Kaspar Friedrich von Kahlbutz

Kaspar Friedrich von Kahlbutz (* 1688 in Kampehl; † 4. Juni 1745 bei Hohenfriedeberg) war ein preußischer Oberst.

Leben

Herkunft und Familie

Kaspar Friedrich war Angehöriger des mit seinem Neffen, dem preußischen Oberst, Friedrich Christian Heinrich von Kahlbutz (1724–1783) im Regiment zu Fuß „Prinz Ferdinand“ (Nr. 34), im Mannesstamm abgegangenen märkischen Adelsgeschlechts von Kahlbutz.[1] Seine Eltern waren der kurbrandenburgische Kornett im Regiment des „Generals der Reiterei“ Prinz Friedrich II. von Hessen-Homburg und Erbherr auf Kampehl Christian Friedrich von Kahlbutz (1651–1702) und Margarete von Rohr († 1724). Der preußische Oberst und Chef des Landregiments Nr. 4 (Stettin), Baltzer Julius von Kahlbutz († 1752) war sein Bruder.

Werdegang

Kahlbutz trat 1706 beim Infanterieregiment (Nr. 5) in die Preußische Armee ein. 1715 hat er den Pommernfeldzug mitgemacht und war bis 1732 in den Rang eines Hauptmanns avanciert. Seine Beförderung zum Major hat er am 28. Juni 1735 erhalten. Nach seinem Wechsel ins neu errichtete Infanterieregiment (Nr. 34) stieg er im Jahr 1741 zum Oberstleutnant auf. Im Ersten Schlesischen Krieg hat er sich den Orden Pour le Mérite verdient[2] und erhielt 1742 als Kommandeur sein erstes Grenadierbataillon, welches aus den Grenadierkompanien der Regimenter 16 und 34 zusammengesetzt war. Er avancierte im März 1744 zum Oberst und übernahm er ein Grenadierbataillon, welches aus den Grenadierkompanien der Regimenter 2 und 24 zusammengesetzt war. Zu Beginn des Zweiten Schlesischen Krieges rückte er mit der Armee des Königs in Böhmen ein und eroberte mit seinem Bataillon Schloss Tetschen, setzte die Besatzung gefangen und machte somit die Elbe für den Transport der preußischen Artillerie frei.[3] Am 23. August wurde ihm sein nunmehr drittes Grenadierbataillon, zusammengesetzt aus Grenadierkompanien des Infanterieregiments (Nr. 24) und dem Garnisonregiment (Nr. 5) aufgetragen. Am 4. September wurde er abermals Kommandeur eines Grenadierbataillons mit den Kompanien der Regimenter Nr. 24 und Nr. 27. Vor Prag zeichnete er sich am 11. September bei der Erstürmung des Ziskaberges aus. Kahlbutz ist in der Schlacht bei Hohenfriedeberg gefallen.[4]

Literatur

  • Hahnke: Friedrichs des Grossen Briefe an seinen Vater, geschrieben in den Jahren 1732 bis 1739. Berlin 1838, S. 188
  • Gottlob Naumann: Sammlung ungedruckter Nachrichten, so die Geschichte der Feldzüge der Preußen von 1740 bis 1782 erläutern, Band 1, Dresden 1782, S. 187, FN k
  • Matthias Gericke: Der arme Oberst Kahlbutz. In: Jahrbuch Ostprignitz-Ruppin 2015, Jg. 24, S. 168–180
  • Anton Balthasar König: Kaspar Friedrich von Kahlbutz. In: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, welche sich in Preußischen Diensten berühmt gemacht haben. Band 2. Arnold Wever, Berlin 1789, S. 219 (Kaspar Friedrich von Kahlbutz bei Wikisource [PDF]). Nachdruck: LTR, Starnberg 1989, ISBN 3-88706-305-8
  • Günther Gieraths: Die Kampfhandlungen der Brandenburgisch-Preußischen Armee 1626–1807, Walter de Gruyter, Berlin 1964 S. 574 (siehe auch S. 7, 58, 82, 91, 111 u. 309)
  • Johann Friedrich Seyfart: Lebens- und Regierungs-Geschichte Friedrichs des andern Königs in Preussen, Band 1, Böhmen, 1788, S. 296, FN 446 und S. 398, FN 619
  • Eduard Lange: Die Soldaten Friedrich’s des Großen Hermann Mendelssohn, Leipzig [1853], S. 289
  • Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon, Band 3, Leipzig 1837, S. 49–50

Einzelnachweise

  1. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 4, Leipzig 1863, S. 621.
  2. Gustaf Lehmann: Die Ritter des Ordens pour le mérite. Band 1, Mittler, Berlin 1913, S. 20, Nr. 144.
  3. Friedrich Christoph Jonathan Fischer: Geschichte Friedrich’s des Zweyten, Königs v. Preussen, Band 1, Halle 1787, S. 136–137.
  4. Gustav Berthold Volz: Historische und militärische Schriften Friedrichs des Großen, 1916, S. 117.