Kathedrale und Kirchen von Etschmiadsin und archäologische Stätte von Swartnoz

Kathedrale und Kirchen von Etschmiadsin und archäologische Stätte von Svartnots
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem

Ejmiadzin Cathedral2.jpg
Kathedrale von Etschmiadsin
Vertragsstaat(en):Armenien Armenien
Typ:Kultur
Kriterien:(ii)(iii)
Fläche:74,3 ha
Referenz-Nr.:1011
UNESCO-Region:Asien und Pazifik
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung:2000  (Sitzung 24)

Kathedrale und Kirchen von Etschmiadsin und archäologische Stätte von Svartnots[1] ist eine von der UNESCO gelistete Stätte des Weltkulturerbes in Armenien.[2] Die Welterbestätte umfasst die Kathedrale, drei Kirchen und einen Friedhof in Armeniens antiker Hauptstadt Etschmiadsin sowie die östlich der Stadt gelegene archäologische Stätte von Swartnoz mit den Ruinen einer Kathedrale, eines Palastes und anderer Gebäude.

Hintergrund

Armenien ist der älteste christliche Staat der Welt. Schon 301 (nach anderen Quellen 314) erhob König Trdat III. das Christentum zur Staatsreligion. Die Armenische Apostolische Kirche gehört zu den orientalisch-orthodoxen Kirchen, die sich im 5. Jahrhundert von der römischen Reichskirche getrennt hatten. Vom 2. bis 4. Jahrhundert war Etschmiadsin, damals Wagharschapat genannt, Hauptstadt des Königreichs und wurde auch zum Sitz des Katholikos der Armenischen Apostolischen Kirche. Daher gelten seine Kirchen als wichtiges Beispiel für die frühe armenische Kirchenbaukunst. Dabei handelt es sich vorwiegend um Kreuzkuppelkirchen, meist in Form eines Tetrakonchos (Zentralbau mit vier Konchen). 641 verlegte Katholikos Nerses III. Ischkanetsi seinen Sitz von Etschmiadsin in das benachbarte Swartnoz und ließ dort einen neuen Amtssitz und eine neue Kathedrale bauen.

Eintragung

Kathedrale und Kirchen von Etschmiadsin und archäologische Stätte von Svartnots wurde 2000 aufgrund eines Beschlusses der 24. Sitzung des Welterbekomitees als Kulturerbestätte in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen.[3] In der Begründung für die Eintragung heißt es unter anderem:[2]

Die Kathedrale und die Kirchen von Etschmiadsin und die archäologischen Überreste in Swartnoz veranschaulichen anschaulich die Entstehung und Entwicklung der armenischen Kreuzkuppelkirche, die einen tiefgreifenden Einfluss auf die architektonische und künstlerische Entwicklung in der Region ausübte.

Die Eintragung erfolgte aufgrund der Kriterien (ii) und (iii).[2]

(ii): Die Entwicklungen in der Kirchenarchitektur, die in herausragender Weise durch die Kirchen in Etschmiadsin und die archäologische Stätte von Swartnoz repräsentiert werden, hatten tiefgreifenden Einfluss auf die Gestaltung von Kirchen in einem weiten Gebiet.

(iii): Die Kirchen in Etschmiadsin und die archäologische Stätte von Swartnoz veranschaulichen lebendig sowohl die Spiritualität als auch die innovative künstlerische Leistung der armenischen Kirche von ihrer Gründung an.

Umfang

Die Welterbestätte besteht aus sechs voneinander getrennten Arealen.[4] Diese umfassen insgesamt einen Schutzbereich von 74,3 ha.[2] Die einzelnen Schutzbereiche sind jeweils von Pufferzonen umgeben. Die Kathedrale, die St.-Gajane-Kirche und der Friedhof haben eine gemeinsame Pufferzone, ebenso die Sankt-Hripsime-Kirche und die Schoghakat-Kirche.

Ref.-Nr.BezeichnungLageerbautSchutzbereichPufferzoneBild
1011-001Kathedrale von Etschmiadsin
mit umgebenden Gebäuden
Etschmiadsin
Provinz Armawir
(Geokoordinaten)
61816,4 ha31 haEtchmiadzin cathedral.jpg
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1011-002St.-Gajane-Kirche
mit umgebenden Gebäuden
Etschmiadsin
Provinz Armawir
(Geokoordinaten)
630–6340,4 ha
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1011-003Friedhof der KongregationEtschmiadsin
Provinz Armawir
(Geokoordinaten)
11,4 ha
1011-004Sankt-Hripsime-KircheEtschmiadsin
Provinz Armawir
(Geokoordinaten)
61819,2 ha?S. Hripsime exterior.JPG
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1011-005Schoghakat-KircheEtschmiadsin
Provinz Armawir
(Geokoordinaten)
16946,2 haShoghakat Church 04.jpg
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1011-006Archäologische Stätte von Swartnoz
mit den Ruinen der Kathedrale, des
Palastes und anderer Gebäude
Swartnoz
Provinz Armawir
(Geokoordinaten)
643/650–65118,8 ha24 haCathedral of Zvartnots2.JPG
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Literatur

  • Jasmine Dum-Tragut: Zwarthnots, Vagharschapat/Edschmiatsin. In: Armenien. 8. aktualisierte und erweiterte Auflage. Trescher Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-89794-385-8, S. 170–180.

Weblinks

  • Kathedrale und Kirchen von Etschmiadsin und archäologische Stätte von Svartnots auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).

Einzelnachweise

  1. Offizielle Bezeichnung englisch Cathedral and Churches of Echmiatsin and the Archaeological Site of Zvartnots, französisch Cathédrale et les églises d’Etchmiadzine et le site archéologique de Zvarnotz, deutsche Bezeichnung entsprechend Welterbeliste. In: www.unesco.de. Abgerufen am 16. November 2017. mit Anpassung der Transkription
  2. a b c d Cathedral and Churches of Echmiatsin and the Archaeological Site of Zvartnots. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 16. November 2017 (englisch).
  3. Decision : CONF 204 X.C.1. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 17. November 2017 (englisch).
  4. Cathedral and Churches of Echmiatsin and the Archaeological Site of Zvartnots. Maps. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 17. November 2017 (englisch).

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Etchmiadzin cathedral.jpg
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The Etchmiadzin Cathedral, one of the oldest churches in Armenia from the 5th century in Armenia's holy city of Ejmiatsin, Armenia.
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S. Hripsime Church
Kostel sv. Gajané.jpg
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The Saint Gayane Church in Ejmiatsin (Armavir, Armenia).
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Dieses Bild zeigt das Denkmal in Armenien mit der Nummer
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Kathedrale von Swartnoz in Armenien. Erbaut im 7. Jahrhundert, UNESCO-Weltkulturerbe.
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Etchmiadzin Cathedral, the mother church of Armenia.