Kashima Antlers

Kashima Antlers
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Basisdaten
NameFußball-Club Kashima Antlers
(jap.:鹿島アントラーズ)
SitzKashima, Japan
Gründung1993
PräsidentJapanJapan Shigeru Ibata
Websiteantlers.co.jp
Erste Fußballmannschaft
CheftrainerJapanJapan Daiki Iwamasa
SpielstätteKashima Soccer Stadium
Plätze42.300
LigaJ1 League
20235. Platz
Heim
Auswärts

Die Kashima Antlers (jap. 鹿島アントラーズ, Kashima antorāzu, von engl. antlers: Geweih) sind ein japanischer Profi-Fußballverein aus der Stadt Kashima (Präfektur Ibaraki). Die Antlers, die passend zu ihrem Namen einen Hirsch als Maskottchen führen, sind mit acht Titeln der Rekordmeister der seit 1993 aktiven Profiliga J. League. Im Jahr 2007 gelang sogar das Double aus Meisterschaft und Kaiserpokal.

Vereinsgeschichte

1991–1993: Gründung und Einführung des Profifußballs

Der Klub, der von der dazugehörigen Aktiengesellschaft K.K. Kashima Antlers F.C. (株式会社鹿島アントラーズ・エフ・シー, kabushiki-gaisha Kashima Antorāzu efu shī; engl. Kashima Antlers F.C, Ltd.) betrieben wird, gehört zu knapp zehn Prozent den fünf Heimatstädten des Klubs – neben Kashima sind das Kamisu, Itako, Hokota und Namegata–, zu über 90 Prozent 39 örtlichen Unternehmen.[1] Er ging im Februar 1991 aus dem (bis 1975 in Osaka ansässigen) Sumitomo Kinzoku Kōgyō Shukyū-dan (engl. Sumitomo Metal Industries' football club), einer Werksmannschaft des Bergbauunternehmens Sumitomo Kinzoku Kōgyō, hervor. Erster Star des neu gegründeten Teams war der Brasilianer Zico, der im Mai 1991 verpflichtet wurde. Erst im Juli des gleichen Jahres wurde nach einem Fanentscheid der Name „Kashima Antlers“ angenommen. Zur offiziellen Gründung kam es dann im Oktober 1991. Im Folgejahr traten weitere Änderungen in Kraft, die den Verein in Richtung Profifußball führten. Ein Vereinslogo, ein Maskottchen und die Klubhymne wurden vorgestellt. Zum Jahresbeginn 1993 wurde das neue Vereinsheim, die Trainingsplätze und das Stadion eingeweiht. Im Mai 1993 kam es zum ersten Spiel im neuen Kashima Soccer Stadium. Im Freundschaftsspiel begegneten die Antlers dem brasilianischen Verein Fluminense Rio de Janeiro.

Im Zuge der Entscheidung, in Japan eine Profi-Fußballliga zu etablieren und mehrere Vereine in kleineren Städten anzusiedeln, wurde auch die Sumitomo-Mannschaft in ein neues Joint-Venture eingebracht, an der sich neben dem Stahlkonzern vor allem die Stadt Kashima und die umliegenden Kommunen beteiligten. Die neue Mannschaft, die den Namen Antlers tragen sollte, gewann auf Anhieb die Hinrunde der ersten J.-League-Saison 1993, was sie zur Teilnahme am Meisterschaftsfinale berechtigte. Obwohl dieses gegen Verdy Kawasaki verloren ging, war dies doch ein enormer Achtungserfolg einer Mannschaft, deren Vorgänger noch nie einen nationalen Titel gewonnen hatte oder auch nur in ein Pokalfinale eingezogen war. Ihr erstes Pokalendspiel verloren die Antlers nur wenige Wochen nach der Niederlage im Meisterschaftsfinale mit 2:6 gegen die Yokohama Marinos.

