Kernkraftwerk Chooz
Kernkraftwerk Chooz | ||
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Reaktorblöcke B1 und B2 mit Kühltürmen | ||
Lage | ||
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Koordinaten | 50° 5′ 24″ N, 4° 47′ 22″ O | |
Land | Frankreich | |
Daten | ||
Eigentümer | EDF | |
Betreiber | Block A: Societé d'Energie Nucleaire Franco-Belge des Ardennes Blöcke B1 und B2: EDF | |
Projektbeginn | 1960 | |
Kommerzieller Betrieb | 15. Apr. 1967 | |
Aktive Reaktoren (Brutto) | 2 (3120 MW) | |
Stillgelegte Reaktoren (Brutto) | 1 (320 MW) | |
Eingespeiste Energie im Jahr 2018 | 21.557 GWh | |
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme | 417.820 GWh | |
Website | Website des Betreibers | |
Stand | 1. Januar 2020 | |
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. |
Das Kernkraftwerk Chooz liegt in Frankreich in der Gemeinde Chooz an der Maas. Es verfügt über drei Druckwasserreaktoren, ein stillgelegter von Westinghouse und zwei in Betrieb befindliche vom französischen Typ N4. Der Kraftwerksbetreiber ist die EDF.
Das Kraftwerk liegt 3 Kilometer von der Grenze zu Belgien entfernt, zwischen der französischen Stadt Charleville-Mézières und der belgischen Gemeinde Dinant. In der Hauptwindrichtung liegen deutsche Städte Koblenz (200 km), Wiesbaden / Mainz (245 km) und Frankfurt (270 km); Aachen (Nordost) liegt 115 km, Köln (Nordost) liegt 180 km und Trier (Ost-Südost) 137 km entfernt.
Der erste Reaktor am Standort war Chooz A, ein unterirdisch gelegener Druckwasserreaktor von Westinghouse. Der Block wurde im Jahr 1991 stillgelegt und wird seit 2008 abgebaut.[1]
Es sind zwei Blöcke mit jeweils 1.500 MW elektrischer Leistung in Betrieb: Chooz B1 und Chooz B2. Die beiden Blöcke sind vom Typ N4 des Herstellers Framatome ANP. Die Bauarbeiten an Chooz B1 begannen am 1. Januar 1984, Netzanschluss war am 30. August 1996 und der kommerzielle Leistungsbetrieb begann am 15. Mai 2000. Die Bauarbeiten an Chooz B2 begannen am 31. Dezember 1985, Netzanschluss war am 10. April 1997 und der kommerzielle Leistungsbetrieb begann am 29. September 2000. Gemessen an der Nettoleistung sind sie nach dem Kernkraftwerk Taishan in China die beiden leistungsstärksten Blöcke der Welt, gemessen an der Bruttoleistung von je 1560 MW, sind es knapp nach dem Kernkraftwerk Civaux die drittgrößten der Welt.
Es sind ungefähr 700 Personen in Chooz beschäftigt. Seit 2009 wird am Standort das Double-Chooz-Experiment betrieben.
Die französische Regierung hat 2020 eine Verlängerung um weitere 10 Jahre für alle in Betrieb befindliche Reaktoren um weitere 10 Jahre von 40 auf 50 Jahre Laufzeit angekündigt. Diese wurde von der französischen Aufsicht 2021 unter Auflagen genehmigt.[2]
Störungen, Abschaltungen
Im Jahr 2004 wurden drei Störungen der Stufe 1 auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) verzeichnet.
Korrosion 2021/2022
Am 16. bzw. 18. Dezember 2021 wurden beide Reaktoren abgeschaltet, nachdem der Betreiber EdF in den baugleichen Reaktoren im Kernkraftwerk Civaux Risse an Rohrkrümmern des Sicherheitsinjektionssystems festgestellt hatte.[3] Erste Untersuchungen deuteten auf Spannungskorrosion hin (gemeint ist wahrscheinlich Spannungsrisskorrosion). Am 6. Januar 2022 teilte der Netzbetreiber RTE mit, dass am Reaktor B2 das gleiche Problem wie in Civaux aufgetreten sei. Am zweiten Reaktor in Chooz dauern die Untersuchungen an.[4][5] Die Blöcke werden voraussichtlich erst Ende Dezember 2022 wieder ans Netz gehen können.[6]
Daten der Reaktorblöcke
Das Kernkraftwerk Chooz hatte insgesamt drei Blöcke:
Reaktorblock | Reaktortyp | Netto- leistung | Brutto- leistung | Baubeginn | Netzsyn- chronisation | Kommer- zieller Betrieb | Abschal- tung |
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Chooz-A (Ardennes)[7] | Druckwasserreaktor | 310 MW | 320 MW | 01.01.1962 | 03.04.1967 | 15.04.1967 | 30.10.1991 |
Chooz-B1[8] | Druckwasserreaktor | 1500 MW | 1560 MW | 01.01.1984 | 30.08.1996 | 15.05.2000 | 2050 |
Chooz-B2[9] | Druckwasserreaktor | 1500 MW | 1560 MW | 31.12.1985 | 10.04.1997 | 29.09.2000 | 2050 |
Siehe auch
- Liste der Kernkraftwerke
- Liste der leistungsstärksten Kernreaktoren
- Liste der Nuklearanlagen in Frankreich
Weblinks
- Das Kernkraftwerk Chooz auf der Seite des Betreibers (2006). Archiviert vom Original am 27. November 2008; abgerufen am 1. Januar 2020 (französisch).
- Das Kernkraftwerk Chooz bei ASN (2005). Archiviert vom Original am 27. November 2008; abgerufen am 27. Dezember 2015 (französisch).
Fußnoten
- ↑ Michael Stabenow: Wie Frankreich einen Reaktor zerlegt. In: Frankfurter Allgemeine (online). 4. Juli 2010, abgerufen am 1. Januar 2020.
- ↑ https://www.tagesschau.de/ausland/europa/laufzeitverlaengerung-frankreich-101.html
- ↑ Mise à l’arrêt des 2 réacteurs de la centrale nucléaire de Chooz pour réalisation de contrôles à titre préventif. In: https://www.edf.fr/la-centrale-nucleaire-de-chooz/les-actualites-de-la-centrale-nucleaire-de-chooz/mise-a-l-arret-des-2-reacteurs-de-la-centrale-nucleaire-de-chooz-pour-realisation-de-controles-a-titre-preventif. EdF, 15. Dezember 2021, abgerufen am 28. Juni 2022 (französisch).
- ↑ Niklas Záboji: Frankreich wirft die Kohlekraftwerke an (faz.net vom 6. Januar 2022, FAZ)
- ↑ siehe auch Electricity supply: RTE is stepping up its vigilance, but the weather is favorable at this stage (30. Dezember 2021)
- ↑ Nos unités de production sont à l'arrêt… Mais nos équipes sont mobilisées ! EdF, 4. April 2022, abgerufen am 28. Juni 2022 (französisch).
- ↑ Betriebsdaten von Block Chooz A (Ardennes). In: IAEA - PRIS. Abgerufen am 1. Januar 2020 (englisch).
- ↑ Betriebsdaten von Block Chooz B1. In: IAEA - PRIS. Abgerufen am 1. Januar 2020 (englisch).
- ↑ Betriebsdaten von Block Chooz B2. In: IAEA - PRIS. Abgerufen am 1. Januar 2020 (englisch).
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Positionskarte von Frankreich mit Regionen und Départements
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Kernkraftwerk Chooz. Blick von Foisches aus.