Karlsbader FK

Der Karlsbader FK war ein österreichischer und später tschechoslowakischer Fußballverein der deutschsprachigen Bevölkerung Karlsbads (Karlovy Vary). Der KFK wurde 1930 Meister des Deutschen Fußball-Verbandes der ČSAF.

Vereinsgeschichte

ISC Karlsbad

Am 29. September 1904 wurde in Karlsbad ein Sportverein mit dem Namen Internationaler Sport Club (ISC) gegründet, in dem zunächst Golf, ab 1905 auch Tennis gespielt wurde. In den darauf folgenden Jahren wurde im ISC der Fußballsport immer beliebter, woraufhin 1909 ein eigener Rasenplatz in Fischern (Rybáře) gebaut wurde.

Karlsbader FK

1912 verließen die Fußballer den ISC und gründeten einen eigenen Verein namens Karlsbader Fußballklub. Als Vereinsfarben wurden vom ISC Blau und Grün übernommen. In den ersten Jahren kamen viele Spieler aus Wien zum KFK, nicht zuletzt wegen guter Arbeitsmöglichkeiten im Kurort Karlsbad. Der Karlsbader FK war in den 1920er und 1930er einer der erfolgreichsten deutschen Fußballvereine in der Tschechoslowakei. Sein Stadtrivale DSV Sparta Karlsbad wurde 1921/22 Amateurmeister des DFV.

In der Saison 1929/30 gewann die Mannschaft zunächst den Gau West mit einer Bilanz von 13 Siegen und einem Remis bei einem Torverhältnis von 78 zu 11 und konnte sich in der Finalrunde gegen den DFK Komotau mit 5:1 und gegen den BSK Gablonz mit 3:1 durchsetzen. Im Endspiel setzen sich die Karlsbader mit 6:1 gegen den Brünner SK durch. In der landesweiten Endrunde um die Tschechoslowakische Amateurmeisterschaft besiegte der Karlsbader FK zunächst den SK Hradec Králové mit 2:4 und 4:1, ehe er im Halbfinale mit 2:2 und 2:6 am AFK Kolín scheiterte.

1931/32 erreichte der Karlsbader FK noch einmal das Endspiel um die Meisterschaft des DFV, unterlag jedoch dem DFC Prag mit 1:6 und 2:3.

In der späteren eingleisigen Liga konnte der Karlsbader FK nicht mehr an die Leistungen aus früheren Jahren anknüpfen und spielte 1937/38 gar gegen den Abstieg.

Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei wurde 1940 die NSTG Karlsbad gegründet, in der alle Karlsbader Sportvereine aufgingen.

Herausragende Spieler

Zu den herausragenden Spielern des Karlsbader FK gehörten unter anderem Hans Klier, Eda Busch, Friedrich Müller, Hans Puchta, Hans Wölfl oder Ludwig Zeiss.

Statistik

SaisonLigaPlatzSpielklasse des DFV
1918/19Westgau1. PlatzHöchste Spielklasse
1919/20Liga-Meisterschaft DFV, Westgruppe3. PlatzHöchste Spielklasse
1920/21Liga-Meisterschaft DFV, Westgruppe3. PlatzHöchste Spielklasse
1921/22Liga-Meisterschaft DFV, Westgruppe5. PlatzHöchste Spielklasse
1922/23Liga-Meisterschaft DFV, Westgruppe3. PlatzHöchste Spielklasse
1923/24Liga-Meisterschaft DFV, West Gau1. PlatzHöchste Spielklasse
1924/25Einführung des Professionalismus, Saison annulliert
1925/26Profiliga DFV3. PlatzHöchste Spielklasse
1926/27Profiliga DFV3. PlatzHöchste Spielklasse
1927/28Meisterschaft I. Klasse, West Gau1. PlatzHöchste Spielklasse
1928/29Meisterschaft I. Klasse, West Gau1. PlatzHöchste Spielklasse
1929/30Meisterschaft I. Klasse, West Gau1. PlatzHöchste Spielklasse
1930/31unbekannt
1931/32Meisterschaft I. Klasse, West Gau1. PlatzHöchste Spielklasse
1932/33Meisterschaft I. Klasse, West Gau1. PlatzHöchste Spielklasse
1933/34Oberklasse DFV, Nordgruppe2. PlatzHöchste Spielklasse
1934/35Divize DFV3. PlatzHöchste Spielklasse
1935/36Divize DFV, Gruppe Böhmen5. PlatzHöchste Spielklasse
1936/37Divize DFV, Gruppe Böhmen7. PlatzHöchste Spielklasse
1937/38Divize DFV, Gruppe Böhmen11. PlatzHöchste Spielklasse

Quellen

  • Lubomír Král: Historie německé kopané v Čechách. MJF, Prag 2006, ISBN 80-86284-59-X.
  • Gilbert Bringmann (Hrsg.): Fußball-Almanach 1900–1943. 2. Auflage. AGON Sportverlag, Kassel 1994, ISBN 3-928562-13-4.