Katrin Apel

Katrin Apel
Katrin Apel, 2023
(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
NationDeutschland Deutschland
Geburtstag4. Mai 1973 (50 Jahre)
GeburtsortErfurtDeutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Karriere
DisziplinBiathlon
Skilanglauf
VereinWSV Oberhof,
SV Eintracht Frankenhain
TrainerHarald Böse
Nationalkaderseit 1994 (Biathlon)
Statuszurückgetreten
Karriereende2007
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen2 × Goldmedaille1 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Biathlon-WM4 × Goldmedaille5 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Biathlon-EM0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Langlauf-JWM0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Teilnehmer im Skilanglauf
 Nordische Junioren-Ski-WM
Silber1990 Les SaisiesStaffel
Bronze1993 Harrachov5 km klassisch
Teilnehmer im Biathlon
 Olympische Winterspiele
Gold1998 NaganoStaffel
Bronze1998 NaganoSprint
Gold2002 Salt Lake CityStaffel
Silber2006 TurinStaffel
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Gold1996 RuhpoldingStaffel
Gold1996 RuhpoldingMannschaft
Gold1997 OsrblieStaffel
Gold1999 KontiolahtiStaffel
Silber2000 OsloSprint
Silber2000 OsloStaffel
Silber2001 PokljukaStaffel
Silber2004 OberhofMassenstart
Bronze2004 OberhofStaffel
Silber2005 HochfilzenStaffel
 Biathlon-Europameisterschaften
Bronze1995 Le Grand-BornandSprint
Platzierungen im Biathlon-Weltcup

Debüt im Weltcup1995
Weltcupsiege23 (4 Einzelsiege)
Gesamtweltcup5. (2001/02)
Einzelweltcup13. (2001/02)
Sprintweltcup4. (2001/02)
Verfolgungsweltcup4. (2001/02)
Massenstartweltcup6. (2003/04)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Sprint334
 Verfolgung113
 Einzel001
 Massenstart011
 Staffel18174
 Team110
Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup

Debüt im Weltcup16. Januar 1993
 

Katrin Apel (* 4. Mai 1973 in Erfurt) ist eine ehemalige deutsche Biathletin und Skilangläuferin. Sie begann als Sechsjährige mit dem Skilanglauf, wurde bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 1990 mit der Staffel Zweite und gewann 1993 über 5 km klassisch die Bronzemedaille. Von 1994 bis 2007 war sie als Biathletin aktiv, in dieser Zeit erlangte sie bei Großveranstaltungen sechsmal die Gold-, sechsmal die Silber- und zweimal die Bronzemedaille. Im Weltcup gewann sie 18 Mal mit der Staffel, wurde dreimal Sprint- und einmal Verfolgungsiegerin.

Werdegang

Anfänge

Apel kam durch ihre Eltern zum Skisport und stand mit eineinhalb Jahren schon auf Brettern. Mit sechs Jahren begann sie im Trainingszentrum Gräfenroda mit dem Skilanglauf und war mit sieben bereits Kreismeisterin. Sie trainierte im Alter von zehn bis zwölf Jahren zwei- bis dreimal in der Woche und bestritt Wettkämpfe. Neben dem Skisport betrieb sie wie ihre Eltern Leichtathletik. Im Jahr 1979 kam sie an die Polytechnische Oberschule in Gräfenroda und wechselte 1985 zusammen mit ihrem Bruder Jens an die Kinder- und Jugendsportschule (KJS) in Oberhof. Apel war mit 1,45 m Größe und 33 kg Gewicht für Erfolge nicht gewappnet. Sie kam nur deswegen an die Kinder- und Jugendsportschule, weil sie gut Crosslaufen konnte und zehn Klimmzüge schaffte. In der achten Klasse war sie bereits Dritte bei den DDR-Meisterschaften und zwei Jahre später Spartakiade-Siegerin.[1]

Nach der 10. Klasse begann sie 1989 an der Pädagogischen Fachschule in Schmalkalden eine Ausbildung zur Erzieherin, die sie 1993 erfolgreich abschloss. Anschließend trat sie in die Sportfördergruppe der Bundeswehr ein, derzeit hat sie den Rang eines Hauptfeldwebels. Im neu gegründeten WSV Oberhof wurde sie von Ullrich Schneider, Kurt Albrecht und Gerold Köhler gefördert.[1]

