Karmelkirche (Duisburg)

Südwestansicht der Karmelkirche (2015)
Blick zum Chor der ehemaligen Minoritenkirche

Die römisch-katholische Karmelkirche zu Duisburg (Nordrhein-Westfalen) ist eine frühere Ordenskirche der Karmelitinnen, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Grundmauern der früheren Minoritenkirche errichtet worden ist.

Geschichte

Ein Grundstück zum Bau eines Klosters und einer Kirche im Norden der Duisburger Salvatorkirche erhielten die Minoriten 1265 von den Grafen von Limburg geschenkt. Die Klosterkirche wurde ca. 1272 bis 1315 als langgestreckter, flachgedeckter Saalbau mit gewölbtem Chor errichtet. 1896 erfolgte die Einbeziehung des ursprünglichen mittelalterlichen Langhauses als südliches Seitenschiff in einen neogotischen Erweiterungsbau, die Liebfrauenkirche, der nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg niedergelegt worden ist. Anstelle der kriegszerstörten ehemaligen Minoritenkirche wurde auf Anregung des Bischofs Franz Hengsbach 1959 bis 1961 für den Karmelitinnenorden die neue einschiffige Karmelkirche unter der Leitung des Architekten Heinz Thoma errichtet, in dem unzerstörte Teile der frühgotischen Anlage erhalten blieben. Hierbei handelte es sich um den gewölbten Chor aus zwei Jochen und 5/8-Schluss und die große Spitzbogenblende der Westwand, in der zuvor ein Doppelportal mit vierteiliger Maßwerkblende und ein dreiteiliges Maßwerkfenster zusammengefasst waren. Die Karmelitinnen haben das Kloster aus Überalterungsgründen 2002 aufgegeben. 2006 wurde die Karmelkirche mit der Liebfrauenkirche am König-Heinrich-Platz zu einer neuen Personalgemeinde zusammengefasst. In den leer gewordenen Räumen des Schwesternklosters entstand 2008 eine neue, anders geartete Kommunität: die „Kommunität am Innenhafen. Eine karmelitanische Initiative.“ Zurzeit leben dort neun Personen.

Orgel

Die heutige Orgel stammt von der Firma Klais aus Bonn.

Das Instrument ist voll mechanisch und verfügt über zwei Manualwerke. Die Windladen sind auf einer Ebene aufgestellt. Das Hauptwerk befindet sich hinter den Prospektpfeifen.

Disposition

  • 2000, II/19, mech./mech.
I Hauptwerk C–g3
Bourdon16′
Principal8′
Viola da Gamba8′
Octave4′
Rohrflöte4′
Doublette2′
Mixtur IV113
Trompete8′
II Echowerk C–g3
Holzflöte8′
Venezianerflöte4′
Nasard223
Octavin2′
Tierce135
Basson-Hautbois8′
Tremulant
Pedal C–f1
Subbass16′
Principal (Tr. I)8′
Gamba (Tr. I)8′
Octav (Tr. I)4′
Bombarde16′

Literatur

  • Broschüre Die Karmelkirche in Duisburg. Mülheim/Ruhr 2010.
  • Gehorg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen, Bd. 1: Rheinland, Darmstadt 1967.

Weblinks

Commons: Karmelkirche (Duisburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Koordinaten: 51° 26′ 11,4″ N, 6° 45′ 40,5″ O

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Duisburg Karmelkirche. Blick zum Chor der alten Minoritenkirche
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Ansicht der Karmelkirche von Südwesten