Kathedrale von Angers

Kathedrale von Angers
Grundriss

Die dem hl. Mauritius (französisch Saint-Maurice) geweihte Kathedrale von Angers ist das religiöse Zentrum der Stadt und des Bistums Angers. Seit dem Jahr 1862 ist das Bauwerk als Monument historique anerkannt.[1] Sie ist eines der Hauptwerke der Angevinischen Gotik. Die teilweise noch romanische Fassadengestaltung ist dabei nicht untypisch.

Lage

Die Kathedrale liegt auf dem höchsten Punkt der Stadt (ca. 60 m) jeweils ca. 400 m vom Schloss (château) und vom Fluss Maine entfernt. Die Kirche ist nicht geostet, sondern nach Südosten ausgerichtet.

Geschichte und Architektur

Zu Beginn des 11. Jahrhunderts ließ Hubert von Vendôme, Bischof von Angers in den Jahren zwischen 1006 und 1047, eine neue Kirche mit einem einzigen Schiff bauen. Die neue Kathedrale wurde am 16. August 1025 geweiht. Bereits nach sieben Jahren brannte das Gotteshaus nieder und wurde erst Ende des 11. Jahrhunderts von Bischof Geoffroy de Tours (1081–1093) wieder benutzbar gemacht. Seine Nachfolger Renaud de Martigné (1102–1125) und Ulger (1125–1148) ließen die Kathedrale dann schließlich wiederaufbauen. Unter den Bischöfen Normand de Doué (1148–1153) und Guillaume de Beaumont (1202–1240) wurden die Arbeiten weiter vorangetrieben.

Die romanischen Mauern des Kirchenschiffs blieben bis zur halben Höhe erhalten. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts erhielt die Kirche ein gebustes Kreuzrippengewölbe, welches zum Vorbild vieler Gewölbe der angevinischen Gotik wurde (Domikalgewölbe). Etwas später entstanden das Querschiff und der Chor, der über den spätantiken Mauern der Stadt errichtet wurde. Die beiden Westtürme wurden in den Jahren 1518 und 1523 fertiggestellt; der achteckige Pavillon mit aufgesetzter Laterne des mittleren Turms stammt aus dem 17. Jahrhundert.

frühgotisches Westportal

Dimensionen

  • Gesamtlänge: 90,47 m
  • Breite der Westfassade: 23 m
  • Höhe des Schiffs: 24,7 m
  • Breite des Schiffs: 16,4 m
  • Länge des Schiffs: 48 m
  • Höhe der Türme: 75 m

Ausstattung

Unter den Kunstwerken in der Kathedrale (siehe Anm. 1) befinden sich:

Orgel

Orgel

Die Geschichte der Orgeln reicht zurück in das 14. Jahrhundert. Das heutige Instrument geht zurück auf eine Orgel, die im Jahr 1617 vom Orgelbauer Jacques Girardet erbaut wurde, wohl unter Wiederverwendung von Pfeifenmaterial aus der Vorgängerorgel. Diese Orgel hatte 47 Register auf drei Manualen. Ein Pedalwerk kam erst 1701 hinzu. Im 18. Jahrhundert wurde das Orgelgehäuse ersetzt. In den Jahren 1869–1872 wurde die Orgel von Aristide Cavaillé-Coll reorganisiert. 1959 wurde das Instrument elektrifiziert und um 19 Register auf nun 66 Register auf drei Manualen und Pedal erweitert.[2]

I Positif de Dos C–g3
Quintaton16′
Montre8′
Bourdon8′
Unda Maris8′
Prestant4′
Flûte douce4′
Quinte223
Doublette2′
Cornet V8′
Fourniture III
Cymbale III
Trompette8′
Cromorne8′
Clairon4′
II Grand Orgue C–g3
Montre16′
Bourdon16′
Montre8′
Bourdon8′
Flûte harmonique8′
Salicional8′
Grosse Quinte513
Prestant4′
Flûte4′
Quinte223
Doublette2′
Tierce135
Grand Cornet V16′
Plein-jeu IV
Cymbale III
Bombarde16′
Trompette8′
Clairon4′
Trompette en chamade8′
Clairon en chamade4′
III Récit expressif C–g3
Bourdon16′
Principal8′
Quintaton8′
Viole de gambe8′
Voix céleste8′
Flûte harmonique8′
Prestant4′
Flûte octaviante4′
Nazard223
Octavin2′
Tierce135
Fourniture IV
Cymbale IV
Bombarde16′
Trompette8′
Basson-Hautbois8′
Voix humaine8′
Clairon4′
Pédale C–f1
Soubasse32′
Contrebasse16′
Bourdon16′
Violoncelle8′
Bourdon8′
Flûte8′
Octave4′
Doublette2′
Plein-jeu IV
Bombarde acoustique32′
Bombarde16′
Trompette8′
Clairon4′

Siehe auch

Weblinks

Commons: Kathedrale von Angers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kathedrale von Angers
  2. Nähere Informationen zur Orgel

Koordinaten: 47° 28′ 14″ N, 0° 33′ 18″ W

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