Kenennon

Lage von Kenennon nach Ptolemaios

Kenennon (altgriechisch Κοινόηνον; lateinisch Coenoenum) ist ein Ortsname, der von Ptolemaios in seinem um das Jahr 150 erstellten Koordinatenwerk Geographia (Ptolemaios 2, 11[1]) als einer der im nördlichen Germanien, in der Nähe der Meeresküste liegenden Orte (πόλεις) mit 30° 00' Länge (ptolemäische Längengrade) und 50° 00' Breite angegeben wird.[2]

Lokalisation

Bisher konnte der laut Ptolemäus in der Germania magna befindliche Ort nicht sicher lokalisiert werden. Ein interdisziplinäres Forscherteam um Andreas Kleineberg, das die ptolemäischen Koordinaten von 2006 bis 2009 neu untersuchte und interpretierte, lokalisiert zurzeit Kenennon auf dem Gebiet bei Waren (Müritz) in Mecklenburg-Vorpommern.[3]

Anmerkungen

  1. The Geography of Claudius Ptolemy: Book II, Chapter 10: Greater Germany (Fourth Map of Europe). penelope.uchicago.edu, abgerufen am 8. Juni 2019 (englisch).
  2. Vgl. Hermann ReichertKenennon. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 16, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2000, ISBN 3-11-016782-4, S. 432. (kostenpflichtig abgerufen über GAO, De Gruyter Online)
  3. Vgl. Andreas Kleineberg, Christian Marx, Eberhard Knobloch, Dieter Lelgemann: Germania und die Insel Thule. Die Entschlüsselung von Ptolemaios´ "Atlas der Oikumene". Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24525-3.

Literatur

Auf dieser Seite verwendete Medien

Ptolemaeus Magna Germania.jpg
EVROPA TABVLA QVARTA – Quarta Europe Tabula continet Germaniam cum insulis sibi adiacentibus. Die Karte zu Magna Germania aus der im Original griechisch verfaßten Geographike Hyphegesis des in Alexandria wirkenden Claudius Ptolemäus (*um 100; † um 175). Spätmittelalterliche Kopie des 15. Jahrhunderts die unter dem Titel Cosmographia erschien. Ptolemäus soll zwischen 125 und 151 tätig gewesen sein. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, daß das Kartenwerk entweder vollständig oder zumindest teilweise in späterer Zeit auf der Grundlage des ptolemäischen Textes rekonstruiert worden ist. Der Codex Latinus V F.32 liegt in der Nationalbibliothek Neapel. Das Kartenwerk wird dem in Italien tätigen Deutschen Nicolaus Germanus zugeschrieben.
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Der Ortsname "KENENNON" (hier coenognŭ), Detailbild von der Karte zur w:de:Germania magna.