Kawase Hasui

Kawase Hasui, dritter von links
"Zōjōji in Shiba" (1925)

Kawase Hasui (japanisch 川瀬 巴水; * 18. Mai 1883 in Tokio; † 1957) war ein Meister des japanischen Holzschnitts der Shin-Hanga-Bewegung. Kurz vor seinem Tode wurde Hasui Kawase 1956 von der japanischen Regierung ausgezeichnet[1].

Biografie

Jugend und Ausbildung

Hasui wurde unter dem Namen Bunjiro am 18. Mai 1883 in Tokio als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren. Als Kind lernte Hasui im westlichen Stil zu malen. Sein erster Lehrer war Saburosuke Okada, der ihm die Techniken der Aquarall- und der Ölmalerei beibrachte. Hasuis Familie war über seine künstlerischen Ambitionen nicht sehr erfreut und versuchte, seinen künstlerischen Werdegang zu verhindern.

Die Schule hatte Hasui dennoch bereits im Alter von 12 Jahren verlassen und nahm zunächst beim Maler Aoyagi Bokusen Unterricht. Das Versprechen, das Familienunternehmen später weiter zu führen, machte dann auch eine Ausbildung bei Araki Kan'yu möglich. Erst die Heirat seiner Schwester Aya mit einem Ladenangestellten erlaubte Hasui schließlich, sich gänzlich der Kunst zuzuwenden.

Studium

Mit 26 versuchte Kawase Hasui zum ersten Mal, in die Werkstatt des großen Meisters der traditionellen japanischen Schule Kaburagi Kiyokata (1878–1973) einzutreten. Zunächst abgelehnt, gelang es ihm beim nächsten Versuch zwei Jahre später. Kiyokata erkannte bald Hasuis Talent und machte ihn mit Watanabe Shōzaburō bekannt.

Zusammenarbeit mit Watanabe

Kawase Hasui pflegte eine enge und lebenslange Zusammenarbeit mit dem Verleger Watanabe Shōzaburō (1885–1962), dem Gründer der Shin Hanga Bewegung. Er war es, der die hohe Kunst des japanischen Farbholzschnitts vor dem Aussterben bewahrt hat, indem er verarmte Künstler mit Aufträgen versorgte. Die Fotografie und moderne Druckverfahren hatten den Farbholzschnitt als Reproduktionstechnik überflüssig gemacht, doch die Entdeckung des künstlerischen Wertes der Holzschnitte bot eine Chance. Mehr als 100 Holzschnitte hatte Watanabe von Kawase verlegt. Dann vernichtete ein Brand nach einem Erdbeben 1923 alle Arbeiten und die dazugehörigen Druckstöcke, so dass Watanabe wieder von vorne beginnen musste. Auf über 400 Holzschnitte von Kawase brachte es Watanabe bis zum Tod des Künstlers.

Stil

Kawase Hasui entwickelte sich zu einem Meister der Atmosphäre. Menschliche Figuren tauchen selten und häufig vereinzelt, ja nahezu vereinsamt, in seinen Bildern auf. Die Kunst Kawases ist von traditionellen Landschaften und Stadtansichten geprägt. Seine Ansichten durch alle Jahreszeiten hindurch sind stets von kompositorischer Klarheit und poetischer Wirkung gekennzeichnet.

Ein Beispiel dieser Kunst Kawases ist der Farbholzschnitt aus dem Jahre 1933[2] Sendai Yamadera Tempel (Berg Tempel in Sendai), welcher am 18. September 2008 bei Christie’s in New York einen Käufer fand.

Anmerkungen

  1. Sein Holzschnitt „Der Zōjō-ji im Schnee“ wurde im Rahmen des Gesetzes zur Bewahrung wertvoller immaterieller Kulturgüter in die Liste der Beleg-Dokumente aufgenommen.
  2. Viele Holzschnitte wurden 1960, also nach Kawases Tod, nachgedruckt. In Japan ist es unüblich, Drucke zu nummerieren, etwa "5/100".

Literatur

  • Visions of Japan, Kawase Hasui's masterpieces, Hotei Publishing, Amsterdam 2004

Weblinks

Commons: Kawase Hasui – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

It-書.svg
Autor/Urheber: Mrmw, Lizenz: CC0
Kanji 書
Kawase Zôjôji.jpg
Kawase Hasui woodcut Shiba Zôjôji from series "20 views of Tokyo"
Ichimura uzaemon xv 1930.JPG
This is a photograph of the popular Meiji period kabuki actor Ichimura Uzaemon XV taken at the Kabukiza in 1930 in Tokyo. He is dressed as Togashi, the aristocrat in charge of the road barrier in the play Kanjincho, or the Subscription List. During the 1930s Uzaemon played opposite another popular Meiji period kabuki actor Matsumoto Koshiro VII who played Musashibo Benkei, the warrior monk and retainer of Minamoto Yoshitsune. Also in the picture is Ito Shinsui and possibly Hasui Kawase, both artists who were part of the revival at the time of the ukiyo-e woodblock print. They are surrounded by other dignitaries both Japanese and Western. The Western woman may possibly be an actress. It was around this time that kabuki as an art form was being popularized in the West and shortly before Charlie Chaplin visited Japan in 1932 and saw the Kabuki at Minamiza in Kyoto and Kabukiza in Tokyo where he met Nakamura Kichiemon I. Chaplin was and is still, extremely popular in Japan and his film 'City Lights' was adapted to Kabuki being called Komori no Yasusan, or Batman Yasu. In the photograph are Itō Shinsui 伊東深水 (4 February 1898–8 May 1972) ukiyo-e woodblock printer and Nihonga artist. Born Itō Hajime 伊東一 looking over Uzaemon's shoulder and Hasui Kawase 川瀬 巴水 (1883-1957) painter of Shin Hanga 新版画 (new prints) style of revived woodblock printing rear and between the two women