Khondakar Mostaq Ahmad

Khondakar Mostaq Ahmad (bengalischখন্দকার মোশতাক আহমেদ Khandakār Mośatāk Āhamed; * 1918 oder 1919 im Distrikt Kumilla; † 5. März 1996 in Dhaka) war ein bangladeschischer Politiker. Er war vom 15. August bis zum 6. November 1975, nach der Ermordung von Mujibur Rahman, der Präsident von Bangladesch. Er war Teil der Verschwörung, die zur Ermordung von Staatsgründer Mujibur Rahman am 15. August führte. Er übernahm nach Rahmans Tod kurzzeitig die Macht.

Leben

Ahmad schloss sein Studium an der Universität von Dhaka mit einem Bachelor of Law ab und ging 1942 in die Politik. Er war einer der Mitbegründer der Awami Muslim League in Ostbengalen. Ahmad wurde 1954 als Mitglied der United Front (einem Parteienbündnis) zum Mitglied der Provinzversammlung von Ostpakistan gewählt. Nachdem die pakistanische Zentralregierung die United Front aufgelöst hatte, wurde Ahmad 1954 zusammen mit anderen bengalischen Führern inhaftiert. Als Aktivist für die Autonomie Ostpakistans wurde er noch mehrere weitere Male verhaftet.[1]

Zu Beginn des Unabhängigkeitskrieges von Bangladesch und der Verhaftung Mujibur Rahmans versammelten sich Ahmad und andere Führer der Awami-Liga in Meherpur, um die Exilregierung von Bangladesch zu bilden. Syed Nazrul Islam diente als amtierender Präsident, während Mujibur Rahman zum Präsidenten erklärt wurde, Tajuddin Ahmad wurde zum Premierminister ernannt und Ahmad wurde zum Außenminister ernannt. In dieser Funktion sollte Ahmad internationale Unterstützung für die Sache der Unabhängigkeit Bangladeschs aufbauen.[1]

Nach der Unabhängigkeit von Bangladesch wurde Ahmad 1972 im Rahmen des Zweiten Kabinetts Mujibur Rahmans zum Minister für Strom, Bewässerung und Hochwasserkontrolle ernannt. Im Jahr 1973 übernahm er das Handelsministerium im dritten Kabinett von Rahman. Mujibur Rahman und alle Mitglieder seiner Familie, mit Ausnahme seiner Töchter, die sich zu diesem Zeitpunkt in Westdeutschland aufhielten, wurden am 15. August 1975 von einer Gruppe von Armeeangehörigen ermordet. Rahman gilt als der Hauptinitiator der Verschwörung, welche zur Ermordung seines ehemaligen Mitstreiters führte.[2]

Ahmad übernahm sofort die Kontrolle über die Regierung und rief sich selbst zum Präsidenten aus. Er lobte die Mörder von Mujibur Rahman und nannte sie Shurjo Shontan (Söhne der Sonne) und garantierte ihnen Immunität. Führer der Awami-Liga, welche sich weigerten ihn zu unterstützen, wurden verhaftet und später ermordet, darunter auch Tajuddin Ahmad und Muhammad Mansur Ali. Ahmad konnte sich jedoch nicht lange an der Macht halten und musste am 6. November nach einem Putsch des Militärs am 3. November 1975 wieder von seinem Amt zurücktreten.[3]

Ahmad wurde von Brigadegeneral Khaled Mosharraf und später von der Regierung Ziaur Rahman bis 1978 inhaftiert. Nach seiner Freilassung versuchte er seine politische Karriere wiederzubeleben, jedoch ohne Erfolg. Er verbrachte seine letzten Jahre in Dhaka und starb am 5. März 1996.

Einzelnachweise

  1. a b Ahmad, Khondakar Mostaq - Banglapedia. Abgerufen am 22. Juli 2021 (englisch).
  2. Zia involved in Mujib killing: PM. Abgerufen am 22. Juli 2021 (britisches Englisch).
  3. William Borders Special to The New York Times: President of Bangladesh Resigns, Nearly 3 Months After Coup, in Confrontation With Military‐ Officers. In: The New York Times. 6. November 1975, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 22. Juli 2021]).

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