Kartause Maria Hain

Kartause Maria Hain (um 1904)
Kupferstich der Kartause Hain (vor 1911)
Innenausstattung der Kartause Hain (vor 1911)
Schreinerei des Kartäuserklosters bei Düsseldorf, Erwin Quedenfeldt (1912)

Maria Hain war ein von 1869 bis 1964 bestehendes Kartäuserkloster in Düsseldorf-Unterrath.

Geschichte

Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 befand sich auf dem Gebiet des späteren Deutschen Kaiserreiches keine Ordensniederlassung der Kartäuser mehr. Daher wurde 1869 das Rittergut Hain bei Düsseldorf vom Orden angekauft. Auf dem Gelände wurde eine neue Kartause errichtet und mit zwei Chormönchen und zwei Laienbrüdern aus dem Kloster La Grande Chartreuse besiedelt. Im Verlauf des Kulturkampfes musste das Kloster bereits 1875 wieder aufgegeben werden, da alle nicht reichsangehörigen Mönche aus Deutschland ausgewiesen wurden. Das Kloster wurde 1890 vom Konvent erneut in Besitz genommen.

Im Jahre 1908 gab es sieben Chormönche, im Jahre 1920 waren es 20 Chormönche und fünf Laienbrüder. Die Zeit des Nationalsozialismus überstanden das Kloster und der Mönchskonvent unbeschadet; ihre Nützlichkeit wurde wegen der umfangreichen Armenfürsorge anerkannt.

Verlegung

Durch die Ausdehnung der Großstadt Düsseldorf und die Erweiterung des Flughafens in Lohausen wurde die für Kartäuserklöster nötige Stille gestört. Der Konvent zog daher 1964 in die seit 1962 gebaute Kartause Marienau bei Marienau um, einem Teilort von Bad Wurzach in Baden-Württemberg. Das Kloster Hain wurde profaniert und anschließend abgerissen. Die Gebeine der verstorbenen Mönche wurden nach Marienau umgebettet.[1] Auf dem Gelände der Kartause, dem großen Kreuzgang,[2] der Kirche und Schloss-Hain, befinden sich heute die Bauten der Frachtstraße des Flughafens.

Erinnerungsstätte

In der Nähe der ehemaligen Kartause im Kartäuser-Park in Düsseldorf-Unterrath an der Unterrather Straße befindet sich die 1994 errichtete kleine Erinnerungsstätte für das ehemalige Kartäuserkloster Maria Hain. Sie besteht aus einer vom Düsseldorfer Bildhauer Karl-Heinz Klein gefertigten 2,20 Meter großen Bronze-Statue eines Kartäusers und einem Modell der ehemaligen Kartause.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Matthias Wego: Maria Hain. Die wechselvolle Geschichte der ehemaligen Kartause in Düsseldorf; Kevelaer 1991.
  • Das Haus des Schweigens. In: Die Neue Zeitung, 6./7. September 1952, A 4. (Acht kommentierte Bilder über den Tagesablauf der Mönche.)
  • Hans Müller-Schlösser: Im Kartäuserkloster bei Düsseldorf. Mit acht Illustrationen nach photographischen Originalaufnahmen. In: Reclams Universum 28.2 (1912), S. 1227–1232.
  • Hubert Maria Blüm: Hain, in: Monasticon Cartusiense, hrsg. von Gerhard Schlegel, James Hogg, Band 2, Salzburg 2004, 666–671.
Commons: Kartause Maria Hain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Abbruch der Kartause Hain von Matthias Wego.
  2. Großer Kreuzgang, Kartäuserkloster Hain in Düsseldorf-Unterrath. von Matthias Wego.
  3. Erinnerungsstätte „Kartäuser Kloster Düsseldorf Unterrath“ auf der Website des Bildhauers

Koordinaten: 51° 17′ 14,3″ N, 6° 46′ 51,6″ O

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Erinnerungsstätte Kartause Maria Hain in Düsseldorf.
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Kartause Hain bei Düsseldorf

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Die Kartause Maria Hain in Düsseldorf auf einer Postkarte aus dem Jahr 1904
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Kartäuserkloster Erinnerungsstätte Düsseldorf Unterrath
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Kartause Hain Innenausstattung

In der Schreinerei des Kartäuserklosters bei Düsseldorf. Foto Erwin Quedenfeldt, Düsseldorf, 1912.jpg
In der Schreinerei des Kartäuserklosters bei Düsseldorf. Foto Erwin Quedenfeldt, Düsseldorf, 1912
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Erinnerungsstätte Kartause Maria Hain in Düsseldorf.