1990 bis 1994

Apel holte in ihrer Zeit als Langläuferin 13 nationale Titel, war je dreimal Jugend- und Juniorenmeisterin und 1991 auch Titelträgerin in der Aktivenklasse über 5 km klassisch. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 1990 in Les Saisies belegte sie mit der deutschen Staffel den zweiten Platz und ein Jahr später den vierten Platz über 5 km Freistil und mit der DSV-Staffel. Bei den deutschen Meisterschaften erreichte sie über 10 km und im Staffelrennen jeweils den dritten Platz, und bei den Juniorenweltmeisterschaften 1993 wurde sie Dritte über 5 km klassisch, Vierte mit der Staffel und Sechste über 15 km Freistil. So schaffte sie den Durchbruch im Langlauf. Mit ihrem damaligen Verein WSV Oberhof feierte sie die nationale Staffel-Meisterschaft.[1]

1994 bis 1998

Nach der missglückten Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 1994 in Lillehammer wechselte Apel kurzentschlossen in das Lager der Biathleten. Gründe waren auch Unklarheit über ihre Rolle und Auseinandersetzungen im Verband. Weil sie noch im Langlaufkader war, nahm sie am Schießtraining heimlich teil. In ihrer ersten Saison 1994/95 stieg sie im Europacup ein. Apel überzeugte am Ende der Saison mit dem dritten Gesamtrang. Bei den Biathlon-Europameisterschaften 1995 in Le Grand-Bornand wurde sie im Sprint Dritte, und bei den deutschen Meisterschaften belegte sie mit der Staffel von Thüringen den zweiten Rang. Ein Jahr später stieg sie in den Biathlon-Weltcup auf. In der ersten Saison im Weltcup versagte sie regelmäßig am Schießstand, aber in der Staffel überzeugte sie mit guten Leistungen. In Oslo musste sie in der Staffel gleich zwei Strafrunden drehen, trotzdem wurde die Staffel des DSV-Quartetts Erste.[1]

Der Bundestrainer Müßiggang und Co-Trainer Böse vertrauten ihr, so dass sie bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 1996 in Ruhpolding in der Mannschaft und der Staffel zum Einsatz kam und zwei Goldmedaillen errang. Den ersten nationalen Titel holte sie sich über 15 km, im Sprint kam Rang zwei hinzu. In der Weltcup-Saison 1995/96 gelang ihr in Pokljuka im Einzel der dritte Rang und in der Gesamtwertung der 33. Rang. Bei den Weltmeisterschaften 1997 in Osrblie holte sie mit der Staffel wieder die Goldmedaille. Im Weltcup 1996/97 belegte sie am Ende der Saison Rang 26. Somit qualifizierte sie sich für die Olympischen Winterspiele 1998 in Nagano. In der Saison 1997/98 verbesserte sie sich in der Gesamtwertung auf Rang zwölf. Bei den Olympischen Winterspielen 1998 holte sie mit ihren Mannschaftskolleginnen Uschi Disl, Martina Zellner und Petra Behle die Goldmedaille in der Staffel und im Sprint die Bronzemedaille.[1]

1999 bis 2003

Die Saison 1998/99 schloss Apel als Achte ab. Zum Abschluss der Saison konnte sie in Val Cartier einen dritten Rang in der Verfolgung und in Oberhof einen zweiten Rang erringen. Sie holte mit der Staffel bei den Weltmeisterschaften 1999 in Kontiolahti wieder die Goldmedaille. Im Weltcup 2000 in Ruhpolding wurde sie mit nur 1,8 Sekunden Vorsprung Zweite vor Santer und in der Gesamtwertung Zehnte. Bei den Weltmeisterschaften 2000 in Oslo konnte sie erneut überzeugen. Sie holte im Sprint und mit der Staffel die Silbermedaille. In der Saison 2000/01 kam sie in Osrblie und Ruhpolding auf den dritten Rang im Sprint. Mit der deutschen Staffel holte sie bei den Weltmeisterschaften 2001 die Silbermedaille. Am Ende der Saison 2001/02 kam sie in der Gesamtwertung auf den fünften Rang, und sie feierte den ersten Sieg im Sprint und in der Verfolgung von Lahti. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City errang sie wieder die Goldmedaille mit der Staffel. Als Startläuferin musste sie in die Strafrunde, was ihr seit zwei Jahren nicht mehr passiert war. In der Saison 2002/03 wechselte sie vom WSV Oberhof zum SV Eintracht Frankenhain. In der Gesamtwertung landete sie auf dem 20. Rang, bei den Weltmeisterschaften 2003 in Chanty-Mansijsk war der 18. Rang im Sprint ihr bestes Ergebnis, in der Staffel kam sie nicht zum Einsatz.[1]

