA 111 und bei der Stufenheckversion als SAIPA 132 bekannt ist. Seit 2006 rollt das Modell auch im venezolanischen Valencia vom Band. Dort wird das Modell unter der Bezeichnung Venirauto Turpial vertrieben.

Ford Shogun

1989 wurde auf Basis des Ford Festiva der Ford Shogun vorgestellt. Dieser von den amerikanischen Tunern Chuck Beck und Nick Titus umgebaute Festiva entwickelte mit einer modifizierten Version des von Yamaha mitentwickelten 3.0-Liter V6 aus dem Ford Taurus SHO 220 PS. Der Motor saß als Heckmotor hinten, zudem verfügte das Fahrzeug über Heckantrieb. Das Gewicht war mit 993 Kilogramm angegeben, was ein Leistungsgewicht von 3,31 Kilogramm pro PS zur Folge hatte. Der Neupreis des Shogun, von dem nur sieben Exemplare entstanden, lag bei über 40.000 $.[1]

Der Entertainer und Showmaster Jay Leno ist Besitzer eines Shogun.[2]

Karosserieversionen

Verwendung des Namens

Speziell in Südkorea wurde und wird der Name Pride für Modelle verwendet, die in Europa unter eigenem Namen vermarktet werden:

  • Die zweite Generation des Kia Rio wurde als Kia New Pride vermarktet.
  • Die dritte Generation des Kia Rio ist aktuell in Südkorea der Kia Pride.

Weblinks

Commons: Kia Pride – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ford Shogun: Jay Leno's Garage. Abgerufen am 28. August 2021.
  2. 1989 Ford Shogun - Jay Leno's Garage. Abgerufen am 28. August 2021 (deutsch).

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Ford Festiva β, manufactured by Kia Motors.
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1992 Kia Pride Van, fairly rare and especially in this good of a condition. 1324cc inline-four.
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Snapshot from Tehran, a SAIPA built Kia Pride in front of a Zamyad Z24 (Nissan Junior)
1st Ford Festiva.jpg
1986-1993 Ford Festiva photographed in USA.
Kia Pride silver hl.jpg
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