Kennmuskel

Als Kennmuskel wird in der Anatomie ein Muskel bezeichnet, der von einem Rückenmarkssegment innerviert wird. Klinische Relevanz haben die Kennmuskeln, da durch diese der Ort einer Schädigung eingegrenzt werden kann. Durch den Ausfall des Muskels sind bestimmte Reflexe nicht mehr auslösbar und manche Bewegungen können nicht mehr durchgeführt werden.

Wichtige Kennmuskeln im menschlichen Körper

NervenwurzelKennmuskelReflexFunktion
C5M. deltoideus[1]Seitliches Anheben des Armes (Abduktion)
(C5-)C6M. biceps brachii[1]BizepssehnenreflexBeugung im Ellenbogen (Flexion)
(C5-)C6M. brachioradialis[1]Brachioradialis Reflex / Supinator-ReflexAußendrehung Ellenbogen (Supination)
C7M. triceps brachii[1]TricepssehnenreflexStreckung im Ellenbogen (Extension)
C7M. pronator teres[1]Pronator-teres-ReflexEindrehung des Ellenbogen (Pronation)
C8Kleinfingerballenmuskeln[1]
C8Mm. interossei[1]
(L3-)L4M. vastus medialis & M. vastus lateralis[1]PatellasehnenreflexStreckung des Beins (Extension)
L5M. tibialis anterior[2]
L5M. extensor hallucis longus[1]Tibialis-posterior-Reflex (TPR)Streckung der Großzehe
L5M. tibialis posterior[1]Tibialis-posterior-Reflex (TPR)Eindrehung des Fuß (Supination)
S1(-S2)M. triceps surae[1]AchillessehnenreflexFußsenkung (Plantarflexion)

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Martin Trepel. Neuroanatomie: Struktur und Funktion. 6. Auflage 2015. München. Elsevier. S. 27.
  2. H.-J. Braune, G. Huffmann: M. tibialis anterior - Kennmuskel der Nervenwurzel L4? In: Aktuelle Neurologie. Band 18, Nr. 01, 1991, ISSN 0302-4350, S. 34–35, doi:10.1055/s-2007-1018091 (thieme-connect.de [abgerufen am 5. März 2019]).