Kettenblattgarnitur
Als Kettenblattgarnitur, Kettenradgarnitur, Kurbelgarnitur, Kurbelsystem oder Kurbelsatz wird beim Fahrrad die aus einem oder mehreren Kettenblättern und den Tretkurbeln bestehende Einheit bezeichnet. Sie dient der Kraftübertragung des Drehmoments von der Tretlagerwelle auf die Kette. Diese überträgt die Kraft auf das Zahnkranzpaket am Hinterrad.
Kettenblattgarnituren gibt es mit einfachen Kettenblättern und in zwei- und dreifach Systemen. Mehrere Kettenblätter werden benötigt, wenn die Schaltkapazität des Schaltwerkes nicht ausreicht. Die dreifachen Garnituren kamen mit den Mountainbikes Anfang der 1980er Jahre auf, zweifache gab es bis dahin hauptsächlich an Rennrädern. Zum Betätigen der vorderen Schaltung wurden ursprünglich Überwerfer, einfache Hebel am Sitzrohr, benutzt. Seit Ende der 1960er Jahre sind Umwerfer mit Bowdenzügen üblich, deren Bedienungshebel am oberen Drittel des Unterrohrs angebracht wurden. Mitte der 1980er Jahre wurden Schalter am Lenker auf angeboten, bei denen die Hände am Lenker bleiben konnten. Für Rennräder kamen wenige Jahre später Brems-Schalthebel auf den Markt. Andere Fahrräder besitzen heute entweder Drehschaltgriffe zur Betätigung des Umwerfers oder verschieden konstruierte Schalthebel.
Siehe auch
Literatur
- Fritz Winkler, Siegfried Rauch: Fahrradtechnik Instandsetzung, Konstruktion, Fertigung. 10. Auflage. BVA Bielefelder Verlagsanstalt, Bielefeld 1999, ISBN 3-87073-131-1