Karlstift

Karlstift (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Karlstift
Karlstift (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, BundeslandGmünd (GD), Niederösterreich
GerichtsbezirkGmünd in Niederösterreich
Pol. GemeindeBad Großpertholz
Koordinaten48° 35′ 29″ N, 14° 45′ 1″ Of1
Höhe936 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft132 (1. Jän. 2024)
Fläche d. KG44,47 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer03613
Katastralgemeinde-Nummer7315
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
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132

BW

Karlstift ist eine Ortschaft in der Marktgemeinde Bad Großpertholz in Niederösterreich mit 132 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1]

Geographie

Karlstift liegt sieben Kilometer südwestlich von Bad Großpertholz am Zusammenschluss der Gmünder Straße mit der Böhmerwald Straße, die nach Freistadt führt. Zur Ortschaft gehören auch die Rotte Stadlberg und die Streusiedlungen Eichelberg und Gugu.

Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 155 Adressen.[2]

Auf den nordwestlich liegenden Eichelberg (1954 m ü. A.), auch Aichelberg genannt, führt seit 1970 der Aichelberglift, der zusammen mit den Langlaufloipen eine beliebte Wintersportstätte mit regionaler Bedeutung darstellt. Nordwestlich des Ortes befindet sich mit dem Tischberg der höchste Berg des Waldviertels.

Karlstift liegt an mehreren Weitwanderwegen, dem Nord-Süd-Weitwanderweg, dem Nordwaldkammweg sowie den Europäischen Fernwanderwegen E6 und E8.

Geschichte

Die Siedlung Karlstift entstand, als Karl von Hackelberg-Landau (1643–1710) seine Glashütte von Reichenau am Freiwald dorthin verlegte. Der Ort wurde sodann nach ihm benannt.[3] Erstmals erwähnt wurde „Carlstüft“ im Jahr 1668 im Taufbuch der Pfarre Großpertholz. Als die Glashütte 1752 abbrannte, verlegte sie sein Sohn Karl von Hackelberg-Landau westwärts und benannte sie nach seinem Sohn Ehrenreichstal. An der Stelle der abgebrannten Glashütte entstand der herrschaftliche Meierhof und Karlstift blieb als Holzfällersiedlung bestehen. Infolge des Aufschwungs der Holzindustrie wuchs der Ort bis ins 20. Jahrhundert.

Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 84 Häusern genannt, das über eine Pfarre und eine Schule verfügte. Die Herrschaft Großpertholz besaß die Ortsobrigkeit, besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne. Die Landgerichtsbarkeit wurde von der Herrschaft Weitra ausgeübt.[4]

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert bildete der Stierhübelteich zusammen mit dem westlich gelegenen Höllauteich und den östlichen Teichen Kolmteich (früher auch Kohlenteich) und Muchenteich den Beginn der über die Waldaist führenden Triftanlage. Die Holzschwemme auf der Aist endete im Ort Au in der Gemeinde Naarn im Machlande, wo sich ein bedeutender Flößerhafen befand.

1850 konstituierte sich Karlstift als eigene Gemeinde, welche sich 1971 der Gemeinde Großpertholz anschloss.

Laut Adressbuch von Österreich besaß der Ort im Jahr 1938 eine Pfarre, eine zweiklassige Volksschule, einen Gendarmerieposten und ein Post- und Telegrafenamt sowie zwei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhandlungen, zwei Trafiken und mehrere Handwerksbetriebe und Landwirte.[5]

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Karl Borromäus

Literatur

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  3. Karlstift. In: bad-grosspertholz.gv.at. Abgerufen am 26. März 2023.
  4. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 344 (Karlstift in der Google-Buchsuche).
  5. Adressbuch von Österreich 1938 - Findbuch für Opfer des Nationalsozialismus. Abgerufen am 9. Juli 2024.

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