Kevin P. Chilton
Kevin P. Chilton | |
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Land: | USA |
Organisation: | NASA |
ausgewählt am | 5. Juni 1987 (12. NASA-Gruppe) |
Einsätze: | 3 Raumflüge |
Start des ersten Raumflugs: | 7. Mai 1992 |
Landung des letzten Raumflugs: | 31. März 1996 |
Zeit im Weltraum: | 29d 8h 22m |
ausgeschieden am | August 1998 |
Raumflüge | |
Kevin Patrick „Chily“ Chilton (* 3. November 1954 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Astronaut und General der United States Air Force im Ruhestand. Zwischen Juni 2006 und Oktober 2007 war er Befehlshaber des Air Force Space Command, anschließend bis Januar 2011 Oberbefehlshaber des U.S. Strategic Command.
Militärische Laufbahn
Chilton erhielt 1976 den Grad Bachelor of Science in Ingenieurwesen von der US Air Force Academy, sein Offizierspatent als Second Lieutenant und 1977 mit Hilfe eines Guggenheim-Stipendiums einen Master of Science in Maschinenbau von der Columbia University.
Chilton trat 1976 in den Dienst der US Air Force. Nachdem er 1978 seine Ausbildung zum Piloten abgeschlossen und am 2. Juni 1978 seine Beförderung zum First Lieutenant erhalten hatte, wurde er bis 1980 in Südkorea, Japan und auf den Philippinen als Kampfpilot und als Pilotenausbilder eingesetzt. Nach der Beförderung zum Captain am 2. Juni 1980 wurde Chilton als Geschwaderpilot auf die Kadena Air Base auf Okinawa versetzt. 1982 kehrte Chilton in die Vereinigten Staaten zurück und besuchte die Staffeloffiziersschule auf der Maxwell Air Force Base in Alabama. Bis zu seiner Auswahl für die US Air Force Test Pilot School im Jahr 1984 arbeitete er als Fluglehrer auf der Holloman Air Force Base in New Mexico. Als Testpilot arbeitete er anschließend auf der Eglin Air Force Base in Florida. Während dieser Zeit wurde er am 2. Mai 1985 auch zum Major befördert.
Astronautentätigkeit
Im August 1987 wurde Chilton von der NASA als Astronautenanwärter ausgewählt. Nach seiner Ausbildung zum Shuttlepiloten arbeitete er in der Entwicklungsabteilung des Astronautenbüros. Er war Sicherheitsoffizier für die T-38-Flugzeuge der NASA, Leiter der Unterstützungsmannschaften am Kennedy Space Center und leitender Verbindungssprecher für zahlreiche Shuttle-Flüge. Außerdem war Chilton von Mai 1996 bis August 1998 stellvertretender Programmmanager für die Internationale Raumstation (ISS). Während dieser Zeit wurde er am 2. Juni 1989 zum Lieutenant Colonel und am 1. Januar 1993 zum Colonel befördert.
STS-49
Am 7. Mai 1992 flog Chilton als Pilot auf dem Jungfernflug der Raumfähre Endeavour zum ersten Mal ins All. Ziel dieser Mission war es, den zwei Jahre zuvor gestarteten Kommunikationssatelliten Intelsat VI-F3 für eine Reparatur zu bergen. Erst mit dem dritten Außenbordeinsatz (EVA) konnte der Satellit schließlich von Hand eingefangen werden. Daraufhin erhielt Intelsat einen neuen Apogäumsmotor, damit er eine vorgesehene geostationäre Umlaufbahn erreichen konnte. Bei einer weiteren EVA wurden Strukturen und Werkzeuge getestet.
STS-59
Seinen nächsten Einsatz als Shuttlepilot hatte Chilton am 9. April 1994. An Bord der Raumfähre Endeavour wurde die sogenannte Space-Radar-Laboratory-Mission (SRL) durchgeführt. SRL bestand aus drei großen Radaranlagen und einem Kohlenmonoxid-Sensor die für Untersuchungen der Erdoberfläche und der Atmosphäre eingesetzt wurden. Echtzeitbeobachtungen von Oberflächenmerkmalen und Wetterbedingungen zusammen mit über 14.000 Fotografien halfen den Forschern bei der Auswertung der Daten.
