Kernkraftwerk Saint-Alban

Kernkraftwerk Saint-Alban
Lage
Kernkraftwerk Saint-Alban (Isère)
Kernkraftwerk Saint-Alban (Isère)
Koordinaten45° 24′ 17″ N, 4° 45′ 21″ O
LandFrankreich
Daten
EigentümerEDF
BetreiberEDF
Projektbeginn1. Januar 1979
Kommerzieller Betrieb30. März 1985

Aktive Reaktoren (Brutto)

2  (2762 MW)
Eingespeiste Energie im Jahr 200616.466 GWh
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme534.210 GWh
Websitewww.edf.fr
Stand 31. Dezember 2019
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.
f1

Das Kernkraftwerk Saint-Alban steht bei der französischen Gemeinde Saint-Alban-du-Rhône in der Region Auvergne-Rhône-Alpes im Département Isère am linken Ufer der Rhone etwa 50 Kilometer südlich von Lyon. Das Kernkraftwerk besteht aus zwei Druckwasserreaktoren.

Eckdaten

Das Kernkraftwerk beschäftigt etwa 670 Personen und wird von der französischen Gesellschaft Électricité de France (EDF) betrieben. Zur Kühlung wird Wasser aus der Rhône genutzt. Das gesamte Kraftwerksareal hat eine Fläche von 180 Hektar.

Die zwei Druckwasserreaktoren haben eine Nettoleistung von jeweils 1335 Megawatt (MW) und eine Bruttoleistung von 1381 MW.[1] Die installierte Gesamtleistung liegt bei 2762 MW; damit zählt das Kernkraftwerk zu den mittleren in Frankreich. Pro Jahr speist es durchschnittlich 18 Milliarden Kilowattstunden in das öffentliche Stromnetz ein; dies entspricht etwa 13 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs der Region Rhône-Alpes und vier bis fünf Prozent des französischen Verbrauchs.

Baubeginn für den ersten Reaktorblock war am 29. Januar 1979, er ging am 30. März 1985 in Betrieb. Mit dem Bau des zweiten Reaktorblocks wurde am 31. Juli 1979 begonnen, die Inbetriebnahme war am 3. Juli 1986.[1] Der Bau von zwei weiteren Reaktorblöcken wurde noch in der Planungsphase verworfen.

Die französische Regierung hat 2020 eine Verlängerung um weitere 10 Jahre für alle in Betrieb befindliche Reaktoren um weitere 10 Jahre von 40 auf 50 Jahre Laufzeit angekündigt. Diese wurde von der französischen Aufsicht 2021 genehmigt unter Auflagen.[2]

Sicherheit

Im Falle eines starken Erdbebens könnte es zum Versagen der Notkühlung kommen. Nach einem Bericht der französischen Atomaufsichtsbehörde Autorité de sûreté nucléaire (ASN) vom 3. Oktober 2002 könnte in diesem Fall die Funktionsfähigkeit eines sicherheitsrelevanten Ventils, das ein Abkühlen der Reaktorblöcke gewährleisten soll, nicht sichergestellt werden. Dies hatte die Betreibergesellschaft EDF der ASN am 5. August 2002 mitgeteilt.[3]

Im Juli 2008 wurden nach einem Bericht der Tageszeitung Le Figaro bei Inspektionsarbeiten 15 Mitarbeiter radioaktiv kontaminiert. Der Betreiber der Anlage teilte mit, dass die Fachleute „nur leicht“ durch Strahlung belastet wurden.[4] Aufgrund der früheren Störfälle in französischen Kernkraftwerken im Juli 2008, unter anderem in Tricastin, zog der Vorfall ein überdurchschnittliches Medienecho auf sich.

Daten der Reaktorblöcke

Das Kernkraftwerk Saint-Alban hat insgesamt zwei Blöcke:

Reaktorblock[1]ReaktortypNetto-
leistung
Brutto-
leistung
BaubeginnNetzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Abschal-
tung
Saint-Alban-1Druckwasserreaktor1335 MW1381 MW29. Januar 197930. August 19851. Mai 19862036
Saint-Alban-2Druckwasserreaktor1335 MW1381 MW31. Juli 19793. Juli 19861. März 19872037

Siehe auch

Weblinks

Commons: Kernkraftwerk Saint-Alban – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Power Reactor Information System (Memento desOriginals vom 16. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pris.iaea.org der IAEA: „France (French Republic): Nuclear Power Reactors“ (englisch)
  2. https://www.tagesschau.de/ausland/europa/laufzeitverlaengerung-frankreich-101.html
  3. Energie-Chronik – Französische Kernkraftwerke nicht erdbebensicher
  4. 15 Menschen in Frankreich verstrahlt (Memento vom 27. Juli 2008 im Internet Archive) Financial Times Deutschland, 22. Juli 2008

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