Kegeldach
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Ein Kegeldach (auch Kegelhelm) ist ein Dach mit kreisförmigem Grundriss und rundum aufsteigender Dachfläche.[1]
Beschreibung und Verwendung
Kegeldächer kommen seit Jahrhunderten auf allen Arten von kreisförmigen Gebäuden oder Bauteilen vor, vor allem auf Turmbauten, wo sie eine Möglichkeit der Gestaltung von Turmhelmen bieten.
Häufig sind Kegeldächer auf Türmen mittelalterlicher Stadtbefestigungen und Burgen zur Anwendung. Dort können sie entweder mit der Außenwand des Turmes abschließen (beziehungsweise sie mit einem Dachüberstand überragen) oder als aufgesetzter Helm auf der Verteidigungplattform stehen (wie etwa beim Johannistor in Jena). Hier waren Wasserspeier zum Ablauf des Regenwassers notwendig (Andernach, Alter Krahnen). In diesem Fall war das Kegeldach von einer Mauer, einer Brüstung oder einem Zinnenrand umgeben. Kegeldächer waren meist aus einer Holzbalkenkonstruktion mit Schiefer bedeckt ausgeführt, in seltenen Fällen aus Stein.
Kegeldächer gibt es auch auf Kirchtürmen, so z. B. auf den Türmen der romanischen Stiftskirche Sankt Cyriakus in Gernrode (hier mit Kupferblech-Dachdeckung), den Türmen von St. Pantaleon in Köln, den Nebentürmen des Trierer Doms sowie den Westtürmen der Stiftskirche St. Bonifatius in Freckenhorst.
- Beispiele
- Kegeldach auf dem Buddenturm in Münster
- Kegeldächer der Stiftskirche Gernrode
- Holländerwindmühle mit Kegeldach (Dippoldiswalde)
- (c) Berthold Werner, CC BY-SA 3.0Kegeldächer auf einem Trullo (Alberobello, Apulien)
Begriff, Konstruktion und Dachdeckung
Der Begriff Kegeldach führt seine Bezeichnung vom runden, geometrischen Körper „Kegel“.
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Da geometrisch gerundete Dachkonstruktionen und Dachdeckungen in der Art eines Kegelmantels nur aufwändig und kostspielig hergestellt werden können, sind runde Tumrdächer häufig abweichend auf vieleckigem Grundriss konstruiert und in vielfach gebrochenen Dachflächen eingedeckt, die formal dann keine Kegeldächer sind.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 28. September 2024), S. 118 (Dachformen), S. 275 (Kegeldach).
- ↑ Radkan-Turm: Historisches und großartiges Werk des größten Philosophen Irans. In: irankultur.com. 18. September 2019, abgerufen am 28. September 2024.
- ↑ Über uns. In: bundeskunsthalle.de. Abgerufen am 28. September 2024 (Kapitel: Architektur).
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Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland - Bundeskunsthalle
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Gernrode - Romanische Stiftskirche St. Cyriacus .jpg
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Italien, Alberobello, Trullo (Trulli)
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Husband`s hut in Kamba village at Bomas of Kenya near Nairobi
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Minaret of the Alâeddin Mosque, Konya, Turkey
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Kegeldach
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A flock of pigeons flying around the minaret of the Shiite Abdul Hussein Mosque in the Islamic quarter (Harat El Islem) of Tyre/Sour, Southern Lebanon. It was built in 1928 and named after Sayed Abdul Hussein Sharafeddin (1872-1957), who as the Shiite Imam of the city was a social reformer.
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Der Buddenturm, zu sehen auch Reste der Stadtmauer