1994–2000: Etablierung zur erfolgreichsten Mannschaft Japans

Der erste große Erfolg ließ noch einige Jahre auf sich warten. Mit der Verpflichtung des brasilianischen Trainers João Carlos startete der Verein in erfolgreiche Jahre. In der Saison 1996 ging der Meistertitel erstmals nach Kashima. Dabei setzte man sich knapp gegen Nagoya Grampus Eight und Yokohama Flügels durch. Im darauf folgenden Jahr gewannen sie sowohl den Kaiserpokal und den Yamazaki Nabisco Cup. Das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte war das Jahr 2000, als das Triple aller nationalen Wettbewerbe gewonnen werden konnte (dieses Kunststück konnte in Japan bisher keine Mannschaft wiederholen). Meistermacher dieser Zeit war der Brasilianer Toninho Cerezo. 2002/03 war der Klub erstmals berechtigt, an der neu geschaffenen AFC Champions League teilzunehmen. Ohne Sieg schied man frühzeitig in der Gruppenphase aus. 2003 folgte der erste internationale Triumph: der Gewinn der ersten Ausgabe des A3 Champions Cup, der zwischen Japan, China und Südkorea ausgetragen wird. In drei von drei Begegnungen siegten die Antlers zwei Mal und spielten nur gegen den südkoreanischen Vertreter Seongnam Ilhwa Chunma unentschieden. Schon vor und nach diesem Erfolg wurde es national dann ein wenig ruhiger um den Verein. 2004 und 2006 kam der Klub dann sogar nur auf Rang sechs im Ligawettbewerb. Der letzte Erfolg konnte 2002 mit dem Sieg des Super Cups gefeiert werden.

Zur Spielzeit 2006 wurde Erfolgscoach Toninho Cerezo von seinem Landsmann Paulo Autuori ersetzt. Doch auch dieser brachte nicht die erwünschten Erfolge. Erst mit Oswaldo de Oliveira holte man sich den Erfolg wieder in den Verein. Zwischen 2007 und 2009 gewann die Mannschaft drei Mal in Folge die nationale Meisterschaft.

Im September 2008 kam der Klub weltweit in die Presse, nachdem dieser einem Fan ein lebenslanges Stadionverbot erteilte. Beim Spiel gegen Kashiwa Reysol schlug ein Zuschauer den Eckball ausführenden Alex, Spieler von Reysol, mit einer Fahne nieder. Das Spiel endete 1:1.[2]

2010 setzte sich die Mannschaft souverän in der Gruppenphase der AFC Champions League 2010 durch. Als einziges Team im Wettbewerb gewann der Klub alle Begegnungen und gab sich damit keine Blöße. Doch bereits in der ersten Runde der K.-o.-Phase schied Oliveiras Team nach 0:1 gegen die südkoreanische Mannschaft Pohang Steelers aus. Schon im Vorjahr scheiterte man in der gleichen Runde am FC Seoul. Bei der AFC Champions League 2008 feierte das Team seinen bisher höchsten Erfolg in diesem Turnier. Am 12. März 2008, beim Auswärtsspiel gegen den FC Krung Thai Bank aus Thailand siegten die Antlers mit 9:1.[3] Dreifacher Torschütze war der Brasilianer Marquinhos. Das Rückspiel im heimischen Kashima Soccer Stadium entschieden die Akteure ebenfalls nach 8:1 für sich. Da sich damals noch weniger Mannschaften für die K.-o.-Phase qualifizierten, waren die Antlers im Viertelfinale, wo man aber auch scheiterte (1:1 und 0:1 gegen Adelaide United).

Den ersten Titel der Saison 2010 gewinnen die Antlers im Februar. Im Endspiel um den Xerox Super Cup setzte sich der Klub nach einem 1:1 mit 5:3 im Elfmeterschießen gegen Gamba Osaka durch.[4] Bald darauf, zur europäischen Sommertransferperiode, wechselte Leistungsträger Atsuto Uchida nach Deutschland, zum FC Schalke 04.[5] Am 29. Oktober 2011 gewannen die Kashima Antlers im Finale des J.League Cups gegen die Urawa Reds mit 1:0 n. V. zum vierten Mal diesen Titel.

