Kehrenbach
Kehrenbach Stadt Melsungen Koordinaten: 51° 9′ 47″ N, 9° 36′ 48″ O | |
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Höhe: | 309 m ü. NN |
Fläche: | 4,57 km²[1] |
Einwohner: | 290 (2019) ca.[2] |
Bevölkerungsdichte: | 63 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1971 |
Postleitzahl: | 34212 |
Vorwahl: | 05661 |
Kehrenbach ist ein Stadtteil von Melsungen im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Geographie
Kehrenbach liegt im Melsunger Bergland rund 6 km (Luftlinie) nordöstlich des Zentrums der Melsunger Kernstadt. Durchflossen wird es vom Fulda-Zufluss Kehrenbach, in den etwas südlich der Ortschaft der kleine Sandgraben mündet. In das von Wald umgebene Dorf führt als Stichstraße, von der unweit südlich gelegenen Landesstraße 3147 (Melsungen–Kirchhof–Günsterode) kommend, die Kreisstraße 141.
Geschichte
Der Ort Kehrenbach wurde erstmals 1209 in einem Besitzverzeichnis des St.-Petri-Stifts Fritzlar erwähnt.[3] In historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Kornbach (1375); Karnbach (1452); Cornbach (1463); Kerenbach (1474); Körnbach (1575).
1469/70 veranlasste Landgraf Ludwig II. von Hessen den Bau des Jagdschlosses Kehrenbach (südlich des heutigen Ortes). Das Gebäude stand am Fuldazufluss Kehrenbach an einem Seitenweg der Salzhandelsstraße Sälzerweg.
Die Geschichte des 1772 verwaisten Köhlersohns Andreas Geyer (* 22. Juli 1761) aus Kehrenbach, der später zur See fuhr, auf einer Insel im Indischen Ozean strandete und viele Jahre später für einen Kurzaufenthalt reich zurückkehrte, um seine Stiefschwester Anna Catharina Wolfrum, die als Säugling ebenfalls den Hausbrand auf dem heutigen Grundstück Kehrenbachstraße 39 überlebte, zu besuchen, wurde mehrfach literarisch verarbeitet: Zunächst 1878 von Jakob Christoph Karl Hoffmeister, Sohn des Eiterhagener Pfarrers, dann 1909 erneut von Hermann Kohlmetz als Der Negerfürst.[4]
Die zuvor selbstständige Gemeinde Kehrenbach wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 1. Februar 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Melsungen eingemeindet.[5][6] Für Kehrenbach, wie für alle bei der Gebietsreform eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kehrenbach 300 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 57 Einwohner unter 18 Jahren, 132 zwischen 18 und 49, 60 zwischen 50 und 64 und 51 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 120 Haushalten. Davon waren 36 Singlehaushalte, 27 Paare ohne Kinder und 42 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und leine Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 81 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Einwohnerzahlen
Kehrenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 391 | |||
1840 | 384 | |||
1846 | 352 | |||
1852 | 377 | |||
1858 | 344 | |||
1864 | 355 | |||
1871 | 351 | |||
1875 | 353 | |||
1885 | 355 | |||
1895 | 316 | |||
1905 | 324 | |||
1910 | 311 | |||
1925 | 322 | |||
1939 | 315 | |||
1946 | 446 | |||
1950 | 410 | |||
1956 | 344 | |||
1961 | 338 | |||
1967 | 328 | |||
1970 | 339 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 300 | |||
2020 | 290 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; 1970:[6]; Stadt Melsungen:[2]; Zensus 2011[8] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 349 evangelische (= 98,31 %), 6 katholische (= 1,69 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 302 evangelische (= 89,35 %), 33 katholische (= 9,76 %) Einwohner[1] |
Vereine
- FTSV 09 Kehrenbach, seit 1909
- Fußball – SG Kehrenbach/Günsterode
- Tennis
- Gymnastik
- Chor
- Freiwillige Feuerwehr seit 1930
- Oldie Club "Beat Box" seit 2003
- Jagdgenossen
- Kaninchenzuchtverein K89 seit 1966
Literatur
- Suche nach Kehrenbach In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Literatur über Kehrenbach nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Kehrenbach. Ortsgeschichte, Infos. In: www.kehrenbach.de. Dorfgemeinschaft Kehrenbach e.V.
- Stadtteil Kehrenbach. In: Webauftritt der Stadt Melsungen.
- Kehrenbach, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Kehrenbach, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 5. Mai 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Kehrenbach. In: Webauftritt. Stadt Melsungen, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Siehe den Beitrag von Demandt in der "Zeitschrift für hessische Geschichte und Landeskunde" 1936.
- ↑ Der Köhlerjunge von Kehrenbach – eine wahre Begebenheit, abgerufen am 11. November 2018
- ↑ Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 41 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 404.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 143 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Mesungen, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 36 und 92, archiviert vom Original am 5. Dezember 2020 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.