Keith-Denkmal (Berlin)
Das Keith-Denkmal auf dem Zietenplatz im Berliner Ortsteil Mitte erinnert an den schottisch-preußischen Feldmarschall Jakob von Keith (1696–1758). Es gehört zu einem Ensemble von Denkmälern, die Friedrich der Große für die Generäle der Schlesischen Kriege ab 1769 auf dem Wilhelmplatz errichten ließ, und zu den Meisterwerken der Berliner Bildhauerschule.
Geschichte und Beschreibung
Friedrich der Große ließ ab 1769 ein Ensemble von schließlich insgesamt sechs Denkmälern für die Generäle der Schlesischen Kriege auf dem Wilhelmplatz errichten, wozu auch ein Standbild für Jakob von Keith an der Südostecke gehörte. Das Marmororiginal wurde 1786 von Jean Pierre Antoine Tassaert im Stil des Klassizismus geschaffen. Es zeigt Feldmarschall von Keith in friderizianischer Uniform an einem Baumstumpf stehend, mit der linken Hand zwei Handschuhe und mit der rechten Hand einen Marschallstab haltend. Die Skulptur steht seit 1904 in der Kleinen Kuppelhalle des heutigen Bode-Museums.[1]
Die Bronzekopie wurde 1862 von August Kiß hergestellt, als die Stadtverwaltung die Marmorfassungen durch Bronzefassungen ersetzen ließ. Nachdem die Plastik bei der Umgestaltung des Wilhelmplatzes 1936 an die Ostseite versetzt, im Zweiten Weltkrieg eingelagert und zur 750-Jahr-Feier der Stadt 1987 im heutigen Lustgarten ausgestellt worden war, steht sie auf Initiative der Schadow-Gesellschaft seit 2009 auf dem Zietenplatz. Beide Fassungen des Keith-Denkmals zählen zu den Meisterwerken der Berliner Bildhauerschule.[2]
Eine Replik der Berliner Statue befindet sich im schottischen Peterhead als Geschenk König Wilhelms I. von Preußen an die Geburtsstadt eines der erfolgreichsten Generäle Preußens. Das Denkmal wurde am 2. August 1868 errichtet. Es befindet sich heute (2020) in einem vernachlässigten Zustand, die Sporen an den Stiefeln der Figur sind abmontiert, und die Plinthe ist durch Vandalismus beschädigt.[3] Bemühungen von Seiten privater Sponsoren, Geld für eine Restaurierung der Statue aufzubringen und Denkmalschutzbehörden für die Sanierung zu motivieren, blieben bisher erfolglos.[4]
- Ursprünglicher Standort, 1910
- Marmororiginal (links) im Bode-Museum
- Bronzekopie auf dem Wilhelmplatz, nach 1936
- (c) Bill Harrison, CC BY-SA 2.0Bronzekopie in Peterhead
Literatur
- Hermann Müller-Bohn: Die Denkmäler Berlins in Wort und Bild. Ein kunstgeschichtlicher Führer. Spaeth, Berlin 1905.
- Schadow-Gesellschaft Berlin (Hrsg.): Zur Wiederaufstellung der Generalsdenkmäler von Johann Gottfried Schadow und anderen Bildhauern auf dem Zietenplatz. Schadow-Gesellschaft, Berlin 2008. ISBN 978-3-9812650-0-2.
- Peter Bloch, Waldemar Grzimek: Die Berliner Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert. Das klassische Berlin. Propyläen, Berlin 1978. ISBN 978-3-549-06631-7.
Weblinks
- Keith-Denkmal – Bildhauerei in Berlin
- Eintrag 09080266,T in der Berliner Landesdenkmalliste
Einzelnachweise
- ↑ Schadow-Gesellschaft, S. 16 f.
- ↑ Bloch/Grzimek, S. 36 f.
- ↑ Rallying call to restore statue of Field Marshal James Keith Buchan Observer, 29. April 2014, abgerufen am 21. November 2020
- ↑ Marshal Keith statue only 113th on council’s maintenance priority list (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Buchan Observer, 27. Februar 2020, abgerufen am 23. November 2020
Koordinaten: 52° 30′ 42,1″ N, 13° 23′ 4,9″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Denkmäler für die Generäle der Schlesischen Kriege auf dem Wilhelmplatz
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Denkmal von Jakob von Keith auf dem Zietenplatz in Berlin-Mitte
Autor/Urheber: Photo: Andreas Praefcke, Lizenz: CC BY 3.0
Kleine Kuppelhalle
Bode-Museum, Berlin
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-P016606 / Frankl, A. / CC-BY-SA 3.0