Katzbach (Waldmünchen)
Katzbach Stadt Waldmünchen | ||
---|---|---|
Koordinaten: | 49° 19′ N, 12° 41′ O | |
Höhe: | 500 m ü. NHN | |
Einwohner: | 87 (9. Mai 2011)[1] | |
Postleitzahl: | 93449 | |
Vorwahl: | 09975 | |
Lage von Katzbach in Bayern |
Katzbach ist ein Ortsteil der Stadt Waldmünchen im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]
Geografie
Katzbach liegt an der Bahnstrecke Cham–Waldmünchen und an der parallel zur Bahnlinie verlaufenden Staatsstraße 2146, 7,7 Kilometer südlich von Waldmünchen und 8 Kilometer südwestlich der tschechischen Grenze. Östlich von Katzbach erstreckt sich in Nordsüdrichtung der Gebirgsstock Prosdorfer Forst mit mehreren über 700 Meter hohen Gipfeln. Direkt östlich von Katzbach erheben sich der Kathifelsen (752 Meter), der Arberblick (760 Meter) und der Vordere Hiener (781 Meter). An den Westhängen dieser Berge entspringen die Quellen des Lohgrabens. Der Lohgraben fließt Richtung Westen in die Ortschaft Katzbach hinein, wo er seinen Namen in Katzbach ändert und seinen Lauf Richtung Süden fortsetzt. Er mündet am westlichen Ortsrand von Cham in den Regen.[2][3]
Name
Katzbach ist ein sehr häufiger Name sowohl für Ortschaften als auch für Gewässer. Allein in Bayern gibt es vier Ortschaften und vier Bäche dieses Namens. Eine weitere Ortschaft namens Katzbach liegt nur 9,6 Kilometer südlich von der in diesem Artikel beschriebenen Ortschaft am westlichen Ortsrand von Cham, wo der Bach Katzbach in den Regen mündet.[2][3]
Geschichte
Katzbach (auch: Kazbach, Chatzbach, Chatzpach, Khazbach) gehört zu den auf -bach endenden Orten, die als Zeugen eines frühen Vordringens in das Waldland dem 10. und 11. Jahrhundert zugeordnet werden.[4] 1125 und 1160 wird ein Rahewinus de Kazbach erwähnt. In Katzbach ist auf dem Turmhügel ein mittelalterlicher Burgstall erhalten. Er deutet auf einen frühen Adelssitz hin.[5]
Katzbach wurde im Herzogsurbar des Wittelsbacher Heinrich XIII. aus dem Jahr 1301 erwähnt.[6][7] Im 14. Jahrhundert wurde Pesel der Zenger als Leuchtenbergischer Lehenträger in Katzbach genannt.[8] 1487 verkauften Ulrich von Waldau und seine Söhne ihre Güter in Katzbach an Sebastian Pflug.[9]
1563 hatte Katzbach 15 Mannschaften. 1588 gab es in Katzbach 1 Hof, 10 Güter, 3 Sölden, 1 Mühle und 1 Inwohner. 1622 wurde Katzbach mit 16 Mannschaften und 1 Mühle erwähnt. 1630 wurden für Katzbach 1 Hof, 8 Güter, 1 Tafern, 1 Mühle, 2 Söldengütl, 2 Sölden, 1 Kleinhäusl, 2 bloße Häusl und 1 Inwohner aufgeführt. 1703 wurden in Katzbach 1 Hof, 10 Güter, 4 Sölden und 3 Häusler verzeichnet. 1808 hatte die Ortschaft 19 Anwesen, 1 Tafern, 1 Müller, 1 Zimmermann, 1 Leinweber und 1 Hüthaus.[7]
1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei wurde Katzbach Steuerdistrikt. Der Steuerdistrikt Katzbach bestand aus den Dörfern Katzbach, Häuslarn, Kühnried und den Weilern Eschlmais und Bonholz.[10]
1820 wurden im Landgericht Waldmünchen Ruralgemeinden gebildet. Dabei wurde Katzbach mit 34 Familien Ruralgemeinde. Zur Ruralgemeinde Katzbach gehörten neben Katzbach das Dorf Kühnried mit 11 Familien sowie die Weiler Eschlmais mit 4 Familien und Roßhof mit 4 Familien. 1836 wurde der Gemeinde Katzbach die Gemeinde Häuslarn (17 Familien) mit Bonholz (3 Familien) angegliedert. Häuslarn hatte um diese Angliederung nachgesucht mit der Begründung, dass „die Gemeinde nur aus 12 Hausnummern bestehe und keines der Gemeindeglieder lesen oder schreiben könne.“[11][12]
1972 schloss sich die Gemeinde Katzbach der Gemeinde Geigant an, welche 1978 nach Waldmünchen eingegliedert wurde.[12][13]
Katzbach gehört zur Pfarrkuratie Geigant.[14][15][16][17][18] 1997 hatte Katzbach 154 Katholiken.[18]
Einwohnerentwicklung ab 1820
Jahr | Einwohner | Gebäude |
---|---|---|
1820 | 34 Familien | k. A.[11] |
1838 | 166 | 21[16] |
1861 | 192 | 59[19] |
1871 | 171 | 82[20] |
1885 | 138 | 23[21] |
1900 | 142 | 25[22] |
1913 | 135 | 20[17] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
---|---|---|
1925 | 128 | 20[23] |
1950 | 179 | 27[24] |
1961 | 153 | 28[25] |
1970 | 138 | k. A.[26] |
1987 | 139 | 34[27] |
2011 | 87 | k. A.[1] |
Tourismus und Sehenswürdigkeiten
Östlich von Katzbach am Berghang verläuft der 178 Kilometer lange Pandurensteig.[28][29]
In Katzbach 6 steht ein denkmalgeschütztes Waldlerhaus aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der Denkmalnummer D-3-72-171-67. Der Turmhügel Katzbach am Westrand von Katzbach ist ein ausgewiesenes Bodendenkmal mit der Denkmalnummer D-3-6642-0007.[30]
Ebenfalls am Westrand von Katzbach unterhalb des Turmhügels befindet sich ein Felsen, der ein ausgewiesenes Geotop ist mit der Nummer 372R031. Der Felsen besteht aus granatführendem metatektischem Gneis. Der Aufschluss zeigt diverse metamorphe Gefügeelemente. Zu sehen ist eine markante Bänderung durch Teilmobilisation (Metatexis), Quarzlinsen und Falten. Die roten Granatkristalle erreichen hier bis einen Zentimeter Durchmesser.[31]
Literatur
- Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3
Einzelnachweise
- ↑ a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 9. Mai 2022.
- ↑ a b c Katzbach bei Bayernatlas. Abgerufen am 9. Mai 2022.
- ↑ a b c Katzbach bei bavarikon.de. Abgerufen am 9. Mai 2022.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 8
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 13
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 27
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 125
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 31
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 33
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 173
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 177
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 184
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 181
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 58
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 202
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 193 (Digitalisat).
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 368 (Digitalisat).
- ↑ a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 195
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 810, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 993, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 939 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 981 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 999 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 859 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 632 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 122 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 255 (Digitalisat).
- ↑ Pandurensteig bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 29. April 2022.
- ↑ Pandurensteig bei naturpark-bayer-wald.de. Abgerufen am 29. April 2022.
- ↑ Denkmäler in Waldmünchen bei geodaten.bayern.de. Abgerufen am 9. Mai 2022.
- ↑ Felsen bei Katzbach bei umweltatlas.bayern.de. Abgerufen am 9. Mai 2022.
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Felsen bei Katzbach (Waldmünchen)
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Katzbach (Regen) beim Ort Katzbach, Waldmünchen