Kauber Zug

Der Kauber Zug ist ein Schieferzug innerhalb des Rheinischen Schiefergebirges, in dem die Schieferlagen horizontbildend in bauwürdiger Qualität auftreten.
Entstehung
Die ursprünglich waagerecht verlaufenden Schichten des Kauber Zuges sind innerhalb der Grauwackenschiefer- und Quarzablagerungen des Devons entstanden. Durch Faltungen und Überschiebungen sind Schichten mit einem Einfallen von 70° und mehr in südöstlicher Richtung entstanden.
Lage
Beginnend im Idarwald auf der linken Rheinseite kreuzt der Kauber Zug zwischen Bacharach und Oberwesel den Rhein, um sich auf der rechten Rheinseite in nordöstlicher Richtung über Kaub und Weisel bis nach Usingen fortzusetzen. Bei Kaub haben die Lagerstätten ihre größte Ausdehnung und stellen in ihrer Verwendbarkeit eine Spitzenstufe dar. Aus diesem Grund wurden sie namensgebend für den ganzen Zug.
Bergwerke
Auswahl an Bergwerken, die die Lager des Kauber Zuges abbauten:
Name | Lage | Betriebszeiten | Betreibergesellschaft | Bemerkung | Bild |
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Wilhelm-Erbstollen | Lage | 1837–1972 | Gebr. Puricelli'sche Betriebsgesellschaft Vereinigte Schieferwerke Schilling & Co. | Zusammenschluss von über 20 Gruben | |
Ernestine | Lage | seit 1899 zu Wilhelm-Erbstollen | |||
Rennseiter | Lage | 1883–1887 1920–1930 1935–? | zu Wilhelm-Erbstollen | ![]() | |
Viktoria | Lage | 1867 bis Ende 1950er Jahre | Gewerkschaft Viktoriastollen Gebr. Puricelli'sche Betriebsgesellschaft | Zusammenschluss von 9 Gruben | |
Kreuzberg-Wilhelmsberg | Lage | 1868–1980 | Gewerkschaft Blücher | konsolidiert mit Wilhelmsberg bei Wollmerschied. Letzte Dachschiefergrube am Mittelrhein | |
Glückauf | Lage | um 1873–? 1950–1959 | Vereinigte Schieferwerke Schilling & Co. | konsolidiert mit Vogelsang. Vormals Eckert. | |
Heppenberg | Lage | 1843–1866 ? bis 1975 | Rheinische Schieferbergwerke R.H. Wolff Rheinisches Mineralmahlwerk R.H.Wolff Gustav Grolman, Düsseldorf | ab 1952 nur noch Materialgewinnung für das 1929–30 gebaute Mahlwerk (Foto) abgerissen ca. 2007 | |
Nordstern & Marcellus | Lage | 1861–1866 1920–1953 | |||
Wilhelmine | Lage | 1830–1866 1922–1954 | Gewerkschaft Schiefergrube Wilhelmine | ||
Hundsberg | Lage | 1847–1865 1925–1929 | Rheinische Schieferbergwerke R.H. Wolff | ![]() | |
Rosit | Lage | 1741–1964 | heute Naturschutzgebiet | ||
Meiers Hoffnung | Lage | ||||
Rhein | Lage | seit 1889 | Schieferwerk Bacharach GmbH | Abbau von Dachschiefer bis 1965. Seitdem Herstellung von Schiefermehl und Vertrieb von ausländischen Produkten | ![]() |
Literatur
- Fritz Isert Beschreibungen rheinland-pfälzischer Bergamtsbezirke Band 2: Beschreibung des Bergamtsbezirks Diez, Verlag Glückauf, Essen 1968, S. 177 ff.
- Frank und Ralf Staudt Schieferbergbau um Kaub in: Bergbau im Rhein-Lahn-Kreis, Herausgeber: Kreisverwaltung Rhein-Lahn, 1994, S. 65 ff.
Siehe auch
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Eingang des Zechenhauses des Wilhelm-Erbstollen in Kaub
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Ehemalige Schiefergrube Wilhelmine in Sauerthal
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Schieferprobe des Dachschieferbergwerkes Nordstern & Marcellus in Sauerthal, Rhein-Lahn-Kreis. Der Betrieb wurde 1953 eingestellt.
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Gebäude der ehemaligen Schiefergrube Hundsberg bei Sauerthal, Rhein-Lahn-Kreis. Betriebszeiten 1847-1865 und 1925-1929. Letzter Betreiber waren die Rheinische Schieferbergwerke R.H. Wolff.
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Das ca. 2007 abgerissene Schiefermahlwerk von 1929/30 der Grube Heppenberg in Sauerthal
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Reste des Spalthauses der ehemaligen Schiefergrube Eckert, später Grube Glückauf bei Weisel, Rhein-Lahn-Kreis. Die Grube gehörte zu den Vereinigten Schieferwerken Schilling & Co. aus Goslar. Am 30. Mai 1959 wurde der Betrieb eingestellt.
Quelle: Eckert und Kreuzberg Forschungsgruppe Weiseler-Geschichte(n)
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Gebäude der ehemaligen Grube Kreuzberg bei Weisel, Rhein-Lahn-Kreis. Bis zum 28. November 1980 wurde hier Dachschiefer abgebaut. Nach der Stilllegung wurde der Förderturm niedergelegt und die Schachtanlage verschlossen. Die Grube dient seitdem der Trinkwasserversorgung. Seit 1988 hat der Bildhauer Clemens M.Strugalla hier seine Werkstatt.
Quellen:
* Eckert und Kreuzberg Forschungsgruppe Weiseler-Geschichte(n)
* Clemens M. Strugalla Homepage
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Gebäude der ehemaligen Grube Ernestine (links Maschinen- und Kesselhaus, rechts Kauenraum). Der 1899-1905 abgeteufte und heute abgedeckte Schacht diente der Bewetterung und Bergeförderung der Grube Wilhelm-Erbstollen. Der gemauerte Schornstein stand mit dem Kesselhaus in Verbindung, in dem sich zwei Dampfkessel befanden. Kaub, Rheinland-Pfalz.
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Gebäude der ehemaligen Grube Rennseiter-Stollen mit Transformatorenturm oberhalb von Kaub, Rheinland-Pfalz.
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Geologische Karte des Rheinischen Schiefergebirges mit Benennung der Großstrukturen nach Walter 1992.
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Grube Rhein, Bacharach, Rheinland-Pfalz. Gegründet 1889, wurde in der Grube Rhein bis 1965 Dachschiefer abgebaut. Seitdem nur noch Rohstoffgewinnung für die Herstellung von Schiefermehl sowie Vertrieb von ausländischen Produkten.
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Gebäude des ehemaligen Schieferbergwerks Grube Viktoria, Kaub-Viktoriastollen, Rheinland-Pfalz