Kasseler Strünkchen

Kasseler Strünkchen (von „Strunk“), auch als Schlupperkohl bekannt, ist eine Sorte des Gartensalats, Sortengruppe Römersalat (Lactuca sativa var. longifolia, syn var. romana), die früher besonders in Nordhessen angebaut wurde und heute fast verschwunden ist. Die Sorte wird nicht mehr kommerziell angebaut, ist aber als Liebhaber- bzw. Nischenprodukt bei spezialisierten Saatgutanbietern zu finden.[1]

Beschreibung

Die Pflanze erreicht eine Höhe von 50 bis 60 cm, die Strünke einen Durchmesser von bis zu 7 cm.[2]

Beim Kasseler Strünkchen sind sowohl die Blätter als auch die Strünke genießbar. Sie werden kleingeschnitten gekocht und als Gemüse zubereitet.

Verwandtschaft

Während die meisten Salatsorten, bei denen der Stiel oder Strunk verwendet wird, meist als „Spargelsalat“ bezeichnet, aus Ostasien stammen, stammt das Kasseler Strünkchen aus einer Verwandtschaftsgruppe mit Verbreitungszentrum im Mittelmeerraum.[3] Die ältesten Kultivare der Sorte stammen schon von 1850.[4]

Einzelnachweise

  1. Susanne Huyskens-Keil, Cornelia Lehmann, Gunilla Lissek-Wolf: Wiedereinführung alter Salatsorten zur regionalen Vermarktung. Abschlussbericht Modell- und Demonstrationsvorhaben im Bereich der biologischen Vielfalt. Humboldt-Universität zu Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Gartenbauwissenschaften 2009.
  2. Sylvia von Canstein: Altes Gemüse, neu entdeckt – Das Urgemüse Kasseler Strünkchen wird immer beliebter (PDF; 256 kB) Landwirtschaftliches Wochenblatt 32/2014, Rubrik „Hof & Familie“, S. IV–V
  3. Reinhard Lieberei, Christoph Reisdorff: Nutzpflanzen. Georg Thieme Verlag, 2012. ISBN 978-3-13-151638-1 Vorschau bei Google Books
  4. I. W. Boukema, Th. Hazekamp, Th. J. L. van Hintum: The CGN Lettuce Collection. Centre for Genetic Ressources (CGN), Wageningen, Netherlands 1990.