Kauber Zug

Geologische Karte des Rheinischen Schiefergebirges

Der Kauber Zug ist ein Schieferzug innerhalb des Rheinischen Schiefergebirges, in dem die Schieferlagen horizontbildend in bauwürdiger Qualität auftreten.

Entstehung

Die ursprünglich waagerecht verlaufenden Schichten des Kauber Zuges sind innerhalb der Grauwackenschiefer- und Quarzablagerungen des Devons entstanden. Durch Faltungen und Überschiebungen sind Schichten mit einem Einfallen von 70° und mehr in südöstlicher Richtung entstanden.

Lage

Beginnend im Idarwald auf der linken Rheinseite kreuzt der Kauber Zug zwischen Bacharach und Oberwesel den Rhein, um sich auf der rechten Rheinseite in nordöstlicher Richtung über Kaub und Weisel bis nach Usingen fortzusetzen. Bei Kaub haben die Lagerstätten ihre größte Ausdehnung und stellen in ihrer Verwendbarkeit eine Spitzenstufe dar. Aus diesem Grund wurden sie namensgebend für den ganzen Zug.

Bergwerke

Auswahl an Bergwerken, die die Lager des Kauber Zuges abbauten:

NameLageBetriebszeitenBetreibergesellschaftBemerkungBild

Kaub

Wilhelm-ErbstollenLage1837–1972Gebr. Puricelli'sche Betriebsgesellschaft
Vereinigte Schieferwerke Schilling & Co.
Zusammenschluss von über 20 Gruben20120108 KaubPortalWilhelmErbstollen.JPG
ErnestineLageseit 1899 zu Wilhelm-ErbstollenKaub Grube Ernestine Schacht-01.JPG
RennseiterLage1883–1887
1920–1930
1935–?
zu Wilhelm-Erbstollen20120108 KaubRennseiterstollen.JPG
ViktoriaLage1867 bis Ende 1950er JahreGewerkschaft Viktoriastollen
Gebr. Puricelli'sche Betriebsgesellschaft
Zusammenschluss von 9 GrubenKaub Schieferbergwerk Viktoriastollen Gebaeude.JPG

Weisel

Kreuzberg-WilhelmsbergLage1868–1980Gewerkschaft Blücherkonsolidiert mit Wilhelmsberg bei Wollmerschied.
Letzte Dachschiefergrube am Mittelrhein
2012 Weisel Schiefer Grube Kreuzberg.JPG
GlückaufLageum 1873–?
1950–1959
Vereinigte Schieferwerke Schilling & Co.konsolidiert mit Vogelsang. Vormals Eckert.2012 Weisel Grube Eckert Grube Glückauf Schiefer.JPG

Sauerthal

HeppenbergLage1843–1866
? bis 1975
Rheinische Schieferbergwerke R.H. Wolff
Rheinisches Mineralmahlwerk R.H.Wolff
Gustav Grolman, Düsseldorf
ab 1952 nur noch Materialgewinnung für das 1929–30 gebaute Mahlwerk (Foto) abgerissen ca. 2007Sauerthal Schiefermahlwerk Grube Heppenberg .JPG
Nordstern & MarcellusLage1861–1866
1920–1953
Sauerthal Dachschieferbergwerk Nordstern Marcellus.JPG
WilhelmineLage1830–1866
1922–1954
Gewerkschaft Schiefergrube WilhelmineSauerthal Schiefergrube Wilhelmine.JPG
HundsbergLage1847–1865
1925–1929
Rheinische Schieferbergwerke R.H. WolffGrube Hundsberg Sauerthal Schiefer.jpg

Nauroth

RositLage1741–1964heute Naturschutzgebiet
Meiers HoffnungLage

Bacharach

RheinLageseit 1889Schieferwerk Bacharach GmbHAbbau von Dachschiefer bis 1965.
Seitdem Herstellung von Schiefermehl und Vertrieb von ausländischen Produkten
Grube Rhein Bacharach Schiefer 2013.jpg

Literatur

  • Fritz Isert Beschreibungen rheinland-pfälzischer Bergamtsbezirke Band 2: Beschreibung des Bergamtsbezirks Diez, Verlag Glückauf, Essen 1968, S. 177 ff.
  • Frank und Ralf Staudt Schieferbergbau um Kaub in: Bergbau im Rhein-Lahn-Kreis, Herausgeber: Kreisverwaltung Rhein-Lahn, 1994, S. 65 ff.

