Kemmerode

Kemmerode
Gemeinde Kirchheim
Koordinaten: 50° 49′ 10″ N, 9° 30′ 42″ O
Höhe: 286 (286–297) m ü. NHN
Fläche:1,88 km²[1]
Einwohner:78 (31. Dez. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte:41 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Februar 1971
Postleitzahl:36275
Vorwahl:06628

Kemmerode ist ein Ortsteil der Gemeinde Kirchheim im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Geographische Lage

Kemmerode liegt etwa 5 km südwestlich des Kirchheimer Kernorts in den Südausläufern des Knüllgebirges. Durchflossen wird es von der Ibra, an der wenige Hundert Meter ostsüdöstlich des Dorfs beim Nachbarort Reimboldshausen der Ibrastausee (auch Parksee genannt) liegt.

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Kemmerode erfolgte im Jahr 1318.[1] Der Ortsname, der mit -rode endet, lässt auf eine Rodung schließen, auf der der Ort gegründet wurde. Kemmerode war ein Dorf des Gerichts Niederaula, dessen Gerichtsbarkeit wurde 1318 durch die Landgrafschaft Hessen an die von Hattenbach verpfändete. 1396 besaßen sie Dorf und Gericht, 1495 noch die Hälfte des Dorfes als Pfand.[3]

Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Kemmerode im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Kirchheim eingegliedert.[4][5] Für Kemmerode, wie für alle bei der Gebietsreform nach Kirchheim eingegliederten Gemeinden sowie für die Kerngemeinde, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Kemmerode lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kemmerode 66 Einwohner. Darunter waren 3 (4,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 9 Einwohner unter 18 Jahren, 24 zwischen 18 und 49, 18 zwischen 50 und 64 und 15 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 27 Haushalten. Davon waren 6 Singlehaushalte, 15 Paare ohne Kinder und 27 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 27 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]

Einwohnerzahlen

Kemmerode: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015
Jahr  Einwohner
1834
  
105
1840
  
92
1846
  
93
1852
  
100
1858
  
91
1864
  
106
1871
  
89
1875
  
81
1885
  
89
1895
  
77
1905
  
79
1910
  
82
1925
  
101
1939
  
74
1946
  
136
1950
  
133
1956
  
100
1961
  
98
1967
  
86
1970
  
77
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2006
  
74
2010
  
61
2011
  
66
2015
  
75
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[10]
Ab 2006 Daten jeweils zum Stichtag 31. Dezember des jeweiligen Jahres ohne Nebenwohnsitze[2]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885:89 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961:97 evangelische (= 98,98 %), ein katholischer (= 1,02 %) Einwohner[1]

Sehenswürdigkeiten

Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Kemmerode.

Verkehrsanbindung

Westlich von Kemmerode zweigt im direkt benachbarten Schwalm-Eder-Kreis von der Landesstraße 3294 (IbraMachtlos) die Kreisstraße 129 ab, die im Landkreis Hersfeld-Rotenburg in die K 32 (Kemmerode–Reimboldshausen) übergeht. Auf ihrem Weg von Niederaula nach Kirchheim fährt die Buslinie 383 der Regionalverkehr Kurhessen montags bis freitags durch den Ort. Hier verkehrt auch das AST.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Kemmerode, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerzahlen. (PDF; 139 kB) In: Webauftritt. Gemeinde Kirchheim, abgerufen im Oktober 2020.
  3. Ortstei Kemmerode. In: Webauftritt der Gemeinde Kirchheim. Abgerufen im November 2021.
  4. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 39 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 396.
  6. Hauptsatzung. (PDF; 26 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Kirchheim, abgerufen im Oktober 2020.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  8. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 97 f. (online bei Google Books).
  9. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  10. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 18 und 74;.

Weblinks

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