Kernkraftwerk Lemóniz
Kernkraftwerk Lemóniz | ||
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Lage | ||
Koordinaten | 43° 26′ 0″ N, 2° 52′ 21″ W | |
Land | Spanien | |
Daten | ||
Eigentümer | Iberdrola S.A. | |
Betreiber | Iberdrola S.A. | |
Projektbeginn | 1974 | |
Stilllegung | 1. April 1984 | |
Bau eingestellt (Brutto) | 2 (1860 MW) | |
Stand | 7. Juni 2008 | |
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. |
Das Kernkraftwerk Lemóniz (spanisch Central nuclear de Lemóniz) sollte aus zwei Westinghouse-Druckwasserreaktoren bestehen und wurde ab 1974 nahe der Stadt Lemóniz in der Autonomen Gemeinschaft Baskenland errichtet. Der Bau wurde nach Protesten eingestellt.
Geschichte
Der Bau des Kraftwerkes begann am 1. März 1974 durch das private Energieunternehmen Iberduero, ohne dass zuvor irgendeine Erlaubnis eingeholt und ohne dass Sicherheitsmaßnahmen geprüft worden wären.[1] Beide Blöcke hätten eine Bruttoleistung von 930 MW und eine Nettoleistung von 883 MW gehabt. Heutiger Eigentümer ist die Iberdrola S.A.
Drei Jahre nach Baubeginn, aber noch im Baustadium, griff die Terrorgruppe ETA das Kraftwerk mit Waffengewalt an. Dabei starb bei einer Zündung auf dem Gebäudedach eines der Reaktoren der Chefingenieur des Projektes. Ein Jahr später wurde am 8. März 1978 eine Bombe im Dampferzeugerraum gezündet. Die Bombe verursachte den Tod von zwei Arbeitern, 14 weitere wurden verletzt. Dabei entstand ein Schaden von zwei bis sechs Millionen Dollar. Am 13. Juni 1979 wurde eine Bombe der ETA in der Turbinenhalle gezündet. 25 Minuten nach der Bombenwarnung explodierte sie. Dabei kam ein Arbeiter ums Leben und der gesamte Turbinensatz war zerstört.[2][3][4]
Nach den Angriffen wurde der Bau der Reaktorblöcke 1984 endgültig eingestellt. 2000 wurde die Geschichte des Kernkraftwerks von dem baskischen Künstler und späteren documenta-Teilnehmer Ibon Aranberri in der Arbeit Lights over Lemoniz thematisiert.
Daten der Reaktorblöcke
Das Kernkraftwerk Lemóniz sollte zwei Blöcke bekommen:
Reaktorblock | Reaktortyp | Nettoleistung | Bruttoleistung | Baubeginn | Planung eingestellt |
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Lemóniz-1[5] | Druckwasserreaktor | 883 MW | 930 MW | 14.03.1974 | 01.04.1984 |
Lemóniz-2[6] | Druckwasserreaktor | 883 MW | 930 MW | 14.03.1974 | 01.04.1984 |
Siehe auch
- Unfertige Bauwerke
- Liste der kerntechnischen Anlagen in Spanien
- Liste von Kernkraftanlagen
- Liste von Kraftwerken in Spanien
Einzelnachweise
- ↑ SPANIEN: Pistole im Genick. In: Der Spiegel. Nr. 21, 1982 (online – 24. Mai 1982).
- ↑ Chronik von Unfällen (Memento des Originals vom 9. Juni 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch)
- ↑ Bau und Planung neuer Atomkraftwerke (Memento des Originals vom 20. August 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 736 kB)
- ↑ Nuclear power, climate change and the Energy Review
- ↑ Kernkraftwerk Lemóniz 1 im PRIS der IAEA (englisch)
- ↑ Kernkraftwerk Lemóniz 2 im PRIS der IAEA (englisch)
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Positionskarte von Spanien
Quadratische Plattkarte, N-S-Streckung 130 %. Geographische Begrenzung der Karte:
- N: 44.4° N
- S: 34.7° N
- W: 9.9° W
- O: 4.8° O
Vista Este de la central nuclear de Lemóniz.
West view of the nuclear power plant of Lemóniz. At the background, Cape Machichaco and Gaztelugatxe and Aketx islands
Autor/Urheber: Eduard Maluquer, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Història de la central que no va entrar mai en funcionament.
Unit 1 containment building.
Southwest view of the nuclear power plant of Lemóniz.