Kay H. Nebel

Kay Heinrich Nebel (* 1. April 1888 in Loitmarkhof, bei Kappeln; † 17. Januar 1953 in Kassel) war ein deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit.

Leben

Nebel wurde als erstes von zehn Kindern eines Schuhmachers geboren. Seine Jugend verbrachte er in Kappeln, wohin die Familie gezogen war. Von 1895 bis 1903 besuchte er die Volksschule und musste daneben durch Gelegenheitsarbeiten zur Ernährung der Familie beitragen. Nach einer Lehre als Kunst- und Dekorationsmaler in Hamburg, die er mit Auszeichnungen abschloss, studierte Nebel an der Schule des Kunstgewerbemuseums in Berlin. Dort wurde er vor allem von seinem Lehrer Max Friedrich Koch gefördert, der ihn auch an Wandmalereien beteiligte und ihm Aufträge verschafft. Studienreisen führten ihn in den Jahren 1911/12 nach Paris und Italien.[1] 1913 begleitete er eine Expedition von Hans Schomburgk nach Liberia, Westafrika, Togo und den Sudan.

Nach dem Kriegsdienst an der Front im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918, erhielt er einen Ruf als Lehrer für Figürliches Zeichnen an die Werkkunstschule nach Darmstadt. Als Mitglied der „Darmstädter Sezession“[2] stellte Nebel in deren Ausstellungen mit aus. 1926 malte er – im Auftrag des Preußischen Kultusministeriums – den Sitzungssaal des Schleswiger Kreistags umlaufend mit heimischen Motiven, dem Land und den Leuten an der Schlei, monumental aus. Seine künstlerische Tätigkeit in der Zeit des Nationalsozialismus wurde bislang in der Forschungsliteratur noch nicht bewertet. Als „entarteter Künstler“ hat Nebel nicht gegolten.[3]

In den Jahren 1921 bis 1953 lehrte Nebel an der staatlichen Kunstakademie in Kassel, deren Leitung er 1948 übernahm. Zu seinen bekannteren Schülern gehörten dort Hans Werdehausen und Leo Grewenig.

Werk

Mit seinen Arbeiten gehörte er zu den wichtigsten Vertretern der Neuen Sachlichkeit. Seine Beteiligung an der titelgebenden Ausstellung 1925 in Mannheim brachte ihm große Anerkennung ein. Neben Malerei, Zeichnung und Druckgrafik entstanden auch Auftragsarbeiten für Wandmalereien.[4]

Zu seinen Werken gehört auch ein Triptychon mit dem Titel Tropen, das 1922 in der Kasseler Kunstausstellung in der Orangerie zu sehen war.[5] Ein weiteres Triptychon mit dem Titel Afrika wurde in der ersten Ausstellung der Darmstädter Sezession gezeigt.[6] Das Gemälde Mütterlichkeit war 1920 in einer Ausstellung in Darmstadt zu sehen.[7]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Karl Arndt: Kay H. Nebel: ein Maler der „Neuen Sachlichkeit“. Wachholtz, 1975, ISBN 3-529-02537-2, S. 90.
  2. Kay Heinrich Nebel darmstaedtersezession.de.
  3. Uwe Fleckner, Dirk Luckow: Das wahre Gesicht unserer Zeit: Bilder vom Menschen in der Zeichnung der Neuen Sachlichkeit. Kunsthalle zu Kiel, 2004, S. 152.
  4. Stadtlexikon Darmstadt. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, S. 671 f.
  5. Casseler Kunstausstellung 1922 – im Orangerieschlosz in der Karlsaue vom 3. Juni bis 27. August. Kassel 1922, S. 11 (Textarchiv – Internet Archive).
  6. Alexander Koch: Deutsche Kunst und Dekoration. Band 45. A. Koch, Darmstadt 1920, S. 138–139 (Textarchiv – Internet Archive).
  7. Alexander Koch: Deutsche Kunst und Dekoration. Band 46. A. Koch, Darmstadt 1920, S. 206 (Textarchiv – Internet Archive).