Siehe auch

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20120108 KaubRennseiterstollen.JPG
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Ehemaliges Grubengebäude des Rennseiterstollens oberhalb von Kaub, Rheinland-Pfalz.
siehe auch Historische Fotos Archiv Rudi Spreitzer, Sauerthal
20120108 KaubPortalWilhelmErbstollen.JPG
Autor/Urheber: Marion Halft, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Eingang des Zechenhauses des Wilhelm-Erbstollen in Kaub
Sauerthal Schiefergrube Wilhelmine.JPG
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Ehemalige Schiefergrube Wilhelmine in Sauerthal
Sauerthal Dachschieferbergwerk Nordstern Marcellus.JPG
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Schieferprobe des Dachschieferbergwerkes Nordstern & Marcellus in Sauerthal, Rhein-Lahn-Kreis. Der Betrieb wurde 1953 eingestellt.
Grube Hundsberg Sauerthal Schiefer.jpg
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Gebäude der ehemaligen Schiefergrube Hundsberg bei Sauerthal, Rhein-Lahn-Kreis. Betriebszeiten 1847-1865 und 1925-1929. Letzter Betreiber waren die Rheinische Schieferbergwerke R.H. Wolff.
Sauerthal Schiefermahlwerk Grube Heppenberg .JPG
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Das ca. 2007 abgerissene Schiefermahlwerk von 1929/30 der Grube Heppenberg in Sauerthal
2012 Weisel Grube Eckert Grube Glückauf Schiefer.JPG
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Reste des Spalthauses der ehemaligen Schiefergrube Eckert, später Grube Glückauf bei Weisel, Rhein-Lahn-Kreis. Die Grube gehörte zu den Vereinigten Schieferwerken Schilling & Co. aus Goslar. Am 30. Mai 1959 wurde der Betrieb eingestellt.
Quelle: Eckert und Kreuzberg Forschungsgruppe Weiseler-Geschichte(n)
2012 Weisel Schiefer Grube Kreuzberg.JPG
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Gebäude der ehemaligen Grube Kreuzberg bei Weisel, Rhein-Lahn-Kreis. Bis zum 28. November 1980 wurde hier Dachschiefer abgebaut. Nach der Stilllegung wurde der Förderturm niedergelegt und die Schachtanlage verschlossen. Die Grube dient seitdem der Trinkwasserversorgung. Seit 1988 hat der Bildhauer Clemens M.Strugalla hier seine Werkstatt.
Quellen:
* Eckert und Kreuzberg Forschungsgruppe Weiseler-Geschichte(n)
* Clemens M. Strugalla Homepage
Kaub Grube Ernestine Schacht-01.JPG
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Gebäude der ehemaligen Grube Ernestine (links Maschinen- und Kesselhaus, rechts Kauenraum). Der 1899-1905 abgeteufte und heute abgedeckte Schacht diente der Bewetterung und Bergeförderung der Grube Wilhelm-Erbstollen. Der gemauerte Schornstein stand mit dem Kesselhaus in Verbindung, in dem sich zwei Dampfkessel befanden. Kaub, Rheinland-Pfalz.
Geologische Strukturen des Rheinischen Schiefergebirges.jpg
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Geologische Karte des Rheinischen Schiefergebirges mit Benennung der Großstrukturen nach Walter 1992.
Grube Rhein Bacharach Schiefer 2013.jpg
Autor/Urheber: Marion Halft, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Grube Rhein, Bacharach, Rheinland-Pfalz. Gegründet 1889, wurde in der Grube Rhein bis 1965 Dachschiefer abgebaut. Seitdem nur noch Rohstoffgewinnung für die Herstellung von Schiefermehl sowie Vertrieb von ausländischen Produkten.
Kaub Schieferbergwerk Viktoriastollen Gebaeude.JPG
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Gebäude des ehemaligen Schieferbergwerks Grube Viktoria, Kaub-Viktoriastollen, Rheinland-Pfalz