2004 bis 2006

Die Saison 2003/04 verlief für Apel besser als die vorige Saison, und sie kam in der Gesamtwertung auf den siebten Rang. Bei den Heimweltmeisterschaften 2004 in Oberhof holte sie im Massenstart die Silbermedaille und in der Staffel die Bronzemedaille. In der Wintersaison 2004/05 holte sie sich den vierten Einzelsieg im Sprint in Chanty-Mansijsk, und in der Gesamtwertung landete sie auf dem achten Rang. Eine Saison später glückten ihr sieben Top-Ten-Platzierungen im Weltcup. Bei ihren letzten Olympischen Winterspielen 2006 gelang ihr nur in der Staffel die Silbermedaille. Im Weltcup kam sie am Ende der Saison auf den achten Rang.[1]

Nach einer Saison 2006/07 mit durchschnittlichen Leistungen, die durch Probleme mit der Schulter geprägt war, schaffte Apel erstmals seit elf Jahren keine Nominierung für die Biathlon-Weltmeisterschaften 2007 in Antholz und erklärte am 26. Februar 2007 ihren Rücktritt vom Biathlonsport zum Saisonende. Nach 22 Jahren Leistungssport bestritt sie am 18. März 2007 ihr letztes Weltcuprennen in Chanty-Mansijsk und erreichte in der Gesamtwertung den 19. Rang.[2]

Karriereende

Nach dem Ende ihrer Karriere strebt sie neben repräsentativen Aufgaben für Sponsoren und Ausrüster eine zusätzliche Ausbildung als Ergotherapeutin an, um „auf jeden Fall wieder mit Kindern zu arbeiten“.[3]

Erfolge

Biathlon-Weltcup-Platzierungen

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
PlatzierungEinzelSprintVerfolgungMassenstartTeamStaffelGesamt
1. Platz3111823
2. Platz31111723
3. Platz1431413
Top 107393110246135
Punkteränge17907432246261
Starts401047732246301
Stand: Saisonende 2006/07, Karriereabschluss

Weltcupsiege

StaffelrennenEinzelrennen
Nr.DatumOrtDisziplin
1.17. Dez. 1995Norwegen OsloStaffel
2.6. Feb. 1996Deutschland Ruhpolding(ws1)Team
3.8. Feb. 1996Deutschland Ruhpolding(ws1)Staffel
4.19. Feb. 1998Japan Nagano(ws2)Staffel
5.17. Dez. 1998Slowakei OsrblieStaffel
6.14. Feb. 1999Finnland Kontiolahti(ws3)Staffel
7.14. Jan. 2000Deutschland RuhpoldingStaffel
8.23. Jan. 2000Italien AntholzStaffel
9.10. März 2000Finnland LahtiStaffel
10.10. Dez. 2000Slowenien PokljukaStaffel
11.7. Dez. 2001Osterreich HochfilzenStaffel
12.14. Dez. 2001Slowenien PokljukaStaffel
13.17. Jan. 2002Deutschland RuhpoldingStaffel
14.18. Feb. 2002Vereinigte Staaten Salt Lake City(ws4)Staffel
15.6. Dez. 2002Schweden ÖstersundStaffel
16.10. Jan. 2003Deutschland OberhofStaffel
17.14. Jan. 2004Deutschland RuhpoldingStaffel
18.6. Jan. 2005Deutschland OberhofStaffel
Nr.DatumOrtDisziplin
1.14. März 2002Finnland LahtiSprint
2.17. März 2002Finnland LahtiVerfolgung
3.21. März 2002Norwegen OsloSprint
4.16. März 2005Russland Chanty-MansijskSprint
(ws1) 
Biathlon-Weltmeisterschaften 1996
(ws2) 
Olympische Winterspiele 1998
(ws3) 
Biathlon-Weltmeisterschaften 1999
(ws4) 
Olympische Winterspiele 2002

Ehrenbürgerin

Apels Heimatgemeinde Gräfenroda ernannte sie 2002 zur Ehrenbürgerin.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Katrin Apel. In: Internationales Sportarchiv 44/2007 Munzinger-Archiv. 3. November 2007.
  2. Katrin Apel macht Schluss
  3. Biathlon-Olympiasiegerin Apel hört auf
  4. Ehrenbürger (Memento desOriginals vom 21. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.graefenroda.de

Auf dieser Seite verwendete Medien

Biathlon pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Biathlon
Cross country skiing pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Cross country skiing
Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here pertains to the 2016 Olympics in Rio de Janeiro.
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here pertains to the 2016 Olympics in Rio de Janeiro.
2023-02-19 BMW IBU World Championships Biathlon Oberhof 2023 – Women 12.5 km Mass Start by Sandro Halank–029.jpg
(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
12,5 km Massenstart der Frauen bei den BMW-IBU-Biathlon-Weltmeisterschaften 2023 in Oberhof