Erfolge

National

1996, 1998, 2000, 2001, 2007, 2008, 2009, 2016
1997, 2000, 2007, 2010, 2016
1997, 2000, 2002, 2011, 2012, 2015
1997, 1998, 1999, 2009, 2010, 2017

Kontinental

Stadion

Kashima Soccer Stadium

Der Verein trägt seine Heimspiele im Kashima Soccer Stadium in Kashima in der Präfektur Ibaraki aus. Das Stadion hat ein Fassungsvermögen von 42.300 Zuschauern. Eigentümerin der Sportstätte ist die Präfektur Ibaraki.

Koordinaten: 35° 59′ 31″ N, 140° 38′ 25″ O

Aktueller Kader

Stand: Dezember 2023[6]

Nr.PositionName
1Korea SudTWKwoun Sun-tae
2JapanJapanABKōki Anzai
3JapanJapanABGen Shōji
5JapanJapanABIkuma Sekigawa
8JapanJapanMFShōma Doi (C)ein weißes C in blauem Kreis
10JapanJapanMFRyōtarō Araki
13JapanJapanSTKei Chinen
14JapanJapanMFYūta Higuchi
15JapanJapanMFTomoya Fujii
16JapanJapanABHidehiro Sugai
17BrasilienSTArthur Caíke
19NigeriaSTBlessing Eleke
20JapanJapanABGaku Shibasaki
21BrasilienMFDiego Pituca
22JapanJapanABRikuto Hirose
24JapanJapanMFYusuke Ogawa
25JapanJapanMFKaishū Sano
Nr.PositionName
26JapanJapanMFNaoki Suto
27JapanJapanMFYūta Matsumura
28JapanJapanABShuhei Mizoguchi
29JapanJapanTWTomoki Hayakawa
30JapanJapanMFShintarō Nago
31JapanJapanTWYūya Oki
33JapanJapanMFHayato Nakama
34JapanJapanMFYu Funabashi
36JapanJapanSTShu Morooka
37JapanJapanSTYūki Kakita
38Korea SudTWPark Eui-jeong
39JapanJapanABKeisuke Tsukui
40JapanJapanSTYūma Suzuki
41JapanJapanSTHomare Tokuda
42JapanJapanABHaruto Matsumoto
55JapanJapanABNaomichi Ueda

Trainerchronik

Name des TrainersvonbisBemerkung
JapanJapan Masakatsu Miyamoto1. Juli 199230. Juni 1996
Brasilien Edu1. Juli 199431. Januar 1996
Brasilien João Carlos1. Februar 19966. Mai 1998• 1996: Japanischer Meister
• 1997: Kaiserpokal
• 1997: Yamazaki Nabisco Cup
• 1997: Japanischer Super Cup
• 1998: Japanischer Super Cup
JapanJapan Takashi Sekizuka7. Mai 199814. August 1998Interimstrainer
Brasilien Zé Mario15. August 199819. August 1999• 1998: Japanischer Meister
• 1999: Japanischer Super Cup
JapanJapan Takashi Sekizuka19. August 199925. August 1999Interimstrainer
Brasilien Zico20. August 199931. Januar 2000
Brasilien Toninho Cerezo1. Februar 200031. Januar 2006• 2000: Japanischer Meister
• 2000: Yamazaki Nabisco Cup
• 2000: Kaiserpokal
• 2001: Japanischer Meister
• 2001: Yamazaki Nabisco Cup
• 2003: A3 Champions Cup
Brasilien Paulo Autuori1. Februar 200631. Januar 2007
Brasilien Oswaldo de Oliveira1. Februar 200731. Dezember 2011• 2007: Japanischer Meister
• 2007: Kaiserpokal
• 2008: Japanischer Meister
• 2009: Japanischer Meister
• 2009: Japanischer Super Cup
• 2010: Japanischer Super Cup
• 2011: Yamazaki Nabisco Cup
Brasilien Jorginho1. Februar 201231. Januar 2013• 2012: Suruga Bank Cup
• 2012: Yamazaki Nabisco Cup
Brasilien Toninho Cerezo1. Februar 201321. Juli 2015• 2013: Suruga Bank Cup
JapanJapan Masatada Ishii21. Juli 201531. Mai 2017
JapanJapan Gō Ōiwa1. Juni 20171. Januar 2020
Brasilien ItalienItalien Antônio Carlos Zago2. Januar 202014. April 2021
JapanJapan Naoki Sōma14. April 202131. Januar 2022
Schweiz René Weiler1. Februar 20227. August 2022
JapanJapan Daiki Iwamasa1. Februar 202217. März 2022
JapanJapan Daiki Iwamasa8. August 2022