STS-76
Am 22. März 1996 startete Chilton als Kommandant der Raumfähre Atlantis zur russischen Raumstation Mir. Mit der dritten Rendezvous-Mission wurde die Astronautin Shannon Lucid zur Raumstation Mir gebracht. Außerdem wurden Versorgungsgüter, Ausrüstungen und Experimentiergut geliefert, verschiedene Geräte außenbords der Station montiert sowie technologische und biologische Experimente im Spacehab durchgeführt.
Zurück in den militärischen Dienst
1998 verließ Chilton die NASA, kehrte zurück in den Dienst der US Air Force und übernahm bis zum Mai 1999 den Posten des stellvertretenden Operationsdirektors im Hauptquartier des Air Force Space Command auf der Peterson Air Force Base in Colorado. Anschließend übernahm er vom Mai 1999 bis zum September 2000 wieder ein Truppenkommando und kommandierte das 9. US-Aufklärungsgeschwader auf der Beale Air Force Base in Kalifornien. Vor dieser Verwendung erhielt er am 1. Mai 1999 seine Beförderung zum Brigadier General.
Im April 2000 wurde Chilton zum Joint Staff versetzt und diente dort als Direktor für Politisch-Militärische Zusammenarbeit für den asiatisch-pazifischen Raum und den Naher Osten. Zwei Jahre später, am 1. April 2002, folgte die Beförderung zum Major General und im August 2002 übernahm er dann – ebenfalls im Verteidigungsministerium – im Hauptquartier der US Air Force den Posten des Direktors für Programme im Büro des stellvertretenden Chief of Staff of the Air Force für Planungen und Programme. Im Zeitraum vom August 2004 bis zum August 2005 diente Chilton im Air Staff als amtierender assistierender Vizestabschef der Air Force und übernahm nach der Beförderung zum Lieutenant General am 9. August 2005 schließlich bis zum Juni 2006 als Kommandeur die 8. US-Luftflotte auf der Barksdale Air Force Base in Louisiana und war zudem Joint Functional Component Commander for Space and Global Strike des US Strategic Command auf der Offutt Air Force Base in Nebraska. Am 26. Juni 2006 wurde Chilton zum General befördert und auf die Peterson AFB versetzt, wo er das Air Force Space Command kommandierte.
Am 3. Oktober 2007 übernahm Chilton das – durch die Beförderung von General James E. Cartwright freigewordene – Kommando über das U.S. Strategic Command, das er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 28. Januar 2011 leitete.[1] General Chilton ist der einzige ehemalige Astronaut, der den Vier-Sterne-Grad erreichte. Lieutenant General Tom Stafford, Vice Admiral Dick Truly und Lieutenant General Susan Helms haben den Generalsrang mit drei Sternen.
Privates
Chilton ist verheiratet und hat vier Kinder.
Auszeichnungen
Auswahl der Dekorationen, sortiert in Anlehnung der Order of Precedence of the Military Awards:
- Air Force Distinguished Service Medal
- Defense Superior Service Medal (3 ×)
- Legion of Merit (2 ×)
- Distinguished Flying Cross
- Defense Meritorious Service Medal
- Meritorious Service Medal (2 ×)
- Air Force Commendation Medal
- National Defense Service Medal
- Global War on Terrorism Service Medal
Des Weiteren wurde er mit der NASA Space Flight Medal mit zweifachem Eichenlaub, der NASA Exceptional Service Medal und der NASA Outstanding Leadership Medal ausgezeichnet.
Verweise
Siehe auch
- Liste der Raumfahrer
- Liste der Space-Shuttle-Missionen
- Liste der bemannten Raumflüge
- Liste bemannter Missionen zur Raumstation Mir
Quellen
- ↑ Gen Kevin P. Chilton assumes command of USSTRATCOM. (Nicht mehr online verfügbar.) U.S. Strategic Command, 3. Oktober 2007, archiviert vom Original am 15. September 2012; abgerufen am 19. September 2012 (englisch).