Saisonplatzierung

SaisonLigaTeamsPlatzZuschauerKaiserpokalJ. League CupSupercupAFC CLFIFA Club WM
1992ViertelfinaleHalbfinale
1993J1102.14.0162. PlatzGruppenphase
1994123.16.8121. Runde1. Runde
1995147.19.141Halbfinale
1996161.15.386ViertelfinaleGruppenphase
1997172.16.985SiegerSiegerSieger
1998181.15.345HalbfinaleHalbfinaleSieger
1999169.17.0494. Runde2. PlatzSieger
2000161.17.507SiegerSieger
2001161.22.425ViertelfinaleHalbfinale2. Platz
2002164.21.5902. PlatzSieger2. Platz
2003165.21.204Halbfinale2. PlatzGruppenphase
2004166.17.585ViertelfinaleViertelfinale
2005183.18.641ViertelfinaleGruppenphase
2006186.15.433Halbfinale2. Platz
2007181.16.239SiegerHalbfinale
2008181.19.7145. RundeViertelfinale2. PlatzViertelfinale
2009181.21.617ViertelfinaleViertelfinaleSiegerAchtelfinale
2010184.20.966SiegerViertelfinaleSiegerAchtelfinale
2011186.16.1564. RundeSieger2. PlatzAchtelfinale
20121811.15.381HalbfinaleSieger
2013185.16.4194. RundeViertelfinale
2014183.17.6652. RundeGruppenphase
2015185.16.4233. RundeSiegerGruppenphase
2016181.19.103SiegerGruppenphase2. Platz
2017182.20.467ViertelfinaleViertelfinaleSiegerAchtelfinale
2018183.20.547HalbfinaleHalbfinaleSieger4. Platz
2019183.20.5712. PlatzHalbfinaleViertelfinale
2020185.6466GruppenphasePlay-Offs
2021204.7818ViertelfinaleViertelfinale
2022184.16.161HalbfinalePlay-off-Runde
2023185.22.0313. RundeViertelfinale
202420

Auszeichnungen

Spieler des Jahres

Torschützenkönig des Jahres

Nachwuchsspieler des Jahres

Elf des Jahres

Beste Torschützen

SaisonNameNationTore
2017Mu KanazakiJapan Japan12
2018Yūma SuzukiJapan Japan11
2019SerginhoBrasilien Brasilien12
2020EveraldoBrasilien Brasilien18

Weblinks

Commons: Kashima Antlers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. クラブプロフィール (Memento vom 20. Februar 2009 im Internet Archive)
  2. Lebenslanges Stadionverbot für japanischen Fan
  3. Spielbericht: FC Krung Thai Bank - Kashima Antlers
  4. Antlers gewinnen Super-Cup (Memento vom 6. Februar 2016 im Internet Archive) vom 27. Februar 2010 auf transfermarkt.de
  5. Atsuto Uchida wechselt zu den Knappen (Memento vom 5. Februar 2016 im Internet Archive) vom 13. Juni 2010 auf transfermarkt.de
  6. Kader Kashima Antlers. In: transfermarkt.de. Abgerufen am 23. Dezember 2023.

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