Weblinks
- Kurzbiografie von Kevin P. Chilton bei spacefacts.de
- NASA-Biografie von Kevin P. Chilton (englisch; PDF)
- Biografie von Kevin P. Chilton in der Encyclopedia Astronautica (englisch)
- Offizielle Air-Force-Biografie (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Chilton, Kevin P. |
ALTERNATIVNAMEN | Chilton, Kevin Patrick (vollständiger Name); Chilton, Chily |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Astronaut und General der US Air Force |
GEBURTSDATUM | 3. November 1954 |
GEBURTSORT | Los Angeles, Kalifornien |
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STS-49 Patch
- STS-49 Endeavour, Orbiter Vehicle (OV) 105, crew insignia (logo), the official insignia of the NASA STS-49 mission, captures space flight's spirit of exploration which has its origins in the early seagoing vessels that explored the uncharted reaches of Earth and its oceans. The ship depicted on the patch is HMS Endeavour, the sailing vessel which Captain James Cook commanded on his first scientific expedition to the South Pacific. Just as Captain Cook engaged in unprecedented feats of exploration during his voyage, on Endeavour's maiden flight, its crew will expand the horizons of space operations with an unprecedented rendezvous and series of three space walks. During three consecutive days of extravehicular activity (EVA), the crew will conduct one space walk to retrieve, repair and deploy the INTELSAT IV-F3 communications satellite, and two additional EVAs to evaluate the potential Space Station Freedom (SSF) assembly concepts. The flags flying on Endeavour's masts wear the colors of the two schools that won the nationwide contest when Endeavour was chosen as the name of NASA's newest Space Shuttle: Senatobia (Mississippi) Middle School and Tallulah Falls (Georgia) School The names of the STS-49 flight crewmembers are located around the edge of the patch. They are Commander Daniel C. Brandenstein, Pilot Kevin P. Chilton, Mission Specialist (MS) Pierre J. Thuot, MS Kathryn C. Thornton, MS Richard J. Hieb, MS Thomas D. Akers, and MS Bruce E. Melnick. Each crewmember contributed to the design of the insignia.
Legion of Merit Legionnare ribbon
Ribbon from the Defense Meritorious Service Medal awarded by the United States Department of Defense.
USSTRATCOM emblem, converted to SVG at http://www.vectormagic.com/ and cleaned up in Inkscape.
Ribbon from the Meritorious Service Medal awarded by the United States Department of Defense. The color is Scarlet, or Pantone 220 C.
Ribbon from the Distinguished Flying Cross (United States) awarded by the United States Department of Defense.
Ribbon from the Defense Superior Service Medal awarded by the United States Department of Defense.
Emblem of the Air Force Space Command
The centrally dominant globe of the AFSPC Emblem represents the earth as viewed from space, the earth being both the origin and control point for all satellites. The lines of latitude and longitude emphasize the global nature of Air Force space operations.
The emblem is provided its distinctive appearance by two symmetric ellipses representing the orbital paths traced by satellites in earth orbit, the satellites themselves being symbolically depicted as four-point stars.
The 30-degree orbital inclination and symmetrically opposed placement of the satellites signify the worldwide coverage provided by Air Force satellites in accomplishing space-based surveillance, navigation, weather, missile warning and communications missions. The slight tapering of the orbital ellipses represents the characteristic eastward motion.
The centrally superimposed deltoid symbolizes both the Air Force upward thrust into space and the launch vehicles needed to place all satellites in orbit. The distinctive dark blue background shading and small globe and stars symbolize the space environment.STS-76 Mission Insignia
Ribbon from the National Defense Service Medal awarded by the United States Department of Defense.
STS-59 crew insignia
- The STS-59 insignia is dominated by Earth, reflecting the focus of the first Space Radar Laboratory (SRL-1) mission upon our planet's surface and atmosphere. The golden symbol of the astronaut corps emblem sweeps over Earth's surface from the Space Shuttle Endeavour, representing the operation of the SIR-C/Synthetic Aperture Radar (X-SAR) and the Measurement of Air Pollution from Space (MAPS) sensors. The astronaut emblem also signals the importance of the human element in space exploration and in the study of our planet. The star field visible below Earth represents the many talents and skill of the international SRL-1 team.
Ribbon for the Air Force Commendation Medal awarded by the United States Air Force.
Ribbon from the Global War on Terrorism Service Medal awarded by the United States Department of Defense.
Portrait of astronaut Kevin P. Chilton
- Official portrait of Astronaut Kevin P. Chilton in an orange launch and entry suit with his helmet on the table